Musik - Wie die Musiker der Band Fury in the Slaughterhouse nach Mannheim kamen / Konzert vom Februar in den Dezember verlegt

Wie die Musiker der Band Fury in the Slaughterhouse nach Mannheim kamen

Von 
Katja Geiler
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Letzter Mannheim-Besuch im Oktober 2021: Kai Wingenfelder (l.) und Christof Stein-Schneider musizierten, rezitierten und desinfizierten (sich selbst). © Katja Geiler

Nun macht Corona zumindest einem der beiden Konzerte in diesem Jahr einen Strich durch die Rechnung: Am Samstag, 19. Februar, wollten Die Desinfizierten Zwei, Kai Wingenfelder und Christof Stein-Schneider, Sänger und Gitarrist von Fury in the Slaughterhouse, im Zirkus Paletti auftreten – veranstaltet von der Viet Vo Dao-Abteilung des ASV Feudenheim. Nun muss das Konzert wegen der aktuellen Pandemie-Lage auf Samstag, 3. Dezember, verschoben werden. Doch wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass Mitglieder der Band Fury in the Slaughterhouse in Mannheim auftreten?

Kontakt entstand vor zehn Jahren

Bereits vor etwa zehn Jahren tourten die Brüder Kai und Thorsten Wingenfelder – Köpfe von Fury in the Slaughterhouse – als Wingenfelder durch Deutschland. Nach einem Konzert in Leipzig kamen sie hinterher auch zu ihren Fans. Darunter war auch Sven Hellmich aus Feudenheim, ein langjähriger Fury-Fan. „Ich habe Kai und Thorsten direkt angesprochen, ob sie nach Mannheim kommen, und sie haben mir gleich gesagt, dass sie sich das gut vorstellen können. Ich solle mich an das Management wenden“, sagt Hellmich, Abteilungsleiter Viet Vo Dao. Als Konzerthalle würde sich die Kulturhalle doch bestens eignen.

Hellmich ging die Sache an. Doch beim Management rannte er nicht gerade offene Türen ein, wie er erklärt. Doch der Abteilungsleiter wollte den Traum von dem Konzert in der Kulturhalle einfach nicht loslassen und blieb hartnäckig. Schließlich bekam er eine Zusage, und 2016 war es dann soweit. Das Konzert war ein voller Erfolg, die Fury-Fans kamen von weit her extra nach Feudenheim, um ihre Stars zu sehen.

Zwei Jahre später waren dann Wingenfelder mit dem Album „Sieben Himmel hoch“ auf Deutschland-Tournee und spielten erneut in der Kulturhalle. Die Sache kam richtig ins Rollen, Anfang 2020 gab Thorsten Wingenfelder sogar ein Unplugged-Konzert in Hellmichs Wohnzimmer, außerdem hatten Wingenfelder zu ihrem zehnten Jubiläum die oben genannte Tour „Sendeschlusstestbild“ geplant. Doch seit Pandemiebeginn stehen Verschiebungen und Absagen auf der Tagesordnung der Pläne. Auch das Konzert der Desinfizierten Zwei im Zirkus Paletti musste einmal verschoben werden, wurde jedoch im Oktober des vergangenen Jahres nachgeholt. „Ich habe mit Kai telefoniert. Am meisten freut er sich darauf, dass hoffentlich all’ die Konzerte, die schon lange geplant sind und für die sich schon so viele Menschen Karten gekauft haben, endlich stattfinden können“, fügt Hellmich hinzu.

Mit Mannheim verbinden die Musiker inzwischen einige Erinnerungen: Bei einem Auftritt im Rosengarten, noch zu Fury-Zeiten, war ein Filmteam des SWR vor Ort, und als die Stimmung am Siedepunkt war, wollte Kai das Publikum mit Wasser aus einem Eimer abkühlen. Vor ihm stand direkt ein Kameramann des SWR, der ihn immer wieder mit „komm doch“ aufforderte. Kai kippte den Eimer tatsächlich aus, mit dem Ergebnis, dass die 280 000 Mark teure Kamera kaputt war.

Glatte Fläche

Auch über die Kulturhalle gibt es eine Anekdote: Beim ersten Wingenfelder-Konzert 2016 war der Boden der Bühne so glatt, dass Kai aufgrund seiner Knieprobleme Angst hatte, auszurutschen und sich zu verletzten, was aufgrund der geplanten Fury-Jubiläumstour schlecht gewesen wäre. Hellmich plante, die Bühne mit einem Teppich zu bedecken, doch Kai hatte eine andere Lösung: Cola in eine Sprühflasche, sprühen, fertig. Damit hat die Bühne zwar geklebt, war aber rutschfest.

Hellmich jedenfalls muss den Februar-Termin schweren Herzens verlegen: „Ich wende mich heute an Euch, weil wir unser Konzert mit Kai und Christof von den Fury‘s leider aufgrund der aktuellen Covid-19 Situation in den Dezember verschieben müssen.“ Wie er mitteilt, behalten bereits erworbene Tickets für die Desinfizierten Zwei Ihre Gültigkeit. Wer den Dezember-Termin nicht wahrnehmen kann, soll sich beim ASV melden.

Nach derzeitiger Lage noch stattfinden kann wohl der zweite Termin der Fury-Mitglieder am Freitag, 22. April: An diesem Tag soll das Nachhol-Konzert „Sendeschlusstestbild“ von Wingenfelder in der Kulturhalle Feudenheim stattfinden. Einlass ist um 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr. Veranstalter ist auch hier die Viet Vo Dao-Abteilung des ASV Feudenheim, der Erlös kommt der Kinder- und Jugendarbeit zugute. Tickets sind noch über die Website des ASV oder Facebook erhältlich. Die Veranstalter weisen darauf hin, dass die zum Zeitpunkt der Veranstaltung aktuellen Corona-Regeln gelten. Änderungen aufgrund der Pandemie-Situation werden frühzeitig bekannt gegeben. Kontakt gibt es per E-Mail (an vietvodao@asv-feudenheimde) oder telefonisch unter 0175/57 67 540.

Freie Autorin Ich schreibe für alle Mannheimer Stadtteile und für Viernheim

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