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Lokalmatadoren treten bei großem Boxevent in Ludwigshafen an

Am 24. September treten in der Friedrich-Ebert-Halle unter anderem zwei Boxer aus Ludwigshafen und einer aus der Pfalz an

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Dirk Timmermann
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Einer der Hauptboxer des Abends: „Pretty Boy“ Ahmed Ali aus Ludwigshafen. © Thomas Tröster

Ludwigshafen. Ein Box-Event der Extraklasse erwartet die Besucher der Friedrich-Ebert-Halle am 24. September. Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck stehen elf Kämpfe auf dem Programm, darunter fünf Titelkämpfe. „In Ludwigshafen in den Ring zu steigen, war immer mein Kindheitstraum“, sagte Ahmad Ali anlässlich der Kick-Off-Veranstaltung, mit der die heiße Vorbereitungsphase beginnt.

Der 33-Jährige, der fünf ältere Schwestern und zwei große Brüder hat, ist in Oggersheim aufgewachsen und unter seinem Kampfnamen „Pretty Boy“ bekannt. Boxprofi wurde er 2016. Seitdem zeigt sein Weg bergauf, wenngleich mit Felice Moncelli eine echte Hausnummer auf ihn wartet. Bereits im Mai standen sich die Superweltergewichtler in Offenbach gegenüber. Im Kampf um den WBC-Mediterranean-Titel gewann Ahmad Ali knapp nach zehn Runden. Diesmal geht es für den Deutschen mit libanesisch-palästinensischen Wurzeln um den Europameistertitel des weltgrößten Boxverbands IBF.

  • Elf Kämpfe stehen beim Box-Event am 24. September auf dem Programm. Beginn in der Friedrich-Ebert-Halle ist um 18 Uhr, Einlass um 17 Uhr.
  • Als Höhepunkt gilt der Kampf des gebürtigen Ludwigshafeners Ahmad „Pretty Boy“ Ali um den Europameistertitel der IWF gegen Felice Moncelli. Im Mai hatte Ali das Duell der Superweltergewichtler nach Punkten gewonnen.
  • Der zweite Lokalmatador Huseyin „The Hurricane“ Cinkara fordert im Cruisergewicht den US-Amerikaner Al Sands. Zu vergeben ist der Titel der World Boxing Association (WBA).
  • Mit Leon Bauer alias dem „Löwen aus der Pfalz will ein weiterer Sportler aus der Region den Junioren-Weltmeistertitel der IBF im Supermittelgewicht erringen. 

 

Damit der große Wurf gelingt, ist ein Trainingslager in England geplant. Mit dabei ist John „The Master“ Edwards, der als einer der besten Trainer Großbritanniens gilt. Zum Betreuerteam des Oggersheimers gehören weiter Wissam Ali und Günther Dreher, der sich um die Fitness von Ali kümmert. Ein so „detailversessenes Training“ wie unter Edwards habe er selten gesehen, zeigte sich Dreher beeindruckt.

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dpa
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Huseyin „The Hurricane“ Cinkara heißt der zweite Ludwigshafener, der einen Hauptkampf bestreitet. Gegen Al Sands aus Minnesota (USA) will der 37-jährige Cruisergewichtler den renommierten Titel der World Boxing Association (WBA) erringen. Auch wenn Cinkara einen „Mega-Fight“ verspricht, so ist er gewarnt: 19 von 22 Siegen hat sein Kontrahent durch K.o. erzielt.

Eine weitere Größe mit Lokalbezug werden Formel-1-Reporterlegende Kai Ebel und Ringsprecher Mavro Eleftherios in Person von Leon Bauer willkommen heißen: Der „Löwe aus der Pfalz“ trifft im dritten Hauptkampf des Abends auf den Kolumbianer Hancel Gonzales. Der 24-Jährige, der sich 2016 zum jüngsten IBF-Juniorenweltmeister im Supermittelgewicht aller Zeiten kürte, will den Titel erneut gewinnen. Mit einer Kampfansage – wenn auch nicht an seinen Gegner – sorgt der forsche Pfälzer bereits für Wirbel: „Ich will Vincent Feigenbutz zeigen, wer der beste deutsche Boxer in dieser Klasse ist!“

Den nächsten Karriereschritt hätte Michael Seitz längst feiern können. Der Kaiserslauterer war Profi in Los Angeles, der Fünfjahresvertrag schon unterschrieben. Weil es Probleme mit dem Visum gab, musste der „Lautern-Bomber“ zurück nach Deutschland. Im Cruisergewicht geht es nun gegen Mohammad Oguzhan Arifogullari aus Kiel in der Deutschen Meisterschaft des Bundes Deutscher Berufsboxer (BDB).

Maßgeblich verantwortlich für das Event in der Eberthalle, das von Lukom und BMW Scheller unterstützt wird, ist Rainer Gottwald. Der bekannte Box-Manager ist mit den in Ludwigshafen antretenden Sportlern teilweise eng verbunden. Als „große deutsche Hoffnung im Schwergewicht“ sieht er dabei Daniel Dietz. Allein die Erscheinung nötigt dem Gegner Respekt ab: 203 Zentimeter Größe bei 128 Kilogramm Kampfgewicht brachten ihm den Namen „deutscher Dampfhammer“ ein. „Der Gegner trägt jetzt drei Eisenplatten im Kopf“, berichtete Gottwald über die Folgen des letzten Kampfs. „Verliebt ins Boxen“ sei er, sagt Dietz, der es mit dem Serben Dejan Bubic zu tun bekommt. Der sechste K.o.-Sieg soll her.

Zwei Frauen im Ring

Einzige Frau im Ring ist Sarah „Babyface“ Bormann. Die Nidderauerin setzt sich mit Elizabeth Lopez Corzo aus Mexiko auseinander. Gottwald nutzte die Öffentlichkeit in Oggersheim, um auf diejenigen aufmerksam zu machen, die schwer von Krankheit gezeichnet sind: Auch aufgrund persönlicher Erfahrungen hat der Box-Manager das Kinderhospiz Elias als Partner gewonnen. Eine erste Spende über 500 Euro überreichte der Sicherheitsdienst persönlich. Zugleich räumte Gottwald mit einem gängigen Vorurteil auf: „Wer boxt, wird kein Schläger. Im Gegenteil: Boxen ist gut für Körper, Geist und Seele.“

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