St. Annastiftskrankenhaus

Klinikclown-Verein Xundlachen bringt seit 15 Jahren Hoffnung in Krankenhäuser der Region

Angefangen hat alles im St. Annastiftskrankenhaus in Ludwigshafen. Seit 1999 besuchen Klinikclowns die dortige Kinderklinik. Vor 15 Jahren gründete sich der Verein Xundlachen. Doch dieser hat derzeit große Probleme

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Juilan Eistetter
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Die Klinikclowns Pit (l.) und Anton bei einer ihrer Visiten in der Kinderklinik des St. Annastiftskrankenhauses. © St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus/Katja Hein

Ludwigshafen/Rhein-Neckar. Sie sind geschminkt, haben rote Nasen und bringen gute Laune dorthin, wo oft eher Trauer und Unsicherheit vorherrschen: Der gemeinnützige Klinikclown-Verein Xundlachen feiert in diesem Jahr sein 15-jähriges Bestehen. Seine Anfänge liegen in der Kinderklinik des St. Annastiftskrankenhauses in Ludwigshafen, denn seit 1999 gehen dort jeden Donnerstag sieben Clowns abwechselnd auf „Visite“, wie das Krankenhaus anlässlich des kleinen Jubiläums mitteilt. Mit ihrer Spielfreude verbreiten sie bei den jungen Patientinnen und Patienten Hoffnung, Mut und Leichtigkeit.

Die Besuche der Clowns wurden von Anfang an durch Spenden ermöglicht. Die Vereinsgründung vor 15 Jahren machte die Ausweitung der Tätigkeit möglich. Die Klinikclowns besuchen seither regelmäßig Kinder und Senioren im gesamten Rhein-Neckar-Kreis. Inzwischen haben sich im Verein Xundlachen 16 professionell ausgebildete Klinikclowns zusammengeschlossen.

„Wir Clowns versprechen durch unsere Nase als Symbol, alles leicht zu nehmen, auch das ganz, ganz Schwere“, sagt die Vereinsvorsitzende Manja Mauerberger. „Deshalb vertrauen sich uns Kinder und auch Erwachsene an. Sie wissen, dass wir mit ihnen spielen und für Erleichterung sorgen, mit allem, was uns zur Verfügung steht. Dabei gibt es immer wieder zauberhaft-schöne und auch spaßig-skurrile Momente während unserer tollen Arbeit.“

Intimität und Empathie

In der Intimität und Empathie bei der Begegnung mit kleinen und großen, jungen und betagten Menschen mit ihren individuellen Bedürfnissen liege die Besonderheit der Tätigkeit. Und das alles auf einer sehr kleinen Bühne, dem Krankenzimmer, so die Clownin, deren Künstlerinnenname Jossi ist. Auch Andreas Martin alias Anton kann von tollen Momenten berichten. „Wir haben uns in einem Zimmer vor Lachen nur so geschüttelt und bekamen schon fast Bauchweh davon. Eines der Kinder hat dann gesagt: ,Anton, du bist so toll doof!’ Das ist wohl wie der Nobelpreis für einen Clown“, erzählt er.

Auch beim Personal des St. Annastiftskrankenhauses kommen die Spaßmacher, die immer paarweise auftreten, gut an. „Es weht ein fröhlicher und stimmungsvoller Wind durch die Flure und trägt Melodien und den Klang von Liedern über die Station“, sagt Rita Schwahn, Fundraisingbeauftragte des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses und im Pflegemanagement zuständig für die Kinderklinik. „Immer wenn ich dies höre, weiß ich, dass Donnerstag ist. Die positive Atmosphäre berührt alle Mitarbeitenden. Egal wie die Belastung gerade ist, mit den Clowns im Hintergrund lässt sich alles mit einem Lächeln und mehr Leichtigkeit bewältigen“, schildert sie die Wirkung.

Das Repertoire der Clowns ist groß, jede Visite sei eine Premiere, sagen sie. Denn es gilt immer, auf Situationen zu reagieren, Alter und Erkrankungen angemessenen zu berücksichtigen und Gegenstände oder medizinische Geräte in den Klamauk mit einzubeziehen.

Doch auch die Klinikclowns sind von der Pandemie hart getroffen worden. „Durch Corona und die aktuelle Situation haben wir viele Spender verloren. Das bedeutet, dass wir bald vielleicht nur noch dort spielen können, wo die Einrichtungen den Einsatz bezahlen können“, sagt Mauersberger. Die Clowns und auch das Krankenhaus bitten daher um Unterstützung. jei/red

Info: Mehr Informationen www.xundlachen.de

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