Käfertal - Kulturprogramm und Interkulturelles Frühstück auf Franklin unter dem Motto „So bunt wie die Welt“

Lebendigkeit und Vielfalt greifbar

Von 
Katharina Unkelbach
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Eine marokkanische Musikgruppe animierte das Publikum zum spontanen Mittanzen. © Unkelbach

Unter dem Motto „Franklin – so bunt wie die Welt!“ fand zum vierten Mal das „Interkulturelle Frühstück“ mit internationalen Speisen und einem interkulturellen Bühnenprogramm statt. Die Veranstaltung ist Teil der einander.Aktionstage 2018, einer Veranstaltungsreihe zur Förderung und Wertschätzung der gelebten Vielfalt in Mannheim.

Diese Lebendigkeit und Vielfalt ist sofort greifbar, wenn man die Turnhalle der ehemaligen Elementary School auf Franklin betritt. Die Halle ist voller Menschen von jung bis alt, die an dem durch die ganze Halle aufgestellten Buffet anstehen und die internationalen Köstlichkeiten bestaunen. Kinder mit bemalten Gesichtern wuseln umher, einige Menschen tragen traditionelle Kleidung aus ihrem Herkunftsland. Die Veranstaltung soll interkulturell und vielfältig sein – und sie ist es auch, wie die bunten Länderflaggen aus Bulgarien, Ghana, Marokko oder Kurdistan lebhaft zeigen.

Gutes Zusammenleben fördern

Mitveranstalter sind auch die Mitglieder des im September offiziell eröffneten Interkulturellen Hauses Mannheim (IKHM), des Dachverbands für Migrantenselbstorganisationen und (Kultur-)Vereinen, der sich in der Stadt für ein gutes Zusammenleben der Kulturen starkmacht. Die Vereinsmitglieder aus den unterschiedlichsten Ländern wie die Bulgarische Bildungs- und Kulturförderung Mannheim, das Kurdische Volkshaus Mannheim, der Eritreische Verein in Mannheim und Umgebung oder die Ghana Union Mannheim/Ludwigshafen und viele weitere haben fleißig gekocht und gebacken. Es gibt Humus, Falafel, eritreische Pfannkuchen mit Linsen gefüllt, Fufu aus Ghana, Kürbissuppe, Lamm, Süßspeisen, gefüllte Teigwaren und vieles mehr, von dem das Herz noch gar nicht wusste, dass es dies begehrt. Das tolle an diesem Essen ist nicht nur das außergewöhnliche Geschmackserlebnis, sondern auch die Tatsache, dass Menschen über das Essen schnell ins Gespräch kommen.

Achim Judt, Geschäftsführer der städtischen MWS Projektentwicklungsgesellschaft, und Fouzia Hammoud, Vorstand des Vereins Arabisches Haus und Mitglied im Migrationsbeirat, sind als Veranstalter des interkulturellen Frühstücks glücklich über die positive Entwicklung der jährlichen Veranstaltung. „Das Event gewinnt mit jedem Jahr an Bedeutung, die Menschen interessieren sich füreinander, und wir können Vielfalt zeigen, die auch für den Geist von Franklin steht“, freut sich Achim Judt, der bereits die Zukunftsvision eines interkulturellen Festivals auf Franklin hat. Auch Fouzia Hammoud ist angetan von der „guten Mischung“ und „tollen Atmosphäre“ und erzählt, dass der eine oder andere sogar schon eine neue Arbeit beim interkulturellen Frühstück gefunden hat.

Neben hervorragendem Essen bietet der Vormittag ein lebhaftes Kulturprogramm mit Tanz, Schauspiel und Musik aus Syrien, Marokko, Kasachstan, Venezuela, Deutschland und Marokko. Moderiert wird das Programm von dem rappenden Pädagogen Tobias Schirneck, der mit viel Witz und Charme durch den Vormittag leitet. Er motiviert das Publikum zu mehr Lebendigkeit: „Klatscht wie Zwölfjährige“.

Viel Schwung in der Halle

Der Motivationsschub ist schnell nicht mehr nötig, denn die Menschen sind begeistert von Victoria Gengs rhythmisch-orientalischem Bauchtanz und ihrem wehenden blauen Glitzerkleid. Auch die Manatis Frauentanzgruppe bringt ordentlich Schwung und Leben in die Turnhalle. Die als „alte Omas“ verkleideten und mit Krückstock ausgestatteten Tänzer sind so gar nicht wie Omas, sondern bringen zum Lied „Sexbomb“ die Halle zum Beben. Später spielt eine marokkanische Musikgruppe traditionelle arabische Lieder, die auch das Publikum spontan zum Tanzen bewegen.

Das lockere Plaudern, köstliches Essen, der Spaß an Musik und Tanz und die Lebendigkeit des vierten Interkulturellen Frühstücks lassen leicht vergessen, dass in Deutschland und Europa zunehmend fremdenfeindliche Parolen aufkommen. Die Besucher des Frühstücks haben zumindest an diesem Tag die Gewissheit, ein Zeichen für ein respektvolles Zusammenleben und gegen Diskriminierung zu setzen.

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