Mannheim. Wo zwischen Jungbuschschule und Turnhalle plus X bisher Gestrüpp und Unkraut wucherten, soll in Zukunft ein urbaner Garten erblühen. Im Rahmen des Projektes „Gemeinsam stark! Eltern-Kinder-Schule“ legten Eltern zusammen mit den Verantwortlichen mehrere Hochbeete an.
Da sich die Mütter und Väter während der Pandemie nicht im speziell dafür eingerichteten Raum aufhalten konnten, hatten Anca Krause und Meryem Izci vom „Interkulturellen Bildungszentrum Mannheim“ (Ikubiz) die Idee, einen Ort außerhalb der Schule zu schaffen, den die Bewohner des Stadtteils zum gemeinschaftlichen Austausch und zur Erholung mitgestalten und nutzen könnten. Das auf fünf Jahre angelegte Projekt „Gemeinsam stark! Eltern-Kinder-Schule“ sei im Oktober 2018 gestartet, berichtete Anna Alganatay vom Fachbereich Bildung der Stadt Mannheim. Es werde durch die Vector Stiftung gefördert und durch die Mitarbeiterinnen des Ikubiz umgesetzt.
Geld für Rodung vom Bezirksbeirat
„Mit unseren regelmäßigen Angeboten wie den Deutschkursen und dem Café ermutigen wir die Eltern, sich intensiver am Schulleben ihrer Kinder zu beteiligen“, erläuterte Krause und fügt hinzu: „wir bieten Hilfe zur Selbsthilfe an“. Das Team berät bei organisatorischen Fragen, um Eltern in ihrer Rolle als Bildungspartner zu stärken. Iczi erklärte: „Wir richten uns an Eltern, die das deutsche Schulsystem nicht kennen.“
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Der Garten vor der Schule ist ein weiterer Baustein dieser Arbeit. Zwei Tage lang waren etwa 15 Helfer damit beschäftigt, Holzwände zu verschrauben, Folien einzuziehen und die Behälter mit Erde zu befüllen. Davor musste der Untergrund von Bewuchs befreit und eingeebnet werden. Für die Rodung hatte der Bezirksbeirat Jungbusch das Geld zur Verfügung gestellt. Während Hausmeister Cem Taskin unermüdlich mit dem vollen Schubkarren unterwegs war, verfolgten einige Kinder gespannt, wie sich die trostlose Fläche allmählich verwandelte. „Die Schüler haben letzte Woche jeden Tag gefragt, wann es endlich losgeht“, erzählte Iczi.
Initiativen und Verein werden unterstützt
Das Gelände mit den zehn Hochbeeten in unterschiedlichen Größen ist frei zugänglich und kann unabhängig vom Schulbetrieb jederzeit genutzt werden. Nachdem die Infrastruktur angelegt ist, sollen die Eltern die Bepflanzung und Pflege der Beete übernehmen. Als Dank für die tatkräftige Mithilfe überreichte Krause verschiedene Kräutertöpfe und übergab das Projekt damit symbolisch an die Schule.
„Der Garten ist ein großartiges Zeichen nach außen“, bestätigte Ursula Kremer. Die Leiterin der Jungbuschschule war von dem neuen Treffpunkt begeistert und versprach: „Bald wird hier alles blühen.“
Die Stadt Mannheim hat nach eigenen Angaben kannt, wie wertvoll die gärtnerische Nutzung öffentlicher Flächen für eine ökologische und nachhaltige Stadtentwicklung ist. Initiativen oder Vereine werden deswegen dabei unterstützt, sich über das Gärtnern öffentliche Stadträume wieder anzueignen und im Sinne des Gemeinwohls zu nutzen.
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