Ludwigshafen. Ein Praktikum bei der BASF bietet jungen Menschen nicht nur einen spannenden Einblick in die vielfältigen Tätigkeitsbereiche des Ludwigshafener Chemiekonzerns. Mit dem inklusiven Fachpraktikum Metall in Kooperation mit dem Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation (PIH) Frankenthal und dem Internationalen Bund (IB) Mannheim im Rahmen des „Aktionsplan Inklusion“ möchte die BASF zudem ein Zeichen für Inklusion, Vielfalt und Offenheit setzen.
Die Arbeitserfahrung richtet sich an Jugendliche mit Behinderungen sowie Lernschwierigkeiten. Derzeit werkeln vier Schüler mit Hörbehinderung aus der Klasse Metalltechnik der Berufsfachschule 1 des PIH sowie fünf Teilnehmer an einer berufsvorbereitenden Reha-Maßnahme sowie Auszubildende zum Fachpraktiker Metall des IB mit großem Elan mit. Das dreiwöchige Praktikum, das nun zu Ende geht und bei dem die Teilnehmer am Ende ein selbst hergestelltes „Vier-Gewinnt-Spiel“ mit nach Hause nehmen, soll ihnen die Möglichkeit geben, in den praktischen Bereich eines Anlagenmechanikers hineinzuschnuppern. Gleichzeitig werden sie von BASF-Azubis und Ausbildungsbeauftragten unterstützt, während sie sicherheits- und metalltechnische Grundlagen erwerben und einen Einblick in den Apparatebau erhalten.
„Respektvoller Umgang“
Für die Planung und Umsetzung des Praktikums sind Simon Enkler, Ausbilder in der Metallausbildung, sowie seine Kollegen Jürgen Müller und Heiko Keller zuständig. Der Aktionsplan für Inklusion bestehe seit Ende 2021, sagt Ingmar Saßmann, Leiter des BASF-Ausbildungsverbundes. „Das Ziel ist Teilhabe von Menschen mit Behinderungen, das Bewusstsein zu schaffen, den Boden zu bereiten für Vielfalt und Offenheit bei uns“, betont er. Das Ziel verfolge man zwar schon länger, habe es aber nun als eine Aktion mit verschiedenen Handlungsfeldern gebündelt. „Das reicht von Ausbildung über Gesundheitsmanagement bis zu baulichen Maßnahmen.“
Mit dem PIH hat sich die Zusammenarbeit bereits seit 2013 etabliert. Nun wurde das Praktikum um die Zusammenarbeit mit dem IB erweitert. Sozialpädagoge Alan Siemaszko begleitet die Auszubildenden vom IB Mannheim, während Frank Sommer vom PIH seinen Schülern zur Seite steht. Für die jungen Leute sei das Praktikum nicht zuletzt „ein Ansporn“, so Sommer. Martin Woltersmann, verantwortlich für die Ausbildungsberufe und dualen Studiengänge im Bereich Technik, betont, dass beim Praktikum auch ein Teamgefühl entsteht, da die Jugendlichen nicht nur gemeinsam zum Mittagessen gehen: Enkler hole sie auch morgens daheim ab und bringe sie wieder zurück.
Für das Praktikum nehmen die BASF-Azubis eine beratende Position ein. Zu ihnen gehört Levi Maksimov. Der 21-Jährige Anlagemechaniker schätzt den Austausch mit den anderen Azubis. „Ich finde es gut, einen Einblick zu bekommen, wie die anderen arbeiten.“ Emirhan Erova vom IB arbeitet mit konzentrierter Miene an der Bohrmaschine. „Ich bin aktuell im dritten Lehrjahr zum Fachpraktiker für Metallbau“, erzählt der Mannheimer. „Es gefällt mir hier gut.“ Beide Seiten profitieren voneinander. Maksimov macht es stolz, wenn er von den anderen jungen Leuten bei den Tätigkeiten um Rat gefragt wird.
Nun plant Erova, nach seiner ersten Ausbildung bei der BASF in diesem Bereich eine zweite Lehre zu absolvieren. Ihm gefällt es gut, dass das Praktikum so vielschichtig ist und die BASF-Azubis hilfsbereit sind. Auch das Arbeitsumfeld schätzt der 20-Jährige. „Ich finde den respektvollen Umgang gut.“
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