Ludwigshafen. Die Berufsbildende Schule (BBS) Sozialwesen, Gesundheit und Hauswirtschaft heißt seit Juni Anna-Freud-Schule. Damit sei man auch sehr glücklich, erklärt Schulleiter Detlef Krammes. Doch um ein Detail wird gestritten: Wer bezahlt die 700 Euro für die neuen Schulschilder?
Für die Verantwortlichen der Stadt ist es klar: „Wir würden als Verwaltung gerne alles machen, aber mit 1,4 Milliarden Euro Schulden können wir das nicht. Der Stadtrat hat explizit beschlossen, dass die Umbenennung kostenneutral zu erfolgen hat“, erklärt Christoph Heller, Ortsvorsteher der Südlichen Innenstadt. Die Vereinbarung sei ein Kompromiss, denn die Umbenennung der BBS sei gar nicht geplant gewesen. „Die Schule wollte die Umbenennung, da ist es richtig, dass die Schüler sich für den Kauf der Schilder einsetzen“, sagt Heller, der zugleich Vorsitzender des Fördervereins der BBS ist. Heller stellt aber klar, dass er die Umbenennung befürwortet: „Es macht einen Unterschied, ob ich die Schule nur besuche oder ob ich mich mit ihr identifizieren kann. Und dazu trägt der neue Name entscheidend bei.“
„Sehr schwieriges Verhältnis“
Schulleiter Krammes stellte den Antrag auf Umbenennung. „Als wir die Stadt nach Namensschildern fragten, antworteten die nur: ,Wie wollen Sie diese bezahlen?’. Wenn man bereit war, für die Helmut-Kohl-Allee Geld zu bezahlen, aber keine 700 Euro für zwei Schulschilder bereitstellen kann, dann ist das Ausdruck eines sehr schwierigen Verhältnisses“, kritisiert Krammes. Der Oberstudiendirektor erklärt, dass die Schule die Schilder zur 50-Jahr-Feier am 6. März 2018 aufhängen möchte. Damit das klappt, hat der Förderverein der BBS einen Spendenlauf auf dem Außengelände des Turn- und Fecht-Club (TFC) 1861 Ludwigshafen organisiert.
Die Schüler haben sich Sponsoren gesucht – meist ihre Eltern – die für jede Runde Geld spenden. „Meine Eltern zahlen zehn Euro je Runde. Ich glaube, meine Mutter dachte nicht, dass ich so viel laufen werde“, sagt der stellvertretende Schülersprecher David Zimmermann. Daneben haben die GAG und der Marketing-Verein jeweils 200 Euro sowie der TFC 50 Euro gespendet. Krammes resümiert: „Das Laufen hat etwas Gemeinschaftsbildendes.“
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