Wohltätigkeitsflohmarkt

American Car Flea Market erstmals auf Franklin

Der Wohltätigkeitsflohmarkt des Deutsch-Amerikanischen Frauenarbeitskreises (DAFAK) hat eine entspannte Schnäppchenjagd an der frischen Luft geboten. Das sagen Besucherinnen und Besucher zu der Premiere auf Franklin.

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Ute Bechtel-Wissenbach
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Ehepaar Ory am Stand von den drei Ladies Angelika Böning, HeidiHerrmann und UrsulaTitzschkau. © Ute Bechtel-Wissenbach

Mannheim. In diesem Jahr ganz innovativ, aber zupackend wie stets, hat sich der Deutsch-Amerikanische Frauenarbeitskreis nach zwei Jahren Corona-Pause bei seinen Fans zurückgemeldet. Zum „American Car Flea Market“ luden die Damen an den neuen Ort des Geschehens ein: den Franklin Field Platz vor dem Boulderhaus.

Mastermind des Projekts ist Christine Müller, sonst zuständig für die Organisation des Pfennigbasars im Rosengarten, zusammen mit ihren Vorstandskolleginnen Alexandra Götz und Gabriele Sommer. Sie hatte sich überlegt, wie man wieder Geld für die Kasse des DAFAK und damit für die Förderung gemeinnütziger Einrichtungen erwirtschaften könne und auf die Suche nach einer kostenneutralen Location gemacht.

Franklin erfüllt diese Anforderungen und erinnert zudem an die Ursprünge des Klubs, als nach dem Krieg deutsche und amerikanische Frauen sich für den Dienst an der Gemeinschaft zusammentaten. Die Freiwillige Feuerwehr Feudenheim bot wie auch beim Pfennigbasar kostenlose Unterstützung an und die Mitglieder samt Familie und Freunden arbeiten von jeher ohne Entlohnung mit.

Der Vorstand des DAFAK (von links): Sommer, Müller und Götz. © Ute Bechtel-Wissenbach

Outdoor mit viel Platz an der frischen Luft verkauften die rund 40 Ladies ihre Flohmarktware aus zwanzig Autos heraus samt Tischen und Ständern. Ohne lange Vorbereitungszeit haben sie im eigenen Fundus gestöbert und bei Freunden gesammelt. Dabei sind Raritäten wie Leder-Babyschuhe oder Leder-Handtaschen aus den fünfziger Jahren, Gebrauchsgegenstände wie Gläser oder Tassen, dazu Dekorationsartikel, Bücher und CDs sowie Kleider und Schuhe.

Gelungene Premiere

Als die Erste Vorsitzende des DAFAK Alexandra Götz um 10 Uhr offiziell die Besucher begrüßt und die Rheinauer Seebären das Publikum mit maritimem Liedgut unterhalten, haben schon längst die ersten Flohmarktfreunde ihre Erkundungsgänge begonnen.

Bei strahlendem Sonnenschein bummeln sie entspannt an den buntgemischten Ständen vorbei. Hier dabei sind auch die Schätze von Irmtraud Wolff, der Ältesten aller Anbieterinnen mit nun 89 Jahren. Sie wird begleitet von Tochter Susanne Tröscher, die erläutert: „Nach über zwei Jahren reizt einen das Flohmarktgeschehen doch wieder. Beim DAFAK ist es wie bei anderen Clubs. Man muss das Clubleben jetzt revitalisieren, sonst sind die Ehrenamtlichen, die so ein bisschen eingeschlafen sind, ganz weg.“

Auch Gabriele Baur, seit vier Jahren erst beim DAFAK aktiv, freut sich nach der Pause nun selbst an ihrem schönen Stand Modeschmuck und aparte Kleidung verkaufen zu können. Genau dorthin zieht es Brigitte Kellenberger, die sich aus dem Niederfeld auf den Weg gemacht hat. Aus Neckarau kommt Lukas, der sich nach Büchern zum Thema Antike umsieht und fünf Bände für fünf Euro erwirbt. Als langjähriger großer Fan des Pfennigbasars gibt sich Rentner Yilmaz Kekli zu erkennen. Er reist dafür jedes Mal aus Eberbach an und erzählt: „Ich habe diesmal Deko und Tupperware gekauft, einen Teil behalte ich, einen Teil verschenke ich“.

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Eindrücke vom American Car Flea Market in Franklin

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Tatjana Rudolf aus Seckenheim ist mit Freunden hier und lobt den Einsatz des DAFAK für die gute Sache. Ein praktisches Sieb und eine völlig zweckfreie Deko-Figur zum Preis von 20 Cent, den sie auf 50 Cent erhöht, wandern in die Einkaufstüte. Auch Geigerin Marie-Luise Dingler gibt mehr für ein Puzzle als sie müsste und erwirbt supergünstig noch zwei Cashmere-Schals. Wo sich die meisten Besucher eher treiben und vom Angebot inspirieren lassen, haben Kristof und Petra Ory gezielt nach Kochbüchern für Freunde gefahndet und sind tätsächlich fündig geworden.

Quasi nebenan ist Besucher Werner zuhause, der mit seiner Frau vor zwei Jahren nach Käfertal-Süd umzog. Direkt und per Zeitung verfolgt er die Entwicklung im Stadtteil: „Es ist spannend, was sich hier auf Franklin tut.“ Ein Prosecco-Kühler und ein Kleid für je fünf Euro sind die Ausbeute des Tages.

„Alles in allem“, so fasst Organisatorin Christine Müller am Ende zusammen, „war dies eine sehr gelungene Premiere. Wir haben gut verkauft, unsere Mitglieder sind froh wieder aktiv zu sein und die restliche Ware ist schon für den nächsten Pfennigbasar sortiert und eingelagert“. Geplant wird für Februar 2023 im Rosengarten.

Freie Autorin

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