Sozialausschuss - Alle Suchtkranke sollen unterstützt werden

Keine Mehrheit für einen Trinker-Treff

Von 
Andreas Dauth
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Braucht es in Ludwigshafen ein Konzept wie im Café Anker in Mannheim?  (Symbolbild) © dpa

Ludwigshafen. Braucht es in Ludwigshafen ein Konzept wie im Café Anker in Mannheim? Diese Frage wurde im Sozialausschuss heftig diskutiert. Das Café Anker im Stadtteil Jungbusch bietet Treffpunkt für drogen- und alkoholabhängige Menschen mit Beratungs- und Aufenthaltsangeboten. „Einen sogenannten Trinker-Treff nach dem Mannheimer Vorbild brauchen wir nicht“, erteilte CDU-Fraktionssprecher Peter Uebel dem entsprechenden SPD-Antrag eine klare Absage. „Genau das haben wir bereits vor Jahren besprochen und die SPD hatte das damals abgelehnt“, sagte Uebel.

Personalstärke unzureichend

„Wir haben lediglich einen Prüfantrag an die Verwaltung formuliert, wonach ein ähnliches Konzept wie in Mannheim, aber mit entsprechendem Fachpersonal für Alkoholkranke noch im kommenden Haushalt verwirklicht werden soll“, entgegnete Holger Scharff (SPD). Der Antrag ziele auf eine Einrichtung mit verschiedenen Angeboten und Hygienemaßnahmen, wo sich aber auch Fachkräfte der Probleme der Betroffenen annehmen könnten.

Die SPD möchte bei der Drogenhilfe der Verwaltung dafür eine zusätzliche Stelle schaffen. Die bisherige Personalstärke reiche nicht aus. Vertreter des Grünen Forums und Piraten konnten den Antrag mittragen, aber ihnen gingen die Ansätze nicht weit genug. Sie hätten gerne eine Anlaufstelle für alle Suchterkrankungen gehabt.

„Wir haben hier andere Verhältnisse als in Mannheim, ich sehe darin keinen Vorteil“, so Uebel. Er befürworte eine kompakte Lösung zusammen mit Trägern wie Caritas und anderen Verbänden, die bei Suchtprävention über viele Jahre Erfahrungen gesammelt haben. Ein entsprechendes Sozialkonzept, das seiner Ansicht nach genau diese Problematik von Suchterkrankungen aufgreife, sei im Sommer gemeinsam verabschiedet worden. Am Ende einigten sich alle auf einen Kompromiss von Sozialdezernentin Beate Steeg (SPD). Demnach soll der Antrag angedockt an das Sozialkonzept als Prüfauftrag im Hauptausschuss weiter beraten werden.

Ohne Gegenstimmen und Enthaltungen nahm der Sozialausschuss den Haushaltsentwurf 2021/2022 zur Kenntnis und stimmte den Zuschüssen an freie Träger der Wohlfahrtspflege zu. Eine Gesamtübersicht der Ergebnisentwicklung stellt die Leiterin der Steuerung, Inge Fischer, sowie die jeweiligen Bereichsleiter dem Gremium vor.

Personalkostensteigerungen seien um etwa zwei Prozent angesetzt worden. Ältere Mitarbeiter, die in Rente gingen, würden durch Junge mit einem niedrigeren Gehaltsgefüge ersetzt, erläuterte Fischer dazu. Insgesamt verliefen Budget- und Ergebnisentwicklungen weitestgehend linear. Wo es möglich war, seien Einsparungen vorgenommen worden, zeigte Steeg auf.

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