Freizeit

Bezirksbeirat kritisiert Spielplatzkonzept für den Mannheimer Herschelplatz

Für die Bezirksbeiräte ist das neue Spielgerät aus Metall keine Aufwertung des Herschelplatzes - nur einer von mehreren Kritikpunkten

Von 
Sylvia Osthues
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Zu viel Metall, zu wenig Grün: Der Bezirksbeirat wünscht sich eine schönere Spielfläche auf dem Herschelplatz. © Sylvia Osthues

Kritik an der Ausgestaltung des Spielplatzes auf dem Herschelplatz hagelte es bei der letzten Bezirksbeiratssitzung in alter Besetzung im Stadtteil. Die Mitglieder des Stadtteilgremiums wünschen sich eine Entsiegelung und mehr Grün auf dem Platz, insbesondere schattenspendende Bäume.

Bei der von Stadtrat Gerhard Fontagnier (Grüne) geleiteten Sitzung erklärte Markus Roeingh, Leiter des Fachbereichs Stadtraumservice, der Herschelplatz sei 2004 als Schulhof und zum freien Toben und Spielen mit einzelnen Elementen konzipiert worden. „Vorgesehen war zudem eine maximale Unterbringung an Pkw-Stellplätzen in der Tiefgarage - wenig Stützen und wenig Traglast sowie ein geringer Deckenaufbau von 36 Zentimetern“, so Roeingh. Der Zaun um den Schulhof der Maria-Montessori-Schule, der konstruktiv mit der Tiefgarage verbunden sei, sollte hochwertig und transparent sein.

Gefordert würden nun mehr Begrünung und Schatten, mehr Aufenthaltsqualität und Spielmöglichkeiten für die Schülerschaft. „Wir haben eine schattenspendende Begrünung geprüft und festgestellt, dass schattenspendende Bäume aufgrund der hohen Lasten und der geringen Deckenhöhe nicht möglich sind“, erklärte Roeingh. Geplant sei eine Neuanordnung der Sitzgelegenheiten, ein neuer Tischkicker, Fahnenstreifen und eine Dachbegrünung als Verschattung sowie - in Zusammenarbeit mit der Schule - Sitzgelegenheiten unter dem Glasdach.

Der Herschelplatz soll laut Stadt für alle Altersgruppen sein

Das geplante neue Spielgerät stellte Spielplatzplanerin Marit Reichelt vor: ein multifunktionales Spielgerät aus Metall mit Sonnensegel und Klettermöglichkeiten sowie einem farbenfrohen EPDM-Bodenbelag mit Kugeln zum Sitzen und Springen. Roeingh betonte: Der Herschelplatz solle ein Platz für alle Altersgruppen sein - eine alleinige Schulhofnutzung durch die Maria-Montessori-Schule im umzäunten Bereich an Schultagen von 7 bis 17 Uhr und an Schulaktionstagen mit Verlagerung von Basketball und Tischtennisplatten.

„Die Verwaltung empfiehlt, diese Regelung beizubehalten, die aufgewertete Spiel- und Aufenthaltsfläche soll weiterhin den Schulkindern und den Kindern aus dem Quartier zur Verfügung stehen“, so Roeingh. Eine nachhaltige Begrünung, beziehungsweise Entsiegelung sei aufgrund des zu geringen Deckenaufbaus und der hohen Lasten nicht umsetzbar. Eine bauliche Veränderung der hochwertigen, filigranen, transparenten und langlebigen Zaunanlage sei in seiner jetzigen Ausführung nicht möglich. Die Realisierung der Maßnahme sei Ende 2024 bis Frühjahr 2025 geplant.

„Man sollte den Platz so wenig wie möglich versiegeln“

„Das ist kein Paradigmenwechsel“, konstatierte Bezirksbeirätin Jutta Schroth (Grüne). Sie befürchtet, dass sich das neue Spielgerät aus Metall im Sommer aufheizen wird. Sie fragte, ob nicht wenigstens eine Vergrößerung der Baumscheiben oder Stauden möglich sind. Ein großes Problem sei weiterhin die Lärmbelästigung für die Anwohner bei nächtlichem Ballspiel gegen die Metallstangen des Zauns.

Christian Kirchgässner (CDU) und Steven Kunz (Die Linke) fragten, ob nicht eine Ummantelung oder Auffüllen der Metallstangen mit Quarzsand möglich sei. Joris wollte außerdem wissen, ob statt des Gummibelags Hackschnitzel möglich sind. „Man sollte den Platz so wenig wie möglich versiegeln“, meinte sie. Roeingh erwiderte: „Eine Baumscheibenvergrößerung ist hier nicht möglich.“ Beim Spielgerät sei das Gerüst zwar aus Metall, doch die Flächen, die begangen werden können, aus Holz. „Auch der Gummibelag sei hier richtig. „Für Hackschnitzel wäre eine vollkommen andere Formung erforderlich“, so Roeingh.

Freie Autorin

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