Ludwigshafen. Es geht wieder los: Am 22. Juli um 20 Uhr hebt sich im Prinzregententheater nach monatelanger Corona-Zwangspause endlich wieder der Vorhang. Die Komödie „Candlelight und Liebestöter” von Sabine Misiorny und Tom Müller, wie immer bearbeitet von Bernhard Dropmann, verspricht gute zwei Stunden Unterhaltung. Sie ist kurzweilig und pointenreich, „eine kleine Auszeit vom Alltag, die sich so viele wünschen”, so Dropmann im Vorgespräch.
Mit der lang ersehnten Premiere geht für das Theater und sein Ensemble der zweite Lockdown zu Ende. „Das war eine furchtbare Zeit”, so der Intendant und Regisseur. Damit sind weniger die wirtschaftlichen Folgen gemeint, die dank Soforthilfen überbrückt werden konnten, sondern eher die emotionalen: „Schauspielerei ist ein leidenschaftlicher Beruf. Wenn man dann nicht auf die Bühne darf, ist das ganz schlimm.” Im ersten Lockdown habe man noch versucht, das Beste daraus zu machen und Kurzfilme für das Internet gedreht. „Das kam auch gut an”, erzählt Regieassistent Josh Juhn, „ist aber auf Dauer kein Ersatz für volle Ränge.”
Termine
- Die Premiere für das Stück „Candlelight und Liebestöter“ im Prinzregententheater (Prinzregentenstraße 45) am Donnerstag, 22. Juli, 20 Uhr, ist bereits ausverkauft.
- Tickets gibt es noch für die Vorstellungen am Freitag, 23. Juli, 20 Uhr, Sonntag, 25. Juli, 18 Uhr und alle folgenden. Der Samstag, 24. Juli, ist ebenfalls schon ausgebucht.
- Karten je nach Kategorie 21 oder 26 Euro. Für den Eintritt ins Theater gilt die 3G-Regel.
Die wird es freilich so schnell auch nicht geben: Es gelten nach wie vor „die drei G’s” - getestet, geimpft, genesen - sowie Hygiene- und Abstandsregeln im Saal. Nach wie vor sind deutlich weniger Zuschauer als vor Corona erlaubt. „Da ist man schon mal verunsichert, weil das Publikum anders reagiert wie gewohnt”, so Dropmann, also eher verhaltener statt Lacher auf breiter Front. Hier sei man bisher immer etwas verwöhnt worden.
Während des zweiten Lockdowns habe man viel gelesen und geschaut, welche Stücke auch unter Corona-Einschränkungen aufgeführt werden könnten. In Frage kamen nur Komödien mit wenigen Personen, ähnlich einem Kammerspiel. „Dann haben wir geschaut, was zu wem passen könnte”, berichtet Dropmann.” Mit Annette Zimmermann und Klaus Sokoli habe man genau die Richtigen gehabt für „Candlelight und Liebestöter”.
Sie spielen ein gestandenes Ehepaar, das schon lange zusammen ist. Leidenschaftliche Momente sind selten geworden. Nach langer Zeit haben sie mal wieder die Chance, einen Abend zu zweit ausklingen zu lassen. Dabei zeigt sich, dass Männer und Frauen einfach anders ticken. Ihr steht der Sinn nach Romantik, er missversteht das als Erotik. Heraus kommen dabei irrwitzige Dialoge und jede Menge Situationskomik, gewürzt mit verführerischen Dessous und einem urkomischen Striptease.
„Eine Riesenherausforderung“
Die Spielfreude ist beiden deutlich anzumerken. Dennoch haben sie vor dem Stück großen Respekt: „Das ist eine Riesenherausforderung für uns”, erzählt Annette Zimmermann. „Wir sind ja nur zu zweit und fast die ganze Zeit präsent. Als Anfängerin hätte ich mich das nicht getraut.”
Zimmermann und Sokoli sind lange genug im Geschäft, um Texthänger gekonnt überspielen oder improvisieren zu können. Selbst letzte Änderungen beim Bühnenbild setzen sie gekonnt um. „Ihr müsst nicht hetzen, ihr habt alle Zeit der Welt”, so eine Regieanweisung bei einer der letzten Proben. Man darf gespannt sein auf die Premiere am Donnerstag, 22. Juli.
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