Ludwigshafen. Felix spukt schon seit er denken kann. Das immerhin schon 548 Jahre alte Gespenst lebt in einer alten Standuhr - und immer wenn die Zwölf schlägt, geht er seiner „Arbeit“ nach: Einmal mit dem Schlüsselbund gerasselt, klappern Rollläden oder klingeln Haustüren. Ansonsten ist er aber ein ganz Lieber, wie die Kinder im Prinzregententheater in Ludwigshafen schnell merken.
„Felix, der Geisterengel“ heißt die liebevoll inszenierte Gruselkomödie für die ganze Familie, die noch an zwei Sonntagen (am 22. Dezember und am 5. Januar) jeweils ab 15 Uhr zu sehen sein wird. Geschrieben von Bernhard Dropmann, setzt Regisseurin Antonia Gabriel auch Schwarzlicht-Effekte und Laserlicht ein, um Felix richtig gut zur Geltung zu bringen. Dabei wird auch gesungen und getanzt, choreographiert von Pia Scheiring. Und immer wieder werden auch die kleinen Zuschauerinnen und Zuschauer in die Handlung mit eingebunden.
„Wie heißt du denn?“, will Felix (Dominik Kindermann) von einer kleinen Zuschauerin wissen. Und wie er heißt, wissen natürlich alle. Mit hoher Stimme erzählt der freundliche Geist, dass er eigentlich auf bestem Weg ist, ein Engel zu werden. Das einzige, was ihm dazu noch fehlt, sind die Flügel - oder, wie er sagt, „Fnügen“, denn Felix hat einen ausgeprägten Sprachfehler.
Felix muss eine gute Tat vollbringen
Immer, wenn am Weihnachtsbaum ein Glöckchen klingelt, bekommt im Himmel ein Engel seine Flügel, erzählt er. Doch dafür muss er erst eine gute Tat vollbringen oder eine Familie zusammenführen - und danach sieht es so gar nicht aus. Felix ist immer alleine, denn nachts schlafen ja die Menschen. Dabei hätte er so gerne einen Freund.
Beim ersten Sonnenstrahl muss er wieder in seiner Standuhr verschwinden und die menschlichen Hausbewohner werden aktiv. Da gibt den überaus schreckhaften Herrn Sauerkohl (Klaus Sokoli), der gerade erst eingezogen ist und seither kein Auge mehr zumacht, und die neugierige Nachbarin Frau Schneegans (Sonja Mildner). Mit Lockenwicklern auf dem Kopf, schnüffelt sie ständig in der Wohnung herum und steckt einen Briefumschlag ein, der eigentlich für Sauerkohls Tochter Tina (Ayleen Heneka) bestimmt ist.
Die Botschaft: Jeder Mensch braucht eine Aufgabe im Leben
Während die sich mit Felix anfreundet, sinnen Sauerkohl und Schneegans über einen Weg nach, wie sie das Gespenst einfangen könnten. „Mit einem Staubsauger“, schlägt ein kleiner Zuschauer vor. „Mit einem Netz“, meint ein Mädchen. Auf der Bühne entscheiden sich die beiden Geisterjäger für ein Seil - und wickeln sich prompt selbst ein. Natürlich sorgt das und die Schreckhaftigkeit der beiden für viele Lacher.
Nach knapp einer Stunde ist der lustige Spuk vorbei. Und eine Botschaft gibt es auch noch mit auf den Weg: Jeder Mensch - und jedes Gespenst - braucht eine Aufgabe im Leben, muss dabei aber Rücksicht auf andere nehmen. Dann klingelt auch das Glöckchen am Weihnachtsbaum.
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