Schauspiel

Komödie am Prinzregenten-Theater in Ludwigshafen feiert Premiere

Besuch von der Mama aus Heidelberg in der Hemshöfer Studentenbude und ein Schutzengel, der versucht, die Eskalation zu verhindern: In der Komödie "Ein (B)Engel auf Erden" am Prinzregenten-Theater geht es turbulent zu

Von 
Ulli Heidelberger
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Ayleen Heneka (v.l.) als Sarah mit „Schutzengel“ Ruben Rapp und ihrer Bühnen-Mutter Astrid Conrad-Meyer bei den Proben. © Ulli Heidelberger

Ludwigshafen. Einmal nicht aufgepasst, und schon steckt der partyfreudige Schutzengel Engelbert im dicksten Schlamassel: Sein Schützling Sarah gerät in Panik, denn ihre Mutter, eine bornierte Heidelberger Unternehmerwitwe, steht überraschend vor der Tür der schicken Hemshöfer Studentenbude. Dort feiert Sarah mit ihrem Danny ein flottes Leben, doch Danny ist nicht der geschäftstüchtige Jurist, für den Sarah ihn der Mutter angepriesen hat, sondern ein breakdancender Fahrradkurier. Dass Sarah nicht zu ihm steht, findet Danny alles andere als gut und zischt beleidigt ab. Jetzt muss Engelbert ran und auf der Erde für ihn einspringen – und damit geht der Spaß erst richtig los.

Proben im Keller

Während auf der Bühne noch die Requisiten für ein anderes Stück stehen, wird im Keller des Prinzregenten-Theaters fleißig geprobt. Zwischen Heizungsrohren, Möbelstücken, Deko und Bühnenbildern lässt Regisseur Bernhard Dropmann noch einmal die Schlüsselszenen wiederholen. Einzelne Passagen im ursprünglichen Text sind gestrichen. „Das ist an der Stelle unnötig und bremst den Spielfluss“, meint Dropmann – sicher zu Recht, aber bei den Schauspielern sorgt das erst einmal für Verwirrung: „Wo sind wir jetzt, wo geht’s denn weiter“, ist immer wieder zu hören. „Etwas weglassen ist genauso schwer, wie neu zu lernen“, so Dropmann. Doch der Profi weiß, was beim Publikum wie ankommt, und setzt sich durch.

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„Ein (B)Engel auf Erden” heißt die neue Komödie am Prinzregenten-Theater, die am Donnerstag (20. Oktober) Premiere feiert. Das flotte Stück aus den Federn von Lars Albaum und Dietmar Jacobs verfrachtet Dropmann kurzerhand in den Hemshof. Dort bekommt die feine Mama (Astrid Conrad-Meyer) sogleich einen Kulturschock, denn alles ist viel lauter als in Heidelberg und so multikulti. Jeder hat Tattoos und sogar Ringe in der Nase – wo gibt es denn so etwas? Unser Schutzengel (Ruben Rapp) kommt als Staubsaugervertreter in die Studentenbude – und stellt sich als Engelbert von Vorwerk vor. Mama ist begeistert: ein Adeliger für ihre Tochter! Sarah (Ayleen Heneka) muss notgedrungen mitspielen.

Natürlich bleibt keine noch so kleine Lüge ohne Folgen. Es kommt zu unzähligen Missverständnissen, deren Verkettung ein höllisches Chaos stiftet. Die Handlung eskaliert: Als Danny (Josh Juhn) schließlich dem armen Engelbert an den Kragen geht, muss dessen himmlischer Vorgesetzter (Ralf Lüdge) einschreiten – und wird prompt für Mamas neuen sexuellen Gespielen gehalten. Dabei darf natürlich einmal mehr herzhaft gelacht werden.

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