Entsorgung - Baubeginn für Müllbunker laut GML ab September / Viele Auflagen zum Brandschutz

Wiederaufbau drei Jahre nach dem Großbrand

Von 
Thomas Schrott
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Bis zu 43 Tonnen schwer sind die einzelnen Betonteile, die per Kran aus dem schwer beschädigten Müllbunker herausgehoben werden. Knapp drei Jahre nach dem Großbrand beim GML-Müllheizkraftwerk in der Bürgermeister-Grünzweig-Straße werden "Altlasten" entfernt. Geschäftsführer Dr. Thomas Grommes zeigt sich zuversichtlich über die weitere Perspektive. "Für den Neubau von einem der beiden Müllbunker hat die GML den Bauantrag in der vergangenen Woche eingereicht", so Grommes. Die Arbeiten sollen im September beginnen und bis Herbst 2014 dauern.

Größerer Abstand zu Bahngleisen

Als langwierig hatten sich die Gespräche über den Wiederaufbau dieses sogenannten Neubunkers erwiesen. Der obere Teil des Gebäudes war zwar bereits Ende 2010 aus Sicherheitsgründen Stück für Stück zerlegt und abgetragen worden. Danach folgten intensive Verhandlungen mit den Behörden, Versicherungen und vor allem mit der Deutschen Bahn über bauliche Änderungen und Nachbesserungen.

Grund: Die hohen Temperaturen beim Großbrand hatten zu Abplatzungen an den Betonwänden geführt. Bunkerteile drohten auf die nahe gelegene Bahnstrecke zu stürzen, die deshalb wochenlang gesperrt war. Es folgte ein Rechtsstreit über Schadensersatzforderungen der Bahn an die GML, der noch nicht beigelegt ist.

Konsens herrscht nun aber über das Konzept zum Bunker-Neubau, der eine ähnliche Gebäudeform hat wie zuvor. "Allerdings wird er sich nicht mehr so weit in Richtung Bahndamm erstrecken, weil die GML mehr Abstand zur Grundstücksgrenze hält", so Grommes.

Zudem wird der knapp vier Millionen Euro teure Neubau in puncto Brandschutz erheblich verbessert, etwa durch zusätzliche Sprühflutlöschanlage, größere Rauch- und Wärmeschutzklappen sowie breitere Zuluftöffnungen. Als weitere Auflage wird der Bunker mit einem Spezialbeton, der eine noch höhere Brandwiderstandsklasse als im vorherigen Bauwerk hat, vor Ort gegossen und nicht mehr in Einzelteilen zusammengesetzt. Aus Brandschutzgründen wird auch die Trennwand zwischen Alt- und Neubunker ersetzt. Dies hat für die GML einen willkommenen Nebeneffekt: "Die Kapazität erhöht sich um zehn Prozent auf 4500 Kubikmeter", betont der Geschäftsführer.

Mit dem logistischen Engpass bei der Müllanlieferung muss die Abfallgesellschaft seit längerem klarkommen. Derzeit ist nur die Hälfte der zehn Einfahrttore für die Müllfahrzeuge offen, weil der Neubunker gesperrt ist. Auf die verbrannte Müllmenge hat dies aber keinen Einfluss mehr. Im Vorjahr wurden 192 000 Tonnen verfeuert - ähnlich viel wie in den Jahren vor dem Großbrand.

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