Ludwigshafen. Sie sind aerodynamisch, schnittig und wirken dank des orangefarbenen Anstrichs sehr frisch: Die 15 neuen E-Busse der Marke Mercedes Benz eCitaro, die künftig durch Ludwigshafen fahren, sind ein Blickfang. Auch der Fahrkomfort für die Passagiere ist hoch. Denn sie sind so leise, dass man sie akustisch kaum wahrnimmt, sondern sie maximal wie ein Kätzchen schnurren. Auch Erschütterungen sind kaum spürbar. Bei einer Pressekonferenz auf dem Berliner Platz haben Mitarbeiter der RNV und der Stadtverwaltung am Montag zwei der neuen E-Busse vorgestellt und zu einer Probefahrt eingeladen.
Seit Dienstag sind die ersten beiden voll elektronischen Stadtbusse in Ludwigshafen im Einsatz. „Es ist ein großer Schub für die Elektromobilität hier in Ludwigshafen“, sagt Christian Volz, kaufmännischer Geschäftsführer der RNV. Während in Mannheim und Heidelberg bereits Elektrobusse Passagiere transportieren, gab es in Ludwigshafen bisher keine. Inzwischen gebe es gleich 15 Stück, die in den kommenden Wochen in Betrieb gehen, so Volz. „Das katapultiert Ludwigshafen in die Top Ten von vergleichbaren Städten in Deutschland.“
Energiekosten sinken
Die Energiekosten seien im Vergleich mit Dieselbussen nur halb so hoch. Denn bei den aktuellen Spritpreisen liegen sie bei einem Dieselbus bei etwa 60 Cent pro Kilometer, während die Kosten bei einem Elektrobus mit etwa 25 Cent zu Buche schlagen. Die E-Busse haben auch gegenüber älteren Elektro-Transportmitteln Vorteile. Denn sie besitzen eine doppelt so hohe Batteriekapazität wie die erste Generation, weshalb sie auf längeren Umläufen eingesetzt werden, sagt Volz. „Insofern spielen sie die Vorteile der Elektromobilität deutlicher aus.“

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Die Vorbereitungszeit habe rund zwei bis drei Jahre gedauert, auch um die Ausschreibung zu planen, so Beigeordneter Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt. Den Zuschlag hat Evo-Bus erhalten. Die Busse werden im Stadtverkehr eingesetzt. „Sie haben eine Reichweite von 230 Kilometern bei Normalbetrieb zwischen minus zehn und plus 35 Grad.“ Stadtrat Ulrich Sommer erzählt, dass der Betriebshof umgebaut werden musste. „Wir werden diese Fahrzeuge sukzessive in Betrieb nehmen und viel tun für die Umwelt.“ So mache man sich unabhängiger von fossilen Brennstoffen.
Die Gesamtkosten für Fahrzeuge und Infrastruktur belaufen sich auf etwas mehr als 25 Millionen Euro, knapp zehn Millionen Euro werden durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Die Anschaffungskosten für die Busse sowie die Ladeinfrastruktur betragen für Ludwigshafen 11,5 Millionen Euro. Für Volz sehr gut angelegtes Geld: „Wir investieren seit Jahren sehr viel in die Elektrifizierung unserer Busflotte. Aus unserer Sicht ist das eine Investition in die Zukunft.“
Null Kilogramm CO2
Die 15 Ladestationen befinden sich auf dem Betriebshof in Rheingönheim, wo die Busse nachts mit 100 Prozent Ökostrom aufgeladen werden. „Neben den wirtschaftlichen Aspekten steht aus Sicht der Stadt natürlich auch der Faktor Ökologie im Vordergrund“, sagt Thewalt. Bei der Energieherstellung entstünden null Kilogramm CO2. Jeder Bus spare fast 30 Tonnen CO2 im Jahr ein, so Thewalt. „Sie fahren auch lokal weitestgehend emissionsfrei und verbessern damit Luft- und Lebensqualität in unserer Stadt.“
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