Neckarau - Vernissage mit Arbeiten von Daniela Künzer

„In jedem Werk steckt auch ein Teil von mir“

Von 
Jan-Hendric Bahls
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Kunst im Steubenhof-Hotel: Daniela Künzer (l.) und Leandros Kalogerakis. © Bahls

Für Daniela Künzler war das Terrain Neuland. „Ich bin zum ersten Mal mit einer Ausstellung hier vor Ort“, sagte die Malerin im Steubenhof Hotel. Dabei wohnt die Neckarauerin gar nicht weit entfernt: „Ich habe mich im vergangenen Sommer bei Generaldirektor Leandros Kalogerakis vorgestellt und es hat geklappt.“ 47 Bilder aus den vergangenen fünf Jahren präsentierte Künzler auf der Vernissage. Die abstrakt gehaltenen Acrylbilder sind bis April im Hotel an der Steubenstraße zu sehen.

Spielraum zur Deutung

Dabei gibt die Malerin ihrem Publikum Spielraum zur Deutung. Jedes Bild sei einzigartig und in jedem Werk stecke auch ein Teil von ihr, wie sie verriet. Daniela Künzler signiert all ihre Bilder bewusst nicht innerhalb des Gemäldes, „sondern an der Seite, um das Oben und Unten nicht von vornherein festzulegen“, bestätigte sie.

Der Großteil der Bilder sei 2018 entstanden. Dabei komme durchaus auch mal eine Quetschflasche mit verflüssigter Farbe in klaren und leuchtenden Tönen zum Einsatz: „Seit 2018 setze ich ebenso Neonfarben ein.“ Schon als Kind habe sie gerne gemalt. „Vor 14 Jahren ist daraus ein ernsthaftes Hobby geworden, weil ich in meiner Wohnung endlich den notwendigen Freiraum dafür geschaffen habe“, so Künzler. Seit sechs Jahren leistet sich die Malerin gleichfalls ein Atelier. „Dabei lege ich durchaus Pausen beim Malen ein und lege die Farben für längere Zeit weg, um einen neuen Blick auf ein Bild zu bekommen.“

Es sei stets schwierig, das Ende eines Schaffensprozesses zu bestimmen. Die Idee dürfe dabei nicht verloren gehen. Ihrer Ausstellung gab sie den Titel „Farbenhafte Malerei“. Für sie sei dabei das Erlebnis wichtig, zu erfahren, „was andere Menschen in meinen Bildern sehen“. Darüber hinaus spüre sie eine gewisse Ausgeglichenheit, wenn sie Farben komponiere. „Hauptberuflich bin ich Personalerin bei der BASF und sitze im Büro“, berichtete sie. Beim Malen arbeite sie dagegen mit ihren Händen. „Das ist meine Art mich auszudrücken“, meinte Künzler. Wenn sie nicht vor der Leinwand stehe, treibe sie viel Sport: „Laufen und Fahrradfahren ist auch Befreiung.“

Doch nirgendwo fließe so viel Energie wie beim kreativen Malen. Sie experimentiere gerne mit Farben, jedoch weniger mit Formen. „Mit einem feurigen Orange kommt doch sofort Leben ins Bild“, sagte sie. Tatsächlich freue sie sich aber auch, wenn sie andere Menschen mit ihren Kompositionen von Acryl auf Leinwand inspirieren könne: „Ich freue mich, wenn meine Bilder begeistern.“

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