Orangefarbene Wolke über der Region - Austritt von nitrosen Gasen bei BASF

Ludwigshafen. Eine große gelb-orange Wolke über Mannheim und Ludwigshafen hat am Montagabend für Aufregung gesorgt. Zahlreiche Nutzer in den Sozialen Medien berichteten von der Wolke, die über Ludwigshafen in den Himmel stieg. Wie die BASF am späten Abend mitteilte, war es gegen 20.20 Uhr aufgrund einer Betriebsstörung zu einem Austritt nitroser Gase unter Bildung einer sichtbaren Abgasfahne gekommen. Der Austritt konnte demnach gestoppt werden. Verletzt, so teilt es die BASF mit, wurde niemand.

Die BASF-Umweltmesswagen waren innerhalb und außerhalb des Werksgeländes unterwegs und konnten keine erhöhten Messwerte feststellen. Nitrose Gase, so die BASF weiter, sind Stickoxide, die beim direkten Einatmen giftig sind. Sie sind ein Nebenprodukt, das auch bei jeder Verbrennung entsteht.

Eine Gefahr für die Bevölkerung habe zu keinem Zeitpunkt bestanden, teilte die Feuerwehr Mannheim mit. Die Wolke sei im nördlichen Mannheim in rund 300 Metern Höhe zu sehen gewesen. Von dort habe sie sich in Richtung Lampertheim und Odenwald verflüchtigt.

"Schnell Entwarnung"

Laut Polizeipräsidium Mannheim seien erste Anrufe gegen 20.30 Uhr eingegangen. "Nach Rücksprache mit der Berufsfeuerwehr Mannheim sowie den beteiligten Dienststellen in Rheinland-Pfalz konnte schnell Entwarnung gegeben werden", so die Polizei. Bis Dienstagmorgen wurde die Anlage kontrolliert abgefahren. Die Ursache der Betriebsstörung werde derzeit noch untersucht, teilte die BASF am Dienstagmittag mit. Laut dem Unternehmen kann es auch in den kommenden Tagen immer wieder zum sichtbaren Austritt geringer Mengen nitroser Gase kommen. Eine Gefahr für Mensch und Umwelt bestehe aber nicht. Die Vorbereitungen für die Reperatur der Anlage sind bereits getroffen.

Michael Sinthern entdeckte das Phänomen am Himmel, als er mit seinem Fahrrad auf dem Heimweg in die Gartenstadt war. "Ich kam gerade am Hanauer Platz an und hab die Wolke in südwestlicher Himmelsrichtung gesehen", erzählt er am Telefon. "Das war um 20.39 Uhr", so Sinthern. Als langjähriges Feuerwehrmitglied informierte er sofort seine ehemaligen Kollegen. "Bei der Farbe hab ich sofort an nitrose Gase gedacht", berichtet der Augenzeuge, der solche Wolken schon häufiger in seinen Leben gesehen hat.