Ludwigshafen. Sportlich läuft es bei den Eulen Ludwigshafen in der 2. Handball-Bundesliga gar nicht so schlecht. Die Pfälzer belegen nach zwölf Spieltagen den neunten Tabellenplatz. Der Rückstand auf Rang zwei beträgt nur vier Punkte. Allerdings sorgt der angekündigte Rücktritt von Geschäftsführerin Lisa Heßler für Aufsehen. Drei der fünf Gesellschafter der Eulen GmbH gingen mit einer Stellungnahme in die Öffentlichkeit, in der sie deutlich machten, dass Johannes Wohlrab auch in der kommenden Saison Trainer der Ludwigshafener sein wird. Die Option, Wohlrabs Vertrag bis 15. Dezember zum Saisonende zu kündigen, wird nicht genutzt. Im Interview nahm der 38-Jährige dazu vor dem Spiel am Freitag beim VfL Eintracht Hagen Stellung.
Herr Wohlrab, wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Saison?
Johannes Wohlrab
Johannes Wohlrab ist seit 2023 Cheftrainer der Eulen Ludwigshafen.
Der 38-Jährige wurde in Wetzlar geboren, spielte in der Oberliga für die HSG Kleenheim, musste aber im Alter von nur 27 Jahren seine Spielerkarriere wegen einer Verletzung frühzeitig beenden.
Über Zweitligist TV Hüttenberg kam er zu den Eulen. bol
Johannes Wohlrab: Wir haben sehr ordentliche Spiele gemacht, sechs Partien gewonnen, dabei den derzeitigen Tabellenführer Bergischer HC 32:23 bezwungen. Wir haben aber auch ärgerliche Niederlagen quittiert und stehen mit 13:11 Punkten ordentlich da. Die Liga ist sehr ausgeglichen, jeder kann jeden schlagen. Meist entscheiden Kleinigkeiten. In Ferndorf hatten wir das Spiel lange kontrolliert, in der Schlussphase hat der nach der Pause eingewechselte Torwart sechs Würfe von uns in Folge gehalten. Durch die vielen vergebenen Chancen haben wir das Spiel, das wir nie verlieren dürfen, mit 23:27 verloren.
Vor wenigen Wochen hat Geschäftsführerin Lisa Heßler überraschend ihren Rücktritt zum Jahresende erklärt. Offenbar gibt es unter den Gesellschaftern Konflikte. Vor allem über Sie als Trainer soll gestritten worden sein? Was ist da los?
Wohlrab: Mein Fokus liegt auf meiner Arbeit als Coach der Eulen. Für mich geht es rein um das Sportliche. Ich konzentriere mich auf die Arbeit mit der Mannschaft, die Spieler wollen wie ich den maximalen Erfolg. Was drumherum passiert, muss ich, muss die Mannschaft ausblenden. Uns wurde professionell mitgeteilt, dass es zum Jahreswechsel einen Wechsel in der Geschäftsführung geben wird. Ich denke, wir werden auch professionell benachrichtigt, wenn die Nachfolge geregelt ist.
Sie wurden 2023 kurzfristig verpflichtet, sind in der zweiten Saison bei den Eulen. Nun hat Lisa Heßler wegen unterschiedlicher Ansichten mit der Mehrheit der Gesellschafter gekündigt. Welchen Kurs der Eulen bevorzugen Sie?
Wohlrab: Die finanziellen Mittel des Vereins sind nicht so groß wie bei vielen Konkurrenten. Wir bilden Spieler aus, holen junge Leute und entwickeln sie. Das ist spannend – und man sieht, dass wir so auch sehr erfolgreich spielen können. Ich habe Jannek Klein am Montag in Wetzlar gesehen, der in der letzten Saison einer unserer herausragenden Leistungsträger war und zum Erstligisten Potsdam gewechselt ist. Das macht einen dann auch schon stolz. Natürlich versuchen wir, die Jungs zu halten, aber wenn ein höherklassiger Verein mit entsprechenden finanziellen Mitteln anklopft, dann ist es schwierig. Wenn einer von uns in die Bundesliga wechselt, dann ist das auch eine Auszeichnung für unsere Arbeit und eine Botschaft an andere Talente, dass die Eulen eine sehr gute Adresse sind. Hinter diesem Kurs stehe ich.
Sie werden also im nächsten Jahr weiter bei den Eulen Trainer sein?
Wohlrab: Ich werde auch im nächsten Jahr Trainer der Eulen sein. Ich bin weiter hochmotiviert. Die anderen Dinge werden in den entsprechenden Gremien besprochen.
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