Claudia Schwabe muss erst mal Ruhe in die 14 Kinder bringen. Als dann endlich alle auf ihre Stühle geklettert sind, singen sie "Wir fangen an". So beginnt der Kinderchor im Gemeindehaus der evangelischen Kirche Friedrichsfeld an diesem und jedem Mittwochnachmittag.
Grundschullehrerin Claudia Schwabe, die 1968 in die Kirchengemeinde "eingeheiratet" hat, ist jetzt schon seit fast 40 Jahren dabei. Nach dem Tod ihres Mannes 1991 übernahm sie dann die Leitung der Großen Kantorei und des Kinderchors. Im letzten Jahr erhielt sie für dieses langjährige Engagement in der Kirchenmusik den Ehrentitel "Kantorin e.h.", der damit in Baden erst zum zweiten Mal vergeben wurde. Neben dem Kinderchor und der Großen Kantorei leitet Claudia Schwabe auch den Jugendchor. Dieser probt regelmäßig mit der großen Kantorei und arbeitet projektmäßig auch alleine.
Voller Körpereinsatz
Mit "Schni-Schna-Schnappi, das kleine Krokodil" und "Wenn du fröhlich bist, dann klatsche auf das Knie" beginnt Schwabe mit den Kindern. Doch es wird nicht nur gesungen, die Kleinen müssen vollen Körpereinsatz zeigen, denn die Lieder werden auch mit Händen und Füßen dargestellt. So spielen die Kinder bei "Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang" einen Sonnenkreislauf, oder pantomimen das Lied "Mein Hut der hat drei Ecken". Plötzlich watscheln auch Pinguine durch den Raum und Eisbären sitzen in ihren Höhlen und warten auf ihre Gelegenheit zum Angriff. So gestaltet Schwabe die halbe Stunde interaktiv und kindgerecht, und alle sind mit Begeisterung dabei.
Im Anschluss an den Chor können die Kleinen im Raum nebenan gleich weitermachen mit Spiel und Spaß. Dort bietet Beate Grittmann nämlich den Kindernachmittag an. Wie auch der Kinderchor ist dieser für Kinder ab drei Jahre bis zur zweiten Grundschulklasse. Und auch hier wird gesungen. Pfarrer Jäck sitzt mit seiner Gitarre bei den Kleinen im Stuhlkreis und singt mit ihnen "Gott dein guter Segen". Dann kramt er eine Handpuppe hervor und erzählt den Kindern mit verstellter Stimme eine Geschichte. Es geht um die kleine Jenny, die einen Krankenwagen hört und dann aus Neugier genauer hinschaut und sieht, dass auf dem Krankenwagen "Arbeiter-Samariter-Bund" steht. Sie fragt sich, was das ist und auch die Kinder sind gespannt, worum es hier geht. Pfarrer Jäck erzählt dann die Geschichte vom barmherzigen Samariter. Er will den Kindern damit das Thema der Nächstenliebe näherbringen, und dass man "bei den Armen sein Herz haben" soll.
Jeden Mittwoch übernimmt Jäck die erste halbe Stunde des Kindernachmittags, singt mit den Kindern und erzählt eine Geschichte. Im Anschluss wird dann noch gebastelt, gespielt oder auch mal eine Schnitzeljagd gemacht.
Heute dürfen die Kinder ihren eigenen Fangbecher basteln und gestalten. Sofort springen alle an den Tisch und schnappen sich Schere und Papier. Am Ende des Nachmittags wird dann noch mal gesungen und es gibt immer eine Kleinigkeit zu essen. Heute können sich die Kinder auf Kekse und Apfelstückchen freuen.
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