Schädlinge - Nagetiere finden im Sommer auf Schulgeländen keine Nahrung mehr und weichen in benachbarte Gärten und Häuser aus

Rattengefahr steigt in den Ferien

Von 
Rolf Sperber
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Ratten, hier in Mannheim, sind auch in Ludwigshafen ein Problem. © Achim Keiper

Ludwigshafen. Schulferien und Rattenplage – was haben diese beiden Begriffe miteinander zu tun? Die Antwort weiß Dietmar Stübe, von der pfälzischen Industrie- und Handelskammer (IHK) geprüfter Schädlingsbekämpfer in Diensten der Ludwigshafener Stadtverwaltung: „Da für die Tiere in den Schulferien kein weggeworfenes Pausenbrot oder andere Nahrungsmittel auf den leeren Schulhöfen und Spielplätzen zu finden sind, wandern die ziemlich schlauen Ratten in die benachbarten Gärten und Häuser weiter – denn dort finden sie alles, was sie zum Leben brauchen“, sagt der Fachmann.

Rund 40 000 Wanderratten dürfte es – so schätzt der Experte – in Ludwigshafen geben. Diese häufigste Rattenart bewohnt auch die Kanalisation und zieht in Hausruinen oder Keller ein. Da mittlerweile durch Modernisierung der Kanäle oder Abriss alter Gebäude die Ratten nicht mehr so leicht einen Unterschlupf finden, lassen sie sich unter Terrassen, Veranden oder in Gartenhäusern nieder – oft auch im Sperrmüll. Stübe: „Die Ratten sind Menschen gewohnt und fühlen sich in ihrer Nähe wohl – deshalb sieht man diese eigentlich eher nachtaktiven Tiere immer öfter auch tagsüber.“

Wanderratten sind Allesfresser, bevorzugen pflanzliche Nahrung und stöbern oft in leicht zugänglichen Mülltonnen. Sie sind obendrein gute Kletterer, können schwimmen und vermehren sich ganzjährig in Massen. Um sie zumindest aus dem Haus fernzuhalten, empfiehlt der städtische Rattenbekämpfer das Verschließen von Löchern in Türen, Fenstern und im Mauerwerk vor allem im Kellerbereich und Erdgeschoß, defekte Kanal- und Abwasserschächte zu reparieren und im Garten Hecken, Sträucher und Kletterpflanzen zurückzuschneiden und auszulichten. Stübe: „Oft deuten auch abgesackte Bodenplatten auf einen Rattenbau hin.“ Und dann gibt es noch die radikale Rattenbekämpfung durch fachmännische Eingriffe. Stübe, der sich auf eine mehr als 20-jährige Berufserfahrung stützen kann, steht dabei hilfreich zur Seite: Er stellt kostenlos Mittel zur Blutverdünnung, sogenannte Antikoagulanzien, zur Verfügung, die nach dem medizinischen Prinzip den Ratten den Garaus machen: Die Ratten nehmen die Köder auf, die die Blutgerinnung verhindern, und verenden dann in der Regel im Verborgenen. Hauptwunsch von Stübe: „Niemand sollte Essensreste in der Natur entsorgen – damit lockt er die Ratten nur an.“

Stübe ist bei der Stadtverwaltung telefonisch unter 0621/504-32 45 oder per E-Mail an Rattenbekaempfung@Ludwigshafen.de zu erreichen.

Freier Autor Humanistisches Gymnasium Ludwigshafen Volontariat bei der "Rheinpfalz" Vier Jahre lang dpa - zuletzt Landesdienst-Leiter lrs Freier Mitarbeiter: dpa, MM, Abendpost/Nachtausgabe, BILD, Süddeutscher Rundfunk, Allgemeine Zeitung Mainz, Wormser Zeitung, Rhein-Neckar-Zeitung, Redaktionsleiter im TV-Pilotprojekt Ludwigshafen/Vorderpfalz, Regionale TV-Sender "Tele-Pfalz" und "Pfalz-aktuell" (Moderator)

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