Abfallwirtschaft

Wie die Mannheimer Müllabfuhr ihre Tourenplanung umstellt - und wo es noch hakt

Von 
Thorsten Langscheid
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Die Stadt hat die Abfuhr der Mülltonnen umgestellt. © Thorsten Langscheid

In der Innenstadt, in Wallstadt und in Friedrichsfeld gab’s über den Jahreswechsel – verhaltenen – Ärger wegen der Müllabfuhr. Die Biotonnen in Wallstadt , auf der Vogelstang und in der Gartenstadt waren nicht wie geplant geleert worden, in Friedrichsfeld war die Restmüll-Abholung betroffen, in den Innenstadt-Bezirken fehlten auf den Abfallkalendern die Daten für Restmüll und Altpapier (wir berichteten).

Auf Nachfrage dieser Redaktion erklärten Alexandra Kriegel, Chefin des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft, und Abteilungsleiter René Bison, die Hintergründe dieser für die betroffenen Bürger zwar ärgerlichen, aber im Voraus geplanten Umstände. Die Müllabfuhr hat nämlich ihre Abfalltouren – das sind die Routen der täglich 33 Müllfahrzeuge, die im Stadtgebiet unterwegs sind – so neu organisiert, dass Leerfahrten vermieden werden und möglichst pro Müllauto und Team auf halber Strecke kein Wechsel in der Abfallart vorgenommen werden muss.

Betriebsabläufe neu organisiert

Kriegel nennt dafür drei Gründe: Im Zuge der gerade angehobenen Müllgebühren soll der Betriebsablauf effizienter und auf Dauer kostengünstiger gestaltet werden, zugleich müsse ein erweitertes Angebot, nämlich die Abholung der kostenlosen Biotonne, erbracht werden, und außerdem wachse die Stadt derzeit gerade stark: Vor allem im neuen Stadtteil Franklin sind zahlreiche zusätzliche Abfallbehälter zu leeren.

Da diese Umstellungen nicht komplett durchgeplant werden konnten, bis die Abfallkalender 2022 im Oktober 2021 gedruckt werden mussten – 500 verschiedene Blätter für rund 2200 Straßenabschnitte in der ganzen Stadt, insgesamt 208 000 Stück – wurden die Abholdaten für Restmüll und Papier in den Innenstadtbezirken weggelassen. Das habe, so Kriegel und Bison, durchaus zu einigen Beschwerden geführt.

Andererseits sei es in den Quadraten wegen der fehlenden Straßennamen ohnehin schon immer so, dass keine konkreten Termine ausgewiesen werden, sondern die Müllwerker die Leerungen auch flexibel handhaben. Andererseits seien die übrigen Innenstadtbezirke bis 2020 ebenfalls ohne konkrete Abfalltermine ausgekommen. Da diese nach der Neuorganisation bis Mitte des Jahres feststehen, sollen sie ab 2023 dann auch wieder ausgedruckt werden.

Für Mannheim-Nord, wo die Tourenumstellung ebenfalls noch im Gange ist, will Alexandra Kriegel in der zweite Jahreshälfte noch einmal aktualisierte Abfallkalender austeilen lassen. In Friedrichsfeld, wo aufgrund der Umstellung eine Restmüllabholung ausgefallen ist, gibt es heute, Samstag, 8. Januar, eine am Freitag kurzfristig angesetzte Sonderleerung. Die Restmülltonnen (auch Vollservice) müssen dafür am Straßenrand bereitgestellt werden.

Alle Termine, entsprechende Erinnerungshinweise sowie aktuelle Änderungsmeldungen kann man über die Abfall-App „abfall-ma“ (in allen Appstores) kostenlos erhalten.

Redaktion koordiniert die Berichte aus den Mannheimer Stadtteilen.

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