Seit gestern sind sie Raben, Zebras und Elefanten: 121 Kinder strömten am Dienstag in die Erich-Kästner-Grundschule in der Innenstadt, um Grundschüler zu sein. Sechs erste Klassen gibt es, die neben der herkömmlichen alphabetischen Nummerierung auch mit Tiernamen versehen wurden, um den mit Buchstaben noch unerfahrenen Kindern die Orientierung zu erleichtern.
"Eine richtig gute Idee", findet Iris Böhler, deren Enkel nun genau wie die restlichen Fünf- und Sechsjährigen lesen, schreiben und rechnen lernen wird. "Als Zebra fühlt man sich doch gleich vertraut und willkommen", freut sich Böhler für ihren Enkel. Mit bunten Schultüten bewaffnet und von drei Liedern, von den zweiten und dritten Klassen vorgetragen, empfangen, wurden die Neuankömmlinge und ihre Familien begrüßt. Danach ging es, ohne Eltern, in die Klassenräume.
"Sie haben jetzt große Kinder", erklärte Schulleiterin Sabine Wulf bei der Willkommensfeier und wünschte sich eine "gute Zusammenarbeit zwischen dem Kollegium und den Eltern von Anfang an". Es sei schon "ganz neu", dass die Kinder nun auf eigenen Beinen stehen, schildert Hesho Ismael ihre Gefühle. Seine Tochter Helin freut sich aber "richtig auf die erste Klasse", obgleich sie "etwas aufgeregt" sei. Vor allem, dass keiner ihrer Kindergartenfreunde in ihre Klasse geht, stellt für das Mädchen eine Herausforderung dar. "Sie ist etwas schüchtern, aber ich denke, auf die Weise wird sie schnell offen werden", sagt ihre Mutter. "Am Abend gehen wir dann noch ins Kino und zusammen mit der Familie essen", freut sich Helin auf die weitere Feier.
Die festliche Einführung in der Schule war ein "schöner" Einstieg in den Tag, sagt Carina Klopf, obwohl es nicht genügend Plätze für Kinder und Eltern gab. "Das war schade, man konnte kaum etwas von den singenden Kindern und den Erstklässlern sehen". Während ihre Tochter nun ihren ersten Unterricht erhält - am Dienstag standen gleich neben dem Kennenlernen auch die Erkundung des Klassenzimmers und erste Schreibübungen an - wartete Carina Klopf im neugestalteten Schulhof auf ihre Tochter. "Ich bin gespannt, was sie zu erzählen hat".
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