Sportangebot

Fitness und Selbstvertrauen für Jugendliche in Mannheim-Jungbusch

Integration und Bildung durch Sport: Wie Jugendliche im Mannheimer Stadtteil Jungbusch nach Corona wieder mehr Gemeinschaftsgefühl entwickeln können und wie ihnen Erwachsene dabei helfen.

Von 
Astrid Schwörer
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Sorgen für Bewegung im Jungbusch (v.l.): Kevin Cui, Michael Scheuermann, Michael Holzwarth und Thorsten Väth. © Astrid Schwörer

Mannheim. Vor der Jungbuschhalle warteten bereits zahlreiche Kinder ungeduldig auf den Beginn des Sportnachmittages. Seit Ende März findet jeden Freitag von 16 bis 18 Uhr das Projekt „Jungbusch bewegt“ auf dem Freizeitgelände in der Werftstraße statt. Das weitläufige Areal mit Spiel- und Bolzplatz bietet beste Bedingungen für das vielfältige Angebot. Während die Helfer das Volleyballnetz, die Fußballtore und die Tischtennisplatte aufbauten, ziehen die Organisatoren eine Zwischenbilanz ihres erfolgreichen Konzepts.

Breites Sportangebot

Ein breites Sportangebot habe es über den „DJK Sportverband e.V.“ schon bald nach der Fertigstellung der Turnhalle gegeben, informierte Michael Scheuermann vom Gemeinschaftszentrum Jungbusch. Unter dem Motto „Integration durch Sport und Bildung“ habe sich die Halle schnell mit Leben gefüllt.

Die Einschränkungen der Pandemie hat die Jugendarbeit hart getroffen. „Zunächst haben wir versucht, den Kontakt durch Online-Angebote aufrechterhalten“, erzählte Bildungsreferent Kevin Cui. Das sei jedoch durch die unterschiedlichen technischen Voraussetzungen schwierig gewesen.

Insbesondere die Grundschulkinder haben unter mangelnder Bewegung und fehlender sozialer Interaktion gelitten. Schnell war den Verantwortlichen klar, dass man den Kindern einen niederschwelligen Zugang zu verschiedenen Sportarten ermöglichen müsse. Über das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ der Bundesregierung kam der Kontakt zur „Badischen Sportjugend“ zustande. „Mit den Fördermitteln werden die Strukturen der Kinder- und Jugendarbeit im Sport gestärkt“, erläuterte Thorsten Väth von der Leitung des BSJ. Zunächst noch bis Ende 2022 könne das Projekt und die hauptamtliche Stelle von Cui finanziert werden.

„Die Sportkreisjugend Mannheim stellt die Sport- und Spielmaterialien zur Verfügung“, teilte deren Geschäftsführer Michael Holzwarth mit. Je nach Wetterbedingungen tummeln sich bis zu 25 Kinder bei Tischtennis, Boccia, Rasenbowling und Badminton. Normann Brenner und Sigrid Eicher vom Gemeinschftszentrum unterstützen Cui bei der Betreuung.

Schlüssel zur Bildung

„Neben körperlicher Fitness wird das Gemeinschaftsgefühl und das Selbstvertrauen aufgebaut“, bekräftigte Scheuermann. Dadurch diene der Sport als Schlüssel zur Bildung und die Jugendlichen lernten soziale Verbindlichkeiten und Teamgeist, so der Quartiersmanager.

Die sportliche Begegnungsarbeit belebt den Zusammenhalt und die Zugehörigkeit zum Stadtteil. Sport sei wichtig für die Integration, waren sich alle Beteiligten einig. Den Kindern falle es beim Spiel leichter, Freunde außerhalb der eigenen ethnischen Gruppe zu finden. Der zehnjährige Guiseppe Weller hatte sichtlich Spaß beim Kicken: „Ich komme fast jeden Freitag zum Fußball hierher“, erklärte er.

Freie Autorin

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