„Zwischen der allumfassenden Debatte rund um den Klimawandel und den zugehörigen Aktivismus bleiben neben einem Gefühl von Angst vor allem viele offene Fragen. Was gibt Hoffnung, wenn uns wissenschaftliche Daten regelmäßig erschrecken?“ Diesen Fragen widmen sich die Chöre der Mannheimer Liedertafel und der LogoChor Heidelberg mit einem innovativen Projekt. Zusammen mit den Chorleitern Ferdinand Dehner und Panajotis Ampartzakis sowie den Dramaturginnen Rose Vischer (Schauspiel) und Cora Hannen (Regie) haben die 80 Sängerinnen und Sänger ein Wochenende lang intensiv für das Konzert in St. Konrad (Rheinau) geprobt.
Klimawandel im Jahresprogramm
Das Konzert am 26. März ist Auftakt zur dreiteiligen Konzertreihe „Reconnected“, die durch das Kulturamt der Stadt Mannheim und den Innovationsfond Kunst des Landes Baden-Württemberg gefördert wird sowie beim Kinder- und Jugendkonzert im Rahmen der Bundesgartenschau zusätzlich durch die Bundesgartenschaugesellschaft. Im Fokus des der Liedertafel steht das Thema „Klimawandel“. Es geht um das „Verhältnis Mensch – Natur, früher und heute“, erklärte Dehner. Im Mittelpunkt der Konzertreihe steht Joseph Haydns Oratorium „Die Jahreszeiten“, für das die beiden Dirigenten in stetem Austausch mit den beiden Dramaturginnen innovative Formate entworfen haben.
Die 200 Jahre alte Naturdarstellung der bei Chören sehr beliebten „Jahreszeiten“ von Komponist Haydn wird mit literarischen Texten aus verschiedenen Epochen umrahmt, in denen ein anderes Naturverständnis gezeigt wird.
„Wir haben nach dem Adventskonzert mit den Proben begonnen, wobei sich die Darstellungsform immer wieder erweitert und neu formiert hat“, berichtete Dehner. Im Konzert „Reconnected I“ am 26. März werden, passend zur Jahreszeit, „Der Winter“ und „Der Frühling“ von Haydn zur Aufführung gelangen, zusammen mit der Uraufführung einer Auftragskomposition der Mannheimer Komponistin Daria Pavlotskaya, der Vertonung des 18. Sonetts von William Shakespeare „Shall I compare you to a summer’s day“, gelesen von den Schauspielerinnen Helga Grimme und Rose Vischer. Strahlpunkte setzen drei junge, motivierte Solisten: Johanna Beier (Sopran), Ferdinand Keller (Tenor) und Konstantin Ingenpaß (Bariton). Chor und Solisten werden von der 34-köpfigen Kammerphilharmonie Mannheim begleitet.
Eingeleitet wird das Konzert durch eine Szene aus Friedrich Dürrenmatts Schauspiel „Portrait eines Planeten“ – präsentiert von Ferdinand Dehner, Rose Vischer und dem Chor. „Kleine Miniaturen, toll ist der Sarkasmus von Dürrenmatt gespielt mit erfreulicher Nonchalance“, so Vischer. Mit den Szenen sollen die Auswirkungen der Menschen auf den Planeten verdeutlicht werden.
Fortsetzung im Juli
Nach Improvisation und (musikalischer) Interaktion mit dem Publikum schafft ein Kind als Solist den Übergang zu „Reconnected II“: Das Kinder- und Jugendkonzert findet am 22. Juli im Rahmen der Bundesgartenschau in der Baumhainhalle im Luisenpark statt. Während sich beim ersten Konzert alles um die Vergangenheit und das Älterwerden dreht, geht es beim zweiten Konzert um Nachhaltigkeit aus der Perspektive der Kinder – die Zukunft. Auch ein dritter Teil des Werks „Reconnected“ steht bevor: Bei diesem Konzert im Oktober rund um Haydns „Sommer“ und „Herbst“ geht es dann um die Gegenwart und den aktuellen Stand der Dinge.
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