In kuscheliger Wohnzimmeratmosphäre spielten Trio Variety nun schon zum dritten Mal bei der Veranstaltungsreihe „Jazz im Busch“. Normalerweise finden die Konzerte am Abend statt. Dieses Mal ertönte aber schon gegen 16 Uhr die Musik im Laboratorio 17 in der Jungbuschstraße 17 und viele neugierige Passanten wurden dadurch aufmerksam und blieben vor dem Schaufenster stehen.
Einige wagten auch den Weg hinein und ließen sich von den groovigen Jazzklängen mitreißen. So erging es auch dem 27-jährigen Tobias. Der Popakademie-Student wohnt im Jungbusch und wollte eigentlich nur nach Hause laufen, als er plötzlich die Musik auf der Straße hörte und beschloss einen Blick ins Laboratorio 17 zu werfen. Den Entschluss bereute er nicht. Ganz im Gegenteil. „Es war eine sehr anregende und familiäre Stimmung. Ich werde nun definitiv öfter vorbeischauen“, sagte er ganz enthusiastisch. Und auch Alexander, 25 Jahre, aus Heidelberg, war sichtlich begeistert. „Eine coole Live-Performance. Hat sich auf jeden Fall gelohnt, herzukommen“, sagte er.
Die Formation Trio Variety wurde vor 18 Jahren ins Leben gerufen. Vier grandiose Studioalben haben sie bereits auf den Markt gebracht, in zwei Wochen erscheint das nächste. Mit Olaf Schönborn am Saxofon, Allen Blairman am Schlagzeug und Mario Fadani am Kontrabass teilten sich drei herausragende Künstler die Schaufensterbühne. Die Band interpretiert nicht nur Jazz-, Latin- und Popstücke völlig neu, sie lassen auch Raum für Improvisation und spontane Interaktion.
Tosender Applaus
Durch ihre persönliche und ungezwungene Art zu spielen, konnten sie das Publikum für sich gewinnen und ernteten tosenden Applaus. Neben Liedern von George Gershwin und Carlos Santana, spielt die Band Klassiker von den Beatles und anderen Musikern. An diesem Abend hörte man Titel, wie zum Beispiel „Sunny“, „I want to be happy“, „undecided“, „Can you dance“ oder auch die Walt Disney Hymne „Someday my prince will come“. Olaf Schönborn weiß, wie man Stimmung macht. Zwischen den Titeln sprach er immer einige Worte zum Publikum, kündigte die nächsten Songs an und animierte zum Mitklatschen und Tanzen.
Die circa 30 Gäste ließen sich das nicht zweimal sagen und machten ausgelassen mit. Nach einer knappen Stunde gab es eine kleine Pause mit Getränken, sowie selbst gemachten, leckeren Zimtschnecken.
Steffen Rosskopf ist verantwortlich für die Veranstaltungsreihe „Jazz im Busch“, die es schon seit 13 Jahren gibt. In Kooperation mit dem Kulturamt finden von September bis Dezember regelmäßig Konzerte statt. Für Rosskopf ist das mittlerweile eine Tradition. Er möchte „Auftrittsmöglichkeiten für Bands schaffen“, wie er sagte. Er organisiert nicht nur den „Nachtwandel“ und „Jazz im Busch“ mit, sondern unterrichtet auch zusammen mit Olaf Schönborn an der Musikschule.
Er selbst bezeichne sich als Musiker und Lehrer. Ihm mache die Arbeit Spaß und er freue sich jedes Jahr aufs Neue auf diese Veranstaltungsreihe. Nach zwei Stunden mitreißendem Konzerterlebnis für Groß und Klein, gab die Band eine letzte Zugabe, bevor sie allmählich die Bühne abbaute. Wer auf den Geschmack gekommen ist, findet die nächsten Termine auf www.jazzimbusch.de. Und wer Trio Variety mal live erleben möchte, findet die Band jeden ersten Mittwoch im Monat im Jazzhaus Heidelberg.
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