Fernsehen - SWR dreht an zwei Tagen in der Chemiestadt für den nächsten Odenthal-„Tatort“

Rund 6,5 Minuten Ludwigshafen sind im neuen Tatort zu sehen

Von 
Bernhard Zinke
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Am Hauptbahnhof hat der SWR diese Woche Szenen für den neuen Ludwigshafen-„Tatort“ mit dem Arbeitstitel „Lenas Tante“ gedreht. © SWR/Benoît Linder

Ludwigshafen. Rund 6,5 Minuten sind an Außenaufnahmen nun im Kasten. Soviel Ludwigshafener Kulisse wird im Krimi „Lenas Tante“ zu sehen sein. Der SWR war diese Woche wieder zwei Tage lang für Dreharbeiten zum Ludwigshafen-„Tatort“ in der Chemiestadt unterwegs. In ihrem 77. Fall muss Ulrike Folkerts als Lena Odenthal nicht nur einen mysteriösen Todesfall in einem Seniorenheim aufklären, der sich als Mord entpuppt. Sie bekommt auch noch Besuch von ihrer Tante, einer resoluten pensionierten Staatsanwältin.

Wegen der Pandemie hat der SWR keinen Besuch der Dreharbeiten erlaubt. Zu groß ist die Angst der Fernsehleute vor einer Infektion. Denn wenn das Virus unter Schauspiel- und Technik-Crew grassiert, steht die ganze Produktion. Also blieb das Team unter sich. Ganz unbemerkt blieben die Arbeiten dann freilich doch nicht. Denn die Dreharbeiten fanden am Mittwoch – bei strahlend blauem Himmel und fast vorfrühlingshaften Temperaturen – am Ludwigshafener Hauptbahnhof statt. Gedreht wurden die Szenen von der Ankunft und auch gleich von der Abfahrt der Tante. „Dafür haben wir von der Deutschen Bahn einen Zug nur für die Dreharbeiten angemietet“, berichtet Produktionsleiter Mike Sauer. Mit einem echten Zug wäre das nicht zu leisten gewesen, weil der Dreh den ganzen Fahrplan zerschießen würde.

Und auch die Fahrgäste ließen sich kaum mit den Dreharbeiten unter einen Hut bringen. Zumal diese auch Masken tragen würden. Doch im „Tatort“ gibt es keine Corona-Pandemie. Hier trägt – zumindest vor der Kamera – niemand Maske, nicht zuletzt auch mit Blick auf die langen Produktionszeiten vor der Ausstrahlung. Wer weiß schon, welche Rolle Corona im ersten Halbjahr 2023, dem Ausstrahlungstermin dieser Folge, noch spielt? Auch deshalb müssen alle im Team penibel getestet werden.

Damit die eigens angemietete Bahn allerdings nicht auf dem Bildschirm zur Geisterbahn wurde, hatte der SWR bei der Mannheimer Agentur „Sensation Booking“ 25 Komparsen angeheuert. Diese mimten unter anderem Fahrgäste im Zug und am Bahnsteig.

Aufnahmen mit der Drohne

Weitere Szenen drehte der SWR im Ludwigshafener Krematorium, wo laut Drehbuch der Mord erst auffliegt, sowie in einem Trödelladen, der auch Haushaltsauflösungen erledigt. Außerdem sorgen Drohnenaufnahmen für einige Stadtansichten von Ludwigshafen und Mannheim. „Gerne würden wir den ganzen Film in Ludwigshafen drehen“, erläutert Produktionsleiter Mike Sauer. Das sei allerdings eine Kostenfrage. Schließlich müssten ein Team von 30 bis 40 Personen untergebracht werden. Und in den Szenen, die beispielsweise in einem Seniorenheim spielen, sei nicht erkennbar, ob dies in Ludwigshafen liege oder in Baden-Baden. Sauer: „Man muss nicht 20 Tage in Ludwigshafen drehen, um Ludwigshafen zu erzählen.“

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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