Ludwigshafen. Zum vierten Mal ist er gestern in festlichem Rahmen vergeben worden - der Förderpreis der Familie Wagner, für den Bachelor- und Masterarbeiten aller Fachbereiche an der Hochschule Ludwigshafen eingereicht werden können. "Voraussetzung ist erst einmal fundiertes wissenschaftliches Arbeiten, was automatisch mit dem entsprechenden Fachwissen verbunden ist", erläuterte Dieter Wagner, Hochschulratsvorsitzender und Initiator der mit insgesamt 3000 Euro dotierten Auszeichnung. Aber was diesen Preis besonders macht, ist, "dass man Arbeiten prämiert, die dieses Fachwissen und diese Wissenschaft auch auf den Menschen projizieren", so Wagner.
In herausragendem Maße ist dies Simone Roth und Birgit Reuter gelungen, die ihre gemeinsame Bachelorthesis im Studiengang Pflegepädagogik dem Thema "trans*sensibel pflegen" gewidmet hatten. Dafür bekamen sie den ersten, mit 1500 Euro dotierten Preis überreicht. Die 29 und 39 Jahre alten Absolventinnen aus Kandel und Landau hatten sich mit der Lebenswirklichkeit von "Trans*Menschen" auseinandergesetzt - also "Menschen im falschen biologischen Körper. Rein biologisch sind sie eindeutig männlich beziehungsweise weiblich, aber ihre Geschlechtsidentität ist dementsprechend dem Gegengeschlecht zugeordnet", wie Roth erklärte.
Sie stellten fest, "dass Transmenschen in allen Lebensbereichen und auch in allen Lebensphasen von massiven Diskriminierungen betroffen sind" - diese erfolgten auch im Gesundheitswesen. Zielsetzung der beiden sei gewesen, "hier Aufklärungsarbeit zu leisten und vor allem auch die Auszubildenden in den Blick zu nehmen und für diese Thematik zu sensibilisieren".
Versorgung im Gesundheitswesen
Mit dem zweiten Preis über 1500 Euro bedachte die achtköpfige Jury den 25-jährigen Thomas Stürmer. Er hatte sich in seiner Masterarbeit im Studiengang Versorgungssteuerung im Gesundheitswesen mit "Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen als Instrument des klinischen Risikomanagements: Eine empirische Untersuchung am DRK Krankenhaus Alzey" befasst. Den dritten Preis (500 Euro) erhielt die 22-jährige Sophia Niedermayer für ihre Bachelorthesis im Studiengang Marketing mit dem Titel "Cause related Marketing als Instrument ethischer Unternehmensführung im Mittelstand".
Haio Röckle, Dekan des Fachbereichs Dienstleistungen und Consulting und Schirmherr der Preisverleihung, betonte, dass es immer wichtiger werde, vor den heutigen gesellschaftlichen Entwicklungen "den Menschen und die Menschlichkeit" im Vordergrund zu sehen.
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