Friedrichsfeld

Mit viel Liebe zum Detail bei der Sache

Modulbaufreunde Ladenburg zeigen ihre Anlage

Von 
Bernhard Haas
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Die Alte Feuerwache ist ein Teil eines Moduls. © Bernhard Haas

Es ist schon erstaunlich, wie viel Zeit die Modulbaufreunde Ladenburg in ihre Anlagen stecken. Mittlerweile konnten sie sogar zehn junge Mitglieder gewinnen, die sich in die verschiedenen Anlagen, die alle beim Verein Historische Eisenbahn Friedrichsfeld stehen, einbringen. Allerdings befürchtet Vereinsvorstand Wolfgang Jäger, dass nicht alle dem Verein die Treue halten werden. „Wenn das Auto vor der Tür steht und die erste Freundin da ist, dann verabschieden sich viele zumindest eine Zeit lang von diesem zeitintensiven Hobby. Dann stehen andere Dinge im Vordergrund“, so der Vereinsvorsitzende, der allerdings von solchen Problemen schnell wieder ablenkt, denn auf der Anlage im Obergeschoss des Gebäudes gibt es immer viel Neues zu entdecken, das alte und vor allem junge Besucher verzückt.

Und von diesen kamen viele, um die Anlage in der Sulzer Straße ganz genau unter die Lupe zu nehmen. Das eine oder andere Kind hätte gerne eine der fahrenden Lokomotiven mit nach Hause genommen. Aber das ging natürlich überhaupt nicht, denn andere wollten sich den Fahrspaß im Maßstab 1:87 (H0) ebenfalls nicht entgehen lassen. Überall standen gute Geister bereit, um Fragen zu beantworten und Ratschläge für die eigene Eisenbahnanlage zu geben. Es wurde viel gefachsimpelt. Da wollte ein älterer Herr von Modellbauer Wolfgang Grabenstern wissen, wie lange er an seiner Anlage gebaut habe. „Das hat genau drei Jahre gedauert, bis alles fertig war. Aber da könnte man noch lange weitermachen, denn es fällt einem doch immer etwas Neues ein“, so das Vereinsmitglied.

Ein Bummelzug fährt gerade am Sägewerk vorbei. © Bernhard Haas

Aber im Vordergrund stehen bei den Ladenburgern vor allem verschiedene Module. Damit können sie eine der größten Anlagen Deutschlands bauen. „Und die Ideen gehen nie aus“, weiß Mitglied Hans Joachim Wagner. Die große Liebe zum Detail erkennt aber nur, wer wirklich ganz genau hinschaut. Und da gab es doch einige. Zu bewundern gab es beispielsweise einen Ausflug der Motorradfreunde, die auf ihren Harleys gerade eine Pause an einem historischen Gebäude einlegten oder aber einen Schienenunfall mit vielen blinkenden Feuerwehrautos und Krankenwagen, bei dem zwei Tote zu beklagen waren, die zugedeckt am Straßenrand lagen.

Regionale Vorbilder

Bei so manchem Modul nehmen sich die Hobbyeisenbahner Tatsachen aus der näheren Heimat zum Vorbild. Da gibt es zum Beispiel das große Fass des Dürkheimer Wurstmarktes und ein dazu passendes Riesenrad. An anderer Stelle ist der Mannheimer Hauptbahnhof zu sehen oder die Alte Feuerwache als Modell. Gerade dreht ein Intercity, gezogen von einer Lokomotive mit dem Schriftzug und Logo der Mannheimer Adler seine Runden. An anderer Stelle erklärt ein Vereinsmitglied, wie die Übergänge von einem zum anderen Modul gestaltet werden. Mit einem kleinen Schraubendreher können die Schienen um Millimeter auf einer aus Kunststoff gebauten selbst entwickelten Schwelle verschoben oder angehoben werden. Nur so sei gewährleistet, dass der Zug im späteren Betrieb nicht aus dem Gleis fällt.

Es ist schon faszinierend, was da geboten ist. Und schon steht ein neuer Termin fest, an dem die Anlage für alle geöffnet wird, nämlich am 16. und 17. Dezember beim Hofweihnachtsfest. Geboten werden auf dem Gelände der Historischen Eisenbahn Mannheim in der Sulzer Straße 43 unter anderem Feldbahnfahrten und ein Lok-Fahrsimulator. Ein Nikolaus wird Geschenke verteilen.

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