Bei 24 Teilnehmern in Neckarau und 36 im Lindenhof hatten die Besucher trotz Shuttle-Dienst zwischen den Stadtteilen die Qual der Wahl: die kleinen, feinen Events drinnen rund um Friedrich- und Rheingoldstraße oder die großen Treffs draußen entlang der Meerfeldstraße.
In Neckarau begann der Abend mit einer Einladung der Gemeinschaft der Selbstständigen (GdS) in im VinoBanco in der Friedrichstraße. Achim Weizel übernahm mit Matthias Schmitt, dem stellvertretenden GdS-Vorsitzenden, launig die Begrüßung. Weizel verwies humorvoll pointiert auf die Bedeutung der Vororte, die im Verhältnis zur Stadt Mannheim nicht adäquat berücksichtigt werden würden.
Die Neckarauer Besucher suchten vor allem die Geschäfte rund um den Marktplatz auf, so wie das erstmals teilnehmende Kaufhaus Baro. Hier zeigten vier Models mit verschiedenen Größen, insgesamt neun Outfits, von der Nachtwäsche bis zur Abendmode. Nanett Lössl, Tochter der Inhaberin Gabriele Baro-Lössl moderierte die Show und informierte über ihre ausschließlich in Deutschland oder anderen europäischen Ländern produzierten Modelle. Brigitte und Bernd Dinger, die früher in Neckarau wohnten, waren aus Altrip angereist und lobten: "Wir finden die Veranstaltung heute Abend hier super."
Vielfalt des Geschäftslebens
Bei Etta und Viola gab es Snacks und Acrylgemälde von Anita Topolsek zu sehen, beim Schuhladen Mod'Oro zeigte Judith Wensky ihre Bilder. In der Schulstraße traten bei der Podologie-Praxis Britta Konnowski die Sunshine Ladies des Frauenchors Neckarau mit einem "It' raining man" auf.
In der Luisenstraße hatten Kfz-Michelbach und die Glaserei Simon ihre Werkstätten für künstlerische und kulinarische Angebote leergeräumt. Jürgen Simon überreichte der Frank-Herrmann-Stiftung für geistig behinderte Menschen einen Scheck über 1500 Euro und hat damit in den vergangenen sieben Jahren 30 000 Euro für soziale Zwecke gestiftet. Die Mittel kommen von Beratungskosten für Kunden, die er spendet. Gerhard Leibensperger war mit Live-Musik vor Ort und DJ Dany ließ die 80er Jahre wieder aufleben.
Vor der Kfz-Werkstatt bot Caterer Klaus Frontzek Stärkung an und drinnen parkte Ms Bean mit ihrem Kaffee-Mobil. Luna & Lewis mit Studenten der Musikhochschule, die Kontrabass und Gitarre spielen, sowie Cinemagraph aus Mannheim waren für die Musik zuständig.
Bruno Hodapp, stellvertretender Vorsitzender der GdS, freute sich über das Interesse der Bürger an dieser zehnten Langen Nacht in Neckarau. "Schwierig ist es für uns mit den Örtlichkeiten hier. Im Lindenhof konzentriert sich alles auf der autofreien Meerfeldstraße."
Dass dies ein großes Plus für den benachbarten Vorort ist, war an der Menschenmenge zu erkennen, die sich durch die Hauptschlagader des Lindenhofs bewegte. Beim Café Meerwiesen bot man Candle-Light-Frühstück an, bei Wine4Friends stand man mit vollen Gläsern vor der Tür und auf der Terrasse vor dem neuen Restaurant Hans Walter scharten sich die Gäste mit kleinen Speisen um eine Feuerschale.
Renate Wolters kleines Geschäft "Kleine Welten" mit nachhaltig produzierter Kleidung, Schmuck und Wohnaccessoires war vor einem halben Jahr von der Meerwiesenstraße hergezogen. Die befreundete Trommlergruppe Samba Lundi aus der Pfalz sorgte für lautstarken Rhythmus, so dass sich hier mehr als 200 Zuhörer zusammenballten. Das Resopal-Ensemble spielte Country, Blues, Rock und Jazz. Die Eismanufaktur Zeitgeist bot Waffeln an. Ausverkauft meldeten der Kaffeeladen sowie Obst- und Gemüse-Zeilinger gegen 22 Uhr.
Das neue biologisch-vegetarisch-vegane Restaurant Bio-Stadel von Sandra Stadel in der Lindenhofstraße nutzte die Lange Nacht zur Einweihungsparty. Offizielle Eröffnung ist Mitte November. Musik, Speisen und Getränke offerierte die Metzgerei in der Rheinparkstraße. Vor dem Restaurant Roma brachte Franc Martini stimmgewaltig bekannte Schlager und Balladen zu Gehör.
In der Jakobusgemeinde las man das Markusevangelium und in der Matthäusgemeinde gab es Musik und Anekdoten. Die Johannisgemeinde lud zum Taizé-Gottesdienst ein und St. Josef zu einem meditativen Gottesdienst samt Bildern von Brigitte Müller-Steim.
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