Jubel auf dem Pausenhof der Brüder-Grimm-Schule. Nach dreijähriger Vorbereitungszeit mit Höhen und Tiefen wurde als zentrales Element der Schulhofumgestaltung der Märchenspielplatz offiziell eingeweiht. Die dritten Klassen konnten es kaum erwarten, das symbolische Band durchzuschneiden und ihr großzügig angelegtes Spielparadies im Sturm zu erobern. Von Anfang an in den Planungsprozess einbezogen, hatten die Kinder sogar beim Bau mit angepackt und Holzhäcksel aufgebracht. "Ihr habe gelernt, wozu eine Schulgemeinschaft, die zusammenhält, in der Lage ist", meinte Rektor Ulrich Lutz: "Sie kann Träume verwirklichen".
Lutz hatte, als er vor drei Jahren neuer Schulleiter an der Grundschule wurde, mit seiner Idee einer Schulhofumgestaltung offene Türen eingerannt. "Egal, wen ich darauf angesprochen habe - es wurde mir sofort Unterstützung angeboten." Auch der Fördervereinsvorsitzende Michael Heitlinger war sofort Feuer und Flamme. "Die öde Betonlandschaft lud wenig zum Spielen ein", berichtete er rückblickend. Aus Grau sollte bunt werden. Schnell war eine Schulhof-AG gegründet, und noch beim ersten Treffen hatte man 10 000 Euro beisammen. "Fast immer voll Euphorie und Zuversicht", wie Heitlinger betonte, ging man das Projekt an.
Recht zügig hatte man einen Betrag von 40 000 Euro auf dem Spendenkonto gesammelt, da sprangen die beauftragten Landschaftsarchitekten von Naturspur e.V. ab. Ersatz musste her. Die Stadt Mannheim stieg mit ins Boot, führte eine Ausschreibung durch, welche die Firma Spielart aus Thüringen gewann. Inzwischen war die Spendensumme auf 70 000 Euro angewachsen. Insgesamt 31 einzelne Firmenspenden, 21 Sachspenden und die Erlöse aus 22 Veranstaltungen ergaben am Ende einen Gesamtbetrag von über 100 000 Euro.
Eine Spende war durch die erfolgreiche Teilnahme Feudenheims an der Coupon-Aktion des "Mannheimer Morgen" zustande gekommen, die dieser in Kooperation mit der MVV Energie AG im Rahmen seiner Familienserie durchgeführt hatte. Mit weitem Abstand behauptete sich Feudenheim als beliebtester Stadtteil und gewann 6000 Euro, die prompt in die Schulhofumgestaltung flossen. "Das zeigt, wie toll Sie gemeinsam dieses Projekt über drei Jahre vorangetrieben haben", beglückwünschte Dr. Björn Jansen, Geschäftsführer der Dr. Haas Mediengruppe, und auch MVV-Marketingleiterin Ariane Bertz freute sich über das gelungene Ergebnis: "Wir sind stolz darauf, dass wir im Rahmen unserer Nachwuchsförderung solch ein Projekt unterstützen konnten." Franko Frobel vom Referat Sport und Sportentwicklung im Kultusministerium zeigte sich begeistert vom Märchenspielplatz mit seinen vielfältigen Möglichkeiten und überreichte im Namen der Stiftung "Sport in der Schule" einen Scheck über 1700 Euro.
Ulrich Lutz bedankte sich bei allen Unterstützern, besonders bei Martina Jansen vom Fachbereich Bildung, die das Schulhofprojekt stets unbürokratisch und mit hohem Sachverstand unterstützt hatte: "Es gab Momente, in denen ich fast schon den Mut verlor, und dann kamen Sie und fanden eine Lösung." Für die Damen gab's Blümchen, für die Mitstreiter von Elternbeirat und Förderverein einen Pflasterstein und ein Original-Robinienbrett samt Urkunde.
Die Kinder der dritten Klassen eroberten Hexenturm, Schaukeln, Wippen, Wellenrutsche sowie Kletter- und Hangelelemente im Sturm. Lukas, Gülhan, Daniele, Sarah, Vincent und Semra lieben ihre neue Märchenspielwelt, und Semra verriet: "Ich komme auch manchmal mit Freunden am Wochenende hierher." Da wird sie sicherlich nicht die Einzige sein.
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