Lindenhof - Peter Kurz gibt Startschuss für Neugestaltung des Hanns-Glückstein-Parks / Barrierefrei zugänglicher Spielplatz und 35 neue Bäume

"Mehr Grün mitten im Wohngebiet"

Von 
Christine Maisch-Bischof
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Ein Spielplatz mit einem Karussell, in das Kinder über eine Rampe barrierefrei einsteigen können, Wiesen und Beete, die sich bald auf einer fast doppelt so großen Fläche erstrecken, und 35 neue Bäume: Mit dem symbolischen Angießen eines Feld-ahorns gaben Oberbürgermeister Peter Kurz und Bürgermeisterin Felicitas Kubala den Startschuss für die Neugestaltung des Hanns-Glück-stein-Parks. "Naturnahe Erholungsorte und mehr Grün mitten im Wohngebiet - das ist wichtig und wertvoll für Mannheim", betonte das Stadtoberhaupt. Deshalb investiere die Stadt rund 2,3 Millionen Euro in das Projekt zwischen Windeck-, Lindenhofstraße und Glückstein Allee. Die Bauarbeiten und gärtnerischen Maßnahmen sollen bis zum Herbst 2018 beendet sein.

Schon jetzt mussten einzelne Teile des Parks für die Bauarbeiten abgesperrt werden. Die bislang nicht betroffenen Bereiche bleiben laut Markus Roeingh, dem Leiter des Fachbereichs Grünflächen, noch vier Monate offen: "Danach müssen wir den Park komplett schließen, weil auch neue Wege und Staudenbeete angelegt werden."

Bagger walzen Bolzplatz platt

Verärgert hatten sich Leser an den "MM" gewandt, weil sie beobachtet hatten, dass - zwei Tage vor dem feierlichen ersten Spatenstich für das Parkprojekt - Bagger anrückten und den Bolzplatz dem Erdboden gleich machten. "Und das, obwohl uns im Bezirksbeirat Lindenhof versichert wurde, dass man zum Thema Bolzplatz noch nichts sagen könne", ereifert sich ein Lindenhöfer. Laut Oberbürgermeister und Markus Roeingh sei jedoch seitens der Stadt schon häufig mitgeteilt worden, warum der Bolzplatz weichen müsse. "Das muss so nahe an Wohngebieten aus Lärmschutzgründen geschehen", sagte Roeingh. Ein Ball, der gegen einen Zaun knalle, sei eben viel lauter als spielende Kinder: "Die gehören zu einem Wohngebiet einfach dazu."

Zudem entstehe, laut Oberbürgermeister Kurz, "ein toller, barrierefreier Spielplatz für alle, einer, bei dem das Thema Inklusion ganz groß geschrieben ist". Und auf dem Gelände gebe es neben einem Klettergerüst, einem Extrabereich für Kleinkinder samt Sandkiste, Trampolin und einem Karussell auch nach wie vor eine Menge Möglichkeiten "zum Kicken" und anderen Ballspielarten.

Als eine "Verschiebung von Wahrnehmungen" bezeichnete Kurz, dass einige Bürger das Fällen von alten Bäumen beklagen. Vier davon, die ursprünglich der Neugestaltung im Wege standen, hätten sowohl die Lindenhöfer, als auch die Stadt retten wollen. Das sei auch bei zwei grünen Riesen gelungen, doch einer sei bei einem Sturm umgestürzt: "Der andere war zu alt."

Doch dem stünden schließlich 35 neue Bäume entgegen, darunter 15 mal ein Feldahorn, vier Trompetenbäume, zwei Japanische Schnurbäume, ein Pagodenbaum, drei Echte Blutbuchen, zwei mal ein Herbst-Flammen-Ahorn, vier Yoshino- und Tokyo-Kirschbäume, drei Schmalblättrige- sowie Purpur-Eschen und zwei Sommer- und Stiel-Eichen. "Somit wächst der Bestand von bislang insgesamt 61 auf 96", so Kurz. "Das begrüßen wir ja", räumte Karl-Heinz Paskuda von der Initiative SOS-Stadtbaum-Mannheim ein: "Aber so kleine Pflanzen brauchen 15 Jahre, bis sie eine große voll ersetzen." FDP-Bezirksbeirat Wolf Engelen erinnerte an eine Aktion, die vorsehe, dass für jedes Neugeborene ein Baum gepflanzt werde.

Das Spendenprojekt werde im Sommer angestoßen und im Herbst werde gepflanzt, versicherte Markus Roeingh.

Hanns-Glückstein-Park

Planung und Gestaltung der 20 000 Quadratmeter großen Parkanlage samt des 1500 Quadratmeter großen Spielplatzes liegen in Händen der Landschaftsarchitekten von "Greenbox" aus Köln und von "Böttinger" aus Dossenheim. Ziel ist eine Verschmelzung von Architektur und Park.

Auf Wunsch vieler Bürger sind die fünf Stadtvillen entlang der Glück-stein Allee so angeordnet, dass vom Park aus eine breite Öffnung zwischen den Häusern den Blick auf das historische Lokschuppen-Ensemble freigibt. Bänke, Sitzstufen und terrassierte Rasenflächen sollen ausdrücklich zum Verweilen, Sonnen und spielen einladen. Alle Park-Wege sind barrierefrei erreichbar. mai

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