Freizeit

Ludwigshafener Freibad am Willersinnweiher: Mit Neuerungen in den Sommer

Von 
Tanja Capuana
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Manuel Dreier, Fachangestellter für Bäderbetriebe, ist Bademeister im Freibad am Willersinnweiher. © Tanja Capuana

Ludwigshafen. Die Sonne strahlt vom Himmel, eine sanfte Brise sorgt für etwas Abkühlung. Der frische Duft von Sonnencreme hängt in der Luft und macht Lust auf unbeschwerte Sommertage. Im Freibad am Willersinnweiher ist das Urlaubsfeeling schon eingekehrt. Im Schwimmerbecken zieht eine Handvoll gut gelaunte Damen und wenige Herren ihre Bahnen in dem bläulich schimmernden Becken. Es ist angenehm ruhig.

Erstmals in diesem Jahr die Tore geöffnet, hat die Freizeiteinrichtung am vergangenen Samstag - mit acht Tagen Verspätung. „Wir hatten eigentlich den 13. Mai angepeilt“, erzählt Gabriele Müller, Betriebsstellenleiterin des Freibads  sowie des Hallenbad Oggersheim. Doch stand die Technik unter Wasser. Der Schaden konnte in wenigen Tagen behoben werden. „Wir sind froh, dass wir die Eröffnung nur um eine Woche verschieben mussten“, sagt Müller. „Es hätte schlimmer kommen können.“

Neues Edelstahlbecken mit Sonnensegel kommt

Eine positive Nachricht für die Besucher ist nicht zuletzt, dass sie die Duschen wieder benutzen können; in der Hochzeit der Pandemie ist ihnen nur die kalte Dusche im Durchschreitebecken geblieben. „Jetzt sind die Duschen wieder in Betrieb“, sagt Müller. Wer sich umschaut, bemerkt neben Schwimmerbecken sowie dem Lehr- und Nichtschwimmerbecken eine Baustelle: Das alte Planschbecken musste weichen. An seiner Stelle wird ein neues Edelstahlbecken mit Sonnensegel entstehen, mit komplett neuer Technik, berichtet Müller. „Wir planen es bis Ende Juni zu eröffnen.“ Den genauen Termin könne man noch nicht kommunizieren.

An Mittwoch öffnet das Freibad, wie auch montags und freitags, um 9 Uhr. Dienstags und Donnerstag sind die Türen bereits um 7 Uhr geöffnet. Und am Wochenende können die Sportler ab 8 Uhr ihre Bahnen ziehen. Kurz vor 10 Uhr tummeln sich rund 20 Leute zeitgleich in der Anlage. Zu ihnen gehört Petra Winter. Die 58-Jährige ist bereits fertig mit ihrem Sportprogramm für den Tag. „Ich mache Aquajogging“, sagt sie. Nicht regelmäßig, aber wenn sie ins Freibad kommt, dann morgens „Ich genieße die Ruhe“, verrät sie und schmunzelt. Außerdem gefällt ihr die Natur. „Es ist alles schön angelegt.“

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Freibad am Willersinnweiher ist eröffnet

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Heike und ihr Sohn Lucas wohnen in Mutterstadt. An diesem Vormittag sind sie das erste Mal seit dem Umbau wieder in Ludwigshafen zum Schwimmen gefahren.  „Heute habe ich frei“, erzählt sie. Aus dem Grund wollten die beiden das Bad mal wieder ausprobieren. „Ich finde es schön hier“, lobt sie. Urlaubsgefühle gebe es dazu. „Die Preise sind super“, sagt Lucas. Mutter und Sohn gefällt die Ruhe. „Nachmittags ist hier bestimmt die Hölle los.“ Die beiden können sich vorstellen, mal wieder morgens zu kommen. 

Keine Dauerkarte wegen Corona

Einen Steinwurf entfernt, am Schwimmerbecken, klettert Stamatoula Kalogratou gerade über die Leiter ins Wasser. „Ich gehe jeden Tag schwimmen“, erzählt die 42-Jährige. Vor einem Jahr hat sie damit angefangen. „Manchmal komme ich nachmittags, manchmal morgens.“ Die Anlage gefällt ihr gut. Wenn das Wetter schön ist, macht sich die Hemshöferin auch schon mal gern in der Sonne gemütlich. „Ich möchte braun werden“, verrät sie lächelnd. Neben ihr schwimmen die Freundinnen Doris Huber und Ilona Kurman. „Ich habe eine Dauerkarte“, erzählt Huber. Die beide Frauen machen der Gesundheit wegen Aquajogging. Huber hatte einen Bandscheibenvorfall, geht zusätzlich noch zum Rehaschwimmen. „Aber das reicht mir nicht.“ Kurman schätzt auch die Natur und die frische Luft.

Susanne und Gerd Friedrich hatten bis vor zwei Jahren Dauerkarten. Wegen Corona hatte das Ehepaar von der Melm darauf verzichtet. Jetzt haben sie sich erneut ein Abo gemacht. Mit dem Freibad verbindet sie viel: Gerd Friedrich war als Kind schon hier, die drei Kinder der beiden sind beim DLRG und demensprechend im Sommer oft hier. „Es ist herrlich“, lobt er. Die Friedrichs kommen täglich – auch wenn es regnet.  Sie planen ihre Besuche antizyklisch, entweder früh morgens oder am Abend, wenn es wieder leerer wird. Ein besonderes Schmankerl ist es für ihn, wenn er seine Bahnen zieht und dabei der Blick auf den Willersinnweiher fällt.

Entspannte Parkplatz-Situation

Die Schwestern Monika Odenwald und Daniza Burgermeister schwimmen im Winter im Hallenbad und im Sommer am liebsten draußen - und zwar gemeinsam. Etwa drei- bis viermal der Woche lassen sie sich durchs Wasser treiben. Burgermeister findet es gut, dass man hier auch immer einen Parkplatz findet, wenn man früh da ist. Auch die ganze Umgebung gefällt ihr. „Früher sind wir mit unseren eigenen Kindern hergekommen, inzwischen kommen sie mit ihren Kindern“, sagt Odenwald mit wehmütigem Lächeln. Ihre Bekannte Doris Walser gesellt sich dazu. „Ich schwimme, um 100 Jahre alt zu werden“, sagt die 69-Jährige und lacht. „Seit ich Rentnerin bin, komme ich jeden Tag.“ Auch Regen hält sie nicht auf.

Manuel Dreier lässt den Blick über das Becken ruhen. Der ausgebildete Fachangestellte für Bäderbetriebe arbeitet erst seit kurzem im Freibad am Willersinnweiher, kennt die Anlage aber wie seine Westentasche. Schon als Kind ist der gebürtige Friesenheimer dort oft gewesen. „Ich habe hier schwimmen gelernt“, verrät der junge Mann. „Der erste Tag war ein bisschen ruhig, es war aber ein guter Start.“ Aufgrund von Corona mussten die Leute vor einem Jahr noch hintereinander schwimmen, nun ist es okay, wenn sie nebeneinander sind. Die Besucher hätten ihr Bad wieder zurück. „Jetzt ist es wieder entspannter.“

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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