Sie sind Aushängeschilder für den Stadtteil, sollen zum Verweilen einladen und dafür sorgen, dass sich die Menschen gern in Friedrichsfeld aufhalten: Die Rede ist von den öffentlichen Plätzen im Ortskern. Zwei von ihnen, der Becherer- und der Bürkleplatz, hätten demnächst saniert werden sollen - im ersten Quartal dieses Jahres.
Wie die Stadtverwaltung aber nun auf Anfrage mitteilt, verzögern sich die Arbeiten. Die Planung sei nicht so schnell vorangeschritten wie vorgesehen, sagt ein Stadtsprecher: „Wir beabsichtigen einen Baubeginn nun voraussichtlich im dritten Quartal 2021.“ Derzeit gehe man davon aus, dass beide Plätze gleichzeitig saniert werden können. Die Verwaltung lässt in einer Sitzungsvorlage keinen Zweifel am Handlungsbedarf. Die Plätze seien „in ihrer derzeitigen Nutzung unbefriedigend und genügen in ihrer Gestaltung nicht den heutigen Ansprüchen“, heißt es darin.
1,5 Millionen Euro zur Verfügung
Etwa 1,5 Millionen stehen laut Vorlage zur Verfügung. Im Rathaus geht man davon aus, dass diese Summe auch komplett ausgeschöpft wird. Im Budget inbegriffen sind Mittel für Unvorhergesehenes und Teuerungszuschläge. Außerdem sei mit Preissteigerungen zu rechnen.
Für den Bechererplatz, benannt nach einem ehemaligen Friedrichsfelder Bürgermeister, plant die Stadt eine Anlage, die „den Besucher mit einer offenen, aufgeräumten und einladenden Geste empfängt“. Mittelpunkt bildet nach wie vor der Blauglockenbaum, der in eine neue Staudenpflanzung eingebettet wird. Heckenreihen begrenzen den Platz an der Rückseite, dazu kommen moderne Bänke. Die Platzfläche erhält einen Belag aus Betonpflaster. Der bereits sanierte Brunnen werde in die Gestaltung einbezogen, versichert die Stadt. Das Denkmal soll an der jetzigen Stelle bleiben.
Neue Beleuchtung geplant
Der Bechererplatz bekommt zudem drei neue Laternen, sie werden fünf Meter hoch sein. Bisher gibt es am Bechererplatz nur eine zehn Meter hohe Mastleuchte. Sie wird durch eine neue ersetzt. Darüber hinaus sind (zum Teil herausnehmbare) Poller, moderne Mülleimer sowie drei Fahrradbügel geplant. Auch eine Infotafel soll es geben. Nicht weit entfernt vom Bechererplatz liegt der Bürkleplatz. Er ist benannt nach einem ehemaligen katholischen Pfarrer, der sich in der Nachkriegszeit in Friedrichsfeld besonders für Flüchtlinge und Kriegsgefangene einsetzte.
Trampelpfad gut sichtbar
Wer derzeit dort vorbeiläuft, merkt schnell, dass Fußgänger eine Abkürzung quer über das Grün nehmen. Hier ist ein Trampelpfad entstanden. Dieses Problem soll mit der Neugestaltung angegangen werden. Statt über den Bürgersteig soll der Weg in Zukunft im Bereich des jetzigen Trampelpfades verlaufen. Damit entsteht eine neue Wegachse, die auch die Sichtachse zur St. Bonifatius Kirche stärker hervorhebt - ein zentrales Anliegen in den Planungen. Alle Elemente wie zum Beispiel die Bänke werden entlang dieser Sichtachse ausgerichtet. Da der Fußweg in Zukunft schräg über den Platz verlaufen könnte, schlägt die Stadt vor, die Grünfläche bis an die Rappoltsweilerstraße zu verlängern und auf den aktuell bestehenden Fußweg sowie die Parkplätze zu verzichten.
Eine besondere Herausforderung sind die Bäume. Nach Angaben der Planer durchziehen die Wurzeln der Platanen den ganzen Platz. Sie schlagen deshalb vor, die Wegeflächen mit einer wassergebundenen Decke zu befestigen. So könnte das Wasser besser versickern. Nur die Fußbereiche vor den Sitzgruppen sollen mit Pflaster befestigt werden.
Positives Echo
Vor Ort stößt die Nachricht, dass die Sanierung der Plätze in diesem Jahr beginnen soll, auf ein positives Echo. „Das Geld für diese notwendige Sanierung ist schon lange bereitgestellt. Die Friedrichsfelder können sich freuen“, sagt Marianne Seitz, die für den Stadtteil zuständige CDU-Stadträtin. Ihr Kollege von der SPD, Thorsten Riehle, sagt: „Dadurch erhöht sich die Aufenthaltsqualität im ganzen Stadtteil.“ „Ich bin zufrieden, dass die Plätze hübscher gemacht werden, auch wenn es sich etwas nach hinten verschiebt“, sagt Jürgen Heckmann, der für die Linke im Bezirksbeirat sitzt. Die Grünen-Fraktion im Bezirksbeirat freut sich und ist auf das Ergebnis gespannt. Becherer- und Bürkleplatz sind Teil eines vor einigen Jahren beschlossenen Sanierungsprogramms. Zu diesem gehört auch der Goetheplatz (offizielle Bezeichnung: Hugenottenplatz), der bereits seit Ende 2017 in neuem Glanz erstrahlt.
Dehoustplatz „nicht priorisiert“
Im damaligen Planungsprozess, in den auch die Bürger mit einbezogen wurden, wurde auch immer wieder der Dehoustplatz genannt. „Wir hoffen, dass er bald saniert wird, dann sind die vier Stadtteilplätze komplett“, sagt SPD-Bezirksbeirätin und Ortsvereinsvorsitzende Pia Moog. Dort spielt sich zum Teil die Kerwe ab, aktuell wird er als Parkplatz genutzt. Laut Stadtverwaltung wird sich dort in nächster Zeit aber nicht viel tun. In einer Antwort auf eine Anfrage dieser Redaktion heißt es: „Der Umbau des Dehoustplatzes ist aktuell nicht priorisiert. Der Platz ist grundsätzlich noch in einem guten Zustand.“
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/friedrichsfeld_artikel,-friedrichsfeld-friedrichsfeld-arbeiten-an-buerkle-und-bechererplatz-beginnen-fruehestens-im-sommer-_arid,1748785.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheim.de/sites/default/files/2020-11/V264_2020_Beschlussvorlage_1_.pdf
[2] https://www.spdma.de/zukunft-schaffen-15-millionen-euro-fuer-buerkle-und-bechererplatz-sanierung-belebt-die-ortsmitte-und-schafft-mehr-aufenthaltsqualitaet/