Kultur - Mannheimer Gruppe „Seckenheim Kreativ“ stellt im Oppauer Karl-Otto-Braun-Museum aus / Zwei maschinell erzeugte Werke

Kunst aus dem 3D-Drucker

Von 
Christina Jost-Mallrich
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Die Mannheimer Künstlergruppe „Seckenheim Kreativ“ stellt ihre Werke erstmals auf der anderen Rheinseite aus – im Karl-Otto-Braun-Museum. © Christina Jost-Mallrich

Ludwigshafen. Gemälde, Skulpturen und Installationen – 50 Exponate der Künstlergruppe „Seckenheim Kreativ“ sind bis 18. Oktober im Karl-Otto-Braun-Museum zu sehen. Bei der Vernissage freute sich Udo Scheuermann, Vorsitzender des Fördervereins, dass trotz der Corona-Pandemie die zweite Ausstellung regionaler Künstler stattfinden kann. „Neun Aussteller der Künstlergruppe präsentieren zu ihrem zehnten Jubiläum im Georg-Süß-Raum eine Vielfalt von Exponaten, die teilweise zu erwerben sind. Ich wünsche der Ausstellung zahlreiche Besucher, die auch einen Blick auf unsere Dauerausstellung werfen können“, sagte Scheuermann.

„Wir sind eine Künstlergruppe, die sich im Rahmen der Agenda-Untergruppe Lebenswertes Seckenheim im Jahr 2009 formierte und nach einer Findungsphase unter anderem im Oktober 2010 im Seckenheimer Heimatmuseum präsentierte“, erzählte Künstler Bernd Seiler. Die Gruppe mit Annette Bernhard, Uta Berning-Nuber, Irene Glowacz, Ellen Stocker, Bernd Seiler, Wolfgang Potsch, Dorle Wittner, Astrid Zapf-Freudenberg und Cornelius Zapf stellt erstmals auf der anderen Rheinseite aus und spannt den Bogen vom Seckenheimer- zum Oppauer Heimatmuseum.

Abgespecktes Angebot

Dabei zeigen neun Künstler Aquarelle, Malerei in Öl und Acryl, Skulpturen, Holzobjekte, Lichtinstallationen, Porzellanmalerei, Fotografie und 3D-Druck. Der Architekt und Freizeitfotograf Seiler berichtete, dass von den ursprünglich 33 Hobbykünstlern mittlerweile 14 regelmäßig an Ausstellungen mit ihren unterschiedlichen Kunstrichtungen teilnehmen. Seiler bedauerte, dass nur wenige Besucher die Vernissage besuchen durften. „Normalerweise gibt es bei unseren Eröffnungsveranstaltungen auch Musik und Lyrik. Wegen der Corona-Pandemie ist alles abgespeckt“, meinte der Oppauer Architekt, der in Mannheim-Seckenheim wohnt und Gründungsmitglied von „Seckenheim Kreativ“ ist. Er zeigt seine Schwarz-Weiß-Fotografien von den Dolomiten und Venedig im Hochwasser.

Ein Blickfang ist das Bild „Utopia I“ von Annette Bernhard. Das bunte Werk in Mischtechnik strahlt gerade in der Pandemie Hoffnung und Zuversicht auf eine bessere Zeit aus. „Kunst begleitet mich mein ganzes Leben. Ich bin viel unterwegs. Die Tochter lebt in den USA und wir haben noch eine Zweitwohnung in Holland. Mein Leben spiegelt sich in meiner Kunst wider. Meine Welt von morgen ist bunt und grenzüberschreitend“, erklärte die 63-jährige Lehrerin im Ruhestand.

Mit zwei 3D-Drucken setzt Cornelius Zapf moderne Akzente. „Im Computer konstruiere ich die Formen und drucke sie dann im 3D-Drucker aus. Die Skulpturen baue ich aus den Teilen zusammen und behandle die Oberflächen“, erzählte der 39-jährige Volkswirt. Und die Kunst liegt in der Familie: Seine Mutter Astrid Zapf-Freudenberg präsentiert Porzellanmalerei. Sie stellt elf Teller mit Blumen, Vögeln und chinesischen Drachenmotiven aus. „Wir sind eine Künstlergruppe, die auch die Verantwortlichkeiten teilt. Das ist leichter als im Verein, bei dem der Vorstand alles machen muss“, sagte die 66-Jährige.

Die Ausstellung im Karl-Otto-Braun-Museum (Edigheimer Straße 26) ist sonntags von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.

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