Ludwigshafen. Sonnenschein, Urlaubsfeeling am Wasser und ein buntes Rahmenprogramm mit Musik von Pop bis Klassik: Mit dem Rheinuferfest, das anstelle des Stadtfests am Wochenende ausgerichtet wurde, zeigt sich Ludwigshafen von seiner schönsten Seite. Drei Tage lang hat sich der Platz der Deutschen Einheit in eine Partymeile unter freiem Himmel verwandelt, bei der Familien, Paare und Freunde ausgelassen und vor allem friedlich miteinander feierten.
Mit Konzerten der Bands Brass Machine und den Lokalmatadoren Grand Malör werden die Feierlichkeiten am Freitag eröffnet. Der Sommer scheint eine kleine Pause zu machen. Regenschauer begleitete den Abend. Den Besuchern scheint das ungemütlichere Wetter jedoch wenig auszumachen. Und so zaubern Grand Malör mit ihrem Mix aus Pop und Rock eine atemberaubende Bühnenshow. Ob „Ohne dich“ von der Münchener Freiheit, „Everybody“ von den Backstreet Boys oder „Zombie“ von der Band „The Cranberries“ - die Fans jubeln, tanzen und singen gut gelaunt mit. „Wir sind tatsächlich wegen Grand Malör da“, sagt Lena aus Waldsee. „Ich bin froh, dass überhaupt wieder etwas stattfindet.“ Ihrer Begleiterin Anna geht es genauso: „Es ist schön, mal wieder rauszukommen.“
Michelle aus Schifferstadt ist ebenfalls wegen der Musik beim Fest. „Wenn am Samstag das Wetter gut ist, kommen wir wieder.“ Kübra und Jacob genießen die Festatmosphäre. Während der Speyerin die Musik gefällt, sagt ihr Begleiter: „Das ist nicht so mein Geschmack.“ Spaß hat er trotzdem.
Wenn Grand Malör den Hit „Insomnia“ spielen, tanzen viele mit. „Das Fest ist super“, lobt Melanie, die wegen der Band auf die Veranstaltung gekommen ist. Sie ist mit Kollegen, zu denen auch Melanie aus Mannheim gehört, vor Ort. „Perfekt“, findet diese den Abend, während sie die Hüften zu dem Hit von Faithless schwingt. Sie lobt das Essen, aber auch die Atmosphäre. „Man kann hier gut feiern.“
Lob für das Kinderprogramm
Am Samstagabend versetzt die Michael Jackson Tribute Show die Besucher in Ekstase. Ist er es - oder ist es nicht? Der Sänger sieht dem bereits 2009 verstorbenen „King of Pop“ so ähnlich, dass man glaubt, dieser sei für einen Abend wieder lebendig geworden.
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Wenn er mit verblüffend ähnlich klingender Stimme Hits wie die Ballade „Man in the Mirror“, „Dirty Diana“, „Black or White“ oder „Billie Jean“ zusammen mit seiner Band zum Besten gibt, scheinen die Besucher zurück in die Vergangenheit zu reisen. Zumindest für die Länge des Songs. Christel aus Ludwigshafen gefällt das. Die junge Frau ist Michael Jackson-Fan und eigens für die Show aufs Fest gekommen. „Er ist sehr authentisch“, lobt sie. „Und er kann sehr gut singen.“
Auch tagsüber wirkt das Fest mit Blick auf den malerischen Rhein wie ein Magnet auf die Besucher. Vor allem die Street Food-Meile am Ufer lässt keine kulinarischen Wünsche offen. Asiatische Spezialitäten, Tacos und Burritos aus Mexiko, Spanferkel und Pasta Carbonara aus Italien oder süße Minipfannkuchen aus den Niederlanden - mit hungrigem Magen muss keiner das Fest verlassen. „Die Spießer“ lautet der Name von Mediem Arems Stand. Er verwöhnt die Besucher mit würzig gegrillten Fleischspießen vom Schwein und von der Pute. „Die Schweinespieße sind der Renner“, sagt der Düsseldorfer und lächelt. „Sie sind supersaftig.“ Nebenan kredenzt Julian Struck von den „Churros Bros“ süße Churros mit verschiedenen Toppings.
Yannik und Carolin Ott haben mit ihren Kindern einen Einkaufsbummel gemacht und sind anschließend am Rheinufer entlang geschlendert. Für den Friesenheimer gibt es erst einmal eine Portion mexikanisches Essen. Das Fest kommt bei ihm an. „Hier herrscht gute Stimmung, es ist gemütlich und nicht so voll.“ Er findet es gut, dass das Pfalzfest zeitgleich mit dem Rheinufer fest stattfindet. So verteilen sich die Besucher besser, findet er. Seine Frau findet nicht nur die Auswahl an Speisen toll: „Es wird auch viel für die Kinder gemacht.“
Kletterwand, Riesenrutsche und Spielstationen sorgen bei den Jüngsten für gute Laune. Jowite Querbach von „Raffini Kinderevents“ zaubert im Auftrag der Lukom kostenlos Glitzertattoos auf junge Gesichter. Nach zwei Jahren hätten die Eltern eine lange Durststrecke hinter sich gebracht, sagt sie und taucht den Pinsel in rosa Glitzer. Lucy Tack und Mia Mazur lassen sich einen Flamingo aufmalen. Lucys Mama Jennnifer und Mike Mazur, der Vater von Mia, schauen gespannt zu, wie das Kunstwerk entsteht. Die beiden befreundeten Eltern sind froh, dass wieder Veranstaltungen stattfinden können. Sie wünschen sich, dass das Fest nach der Premiere eine Wiederholung erlebt, nicht zuletzt wegen der tollen Lange direkt am Fluss.
Auch Beydo Bicen, dessen Sohn Civan an der Kletterwand Spaß hat, findet, dass so ein Fest gefehlt hat. „Es könnte öfter stattfinden.“ Agron und Edita genießen den Tag mit ihren Kindern Liron und Lorena. Die 13-Jährige fasst zusammen. „Die Attraktionen sind sehr cool.“
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