Soziokultur

So war das Nachbarschaftsfest im Mannheimer Jungbusch

Musik mit der Handpan, Pide und Waffeln: Beim Nachbarschaftsfest im Mannheimer Jungbusch auf dem Sackträgerfest waren die Gäste begeistert. Was es alles zu entdecken gab und wieso das Fest so wichtig ist

Von 
Sylvia Osthues
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Tayfun Ates spielte auf seiner Handpan zum gemütlichen Hock. Viele aus dem Viertel nutzten die Gelegenheit für Gespräche beim gemeinsamen Essen. © Sylvia Osthues

Mannheim. „Mahalle - auf gute Nachbarschaft!“ hieß es jetzt wieder auf der Beilstraße im Jungbusch. Mit dem Fest setzten die Veranstalter und Gäste wiederholt ein deutliches Zeichen, dass sie es aufgrund der verschiedenen, besorgniserregenden Vorkommnisse in Deutschland für sehr wichtig erachten, ihre Vielfältigkeit im Jungbusch und in Mannheim zu feiern. Und alle übertrafen sich bei ihren Angeboten.

Die Gruppierungen, die das Gemeinschaftszentrum Jungbusch als Treffpunkt haben, trugen zum Fest bei. Hinzu kamen Angebote aus dem Umfeld, so dass es ein rundherum fröhliches Fest wurde. Die Veranstaltung wurde wieder vom Gemeinschaftszentrum Jungbusch organisiert. Das schöne Spätsommerwetter trug zum Gelingen bei.

Eine Bühne war aufgebaut, vor der viele Tische und Bänke standen. Viele Nachbarn und Gäste von außerhalb nutzten die Gelegenheit für einen Besuch. Sie genossen das Programm, die leckeren Speisen und immer wieder standen und saßen Menschen im Gespräch beieinander.

Musikalische Begleitung mit der Handpan beim Nachbarschaftsfest im Jungbusch

Jonas Gieske, Co-Leiter vom Gemeinschaftszentrum Jungbusch, begrüßte die zahlreichen Gäste - darunter viele langjährige Bewohnerinnen und Bewohner. Gieske dankte Tayfun Ates, der das Fest mit der Handpan musikalisch begleitete, den Gruppen und Initiativen im Gemeinschaftszentrum, der Jungen Diakonie und der Sultan Yavuz Selim Moschee, welche ebenfalls an diesem Nachmittag präsent war. Auch dankte er dem Kulturamt der Stadt und dem Ministerium für Gesundheit und Soziales Baden-Württemberg für die finanzielle Unterstützung.

Viele Kinder und Erwachsene versammelten sich gegen Abend vor der Bühne und lauschten den Klängen der Handpan. Den ganzen Nachmittag über konnten die Kinder auf dem Spielplatz Beilstraße mit Aysel Taylan von Spieleraum Jungbusch, gefördert vom Jugendamt der Stadt, verschiedene Brettspiele ausprobieren. Leckere internationale Spezialitäten rundeten das Nachbarschaftsfest ab. Die Junge Diakonie war wieder dabei mit ihrem Pide-Fahrrad.

Der knackige Salat dazu wurde gestiftet von der Sultan Yavuz Selim Moschee. Als Getränk hatte Fouzia Hammoud vom Internationalen Frauentreff des Bewohnervereins Jungbusch frischen Ayran zubereitet. Als Nachtisch backten die Kinder des Koch-Projekts Genussconnection im Gemeinschaftszentrum mit Laura Malek leckere Waffeln.

Am Stand der Jungen Diakonie wird Filiz Kuyucu (l.) bei der Pide-Ausgabe unterstützt von Shanel von der Kinderkochgruppe Genussconnection, rechts sein Bruder Veslim. © Sylvia Osthues

Damit es keinen Stau an den Ständen gab, lud Künstlerin Susanna Weber, die auch das Wandgemälde am Spielplatz Beilstraße mit den Kindern im Jungbusch gestaltet hatte, die Kleinen zum Malen ein. Stefanie Rihm vom Kulturamt Mannheim erklärte: „Für uns ist es wichtig, dass man mit künstlerischen Mitteln die Nachbarschaft pflegt, und zwar mit unterschiedlichen Generationen.“

Ziel des Fests im Mannheimer Jungbusch: Die Nachbarschaft kennenlernen und pflegen

Anne Kress vom Bewohnerverein lobte alle, die sich am Koch-Projekt des Vereins beteiligten. „Es geht darum, dass man die Nachbarschaft pflegt und sich kennenlernt“, sagte sie. Lisa Massetti, die wieder die musikalische Begleitung des Festes organisiert hatte, freute sich über das tolle Wetter. „Gottseidank ist das Wetter gut, alle sind da, sitzen in ganzen Gruppen zusammen, reden miteinander und es gibt was Kleines zu essen.“ Auch die Kinder würden später beim Abräumen mithelfen.

Die Gäste waren begeistert: „Mir gefällt das Fest, zusammensitzen und es gibt was zu essen - nach den Ferien hat man viel zu erzählen“, freute sich Miglena Meituedova vom bulgarischen Frauentreff. Djeljalj Shaban meinte: „Es ist immer gut, wenn hier ein Fest ist mit Musik. Es ist eine schöne Gemeinschaft. Es war mal sehr schlimm im Jungbusch, doch das hat sich geändert.“

Hermann Rütermann freute sich, wieder mal alte Bekannte zu treffen, wie Anatoli Angelov von Taner Bend, der auch schon bei Kulturbrücken aufgetreten sei. „Es ist schön, zu sehen, wenn aus den jungen Menschen was geworden ist, Anatoli ist Autodidakt, sehr fleißig und begabt.“

Freie Autorin

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