Ludwigshafen. Ein möglicherweise bewaffneter Jugendlicher hat am Mittwochmorgen in Ludwigshafen einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Spezialkräfte durchsuchten ein Schulzentrum im Stadtteil Mundenheim dem Jungen, wie ein Polizeisprecher sagte. Eine 34-jährige Zeugin hatte kurz vor Unterrichtsbeginn, wenige Minuten nach 7.30 Uhr, gemeldet, dass ein 14-Jähriger mit einer Pistole über die Straße gelaufen sei.
Die Polizei riegelte daraufhin die Straße am Schulzentrum ab. Beamte mit Maschinenpistolen und schusssicheren Westen sicherten die Eingänge der Karolina-Burger-Realschule und des Heinrich-Böll-Gymnasiums, während Kollegen zunächst Bereiche wie Flure, Toiletten und Keller, danach Klassenzimmer für Klassenzimmer durchsuchten. Die Schulen wurden während des Einsatzes nicht geräumt, die Schüler blieben in den Unterrichtsräumen und Turnhallen. Zunächst gab es aber keinen Hinweis auf eine konkrete Bedrohung: "Die Gefahrenlage hat sich bisher nicht bestätigt", sagte eine Polizeisprecherin am Mittwochmittag. Am frühen Nachmittag teilte die Polizei dann über den Kurznachrichtendienst Twitter mit: "Am #Schulzentrum #Mundenheim konnten wir keine Gefahrenlage feststellen."
An dem Polizeieinsatz waren rund 200 Beamte beteiligt. "In Ludwigshafen sind jetzt natürlich überall Kräfte unterwegs und schauen nach dem jungen Mann", sagte die Polizeisprecherin am Mittag. Bislang gebe es aber nur den Hinweis auf den Jugendlichen. "Wir haben den bisher nicht gesehen."
Nach einer Lautsprecherdurchsage wurden die Schulklassen später von Polizisten begleitet in eine Sporthalle des Schulzentrums gebracht und dort betreut. Auch sollte nach möglichen Zeugen gesucht werden. Eltern durften zunächst nicht zu den Schülern. Für sie wurde eine Anlaufstelle an der kleineren der beiden Turnhallen eingerichtet.
Nach Abschluss der #Durchsuchung erfolgt nun die #Räumung. Die Schüler werden professionell betreut und zunächst in der Sporthalle untergebracht. Eine Auffangstelle für Eltern befindet sich an der kleinen Turnhalle.
— Polizei Rheinpfalz (@PP_Rheinpfalz) 14. März 2018
Auf der Internetseite der Karolina-Burger-Realschule teilte Schulleiter Oliver Hornickel am Mittwochvormittag mit: "Im Schulzentrum selbst gibt es im Moment keine wahrnehmbare Gefahrensituation." Die Polizei habe die Lage im Griff, es laufe alles sehr geordnet und professionell ab. "Bitte machen Sie sich keine Sorgen", appellierte er. Die Leitung des benachbarten Heinrich-Böll-Gymnasiums rief Eltern auf, ihre Kinder nicht anzurufen oder abzuholen. "Es handelt sich hierbei um keine akute Bedrohungslage, sondern um reine Vorsichtsmaßnahmen", schrieb die Schule auf ihrer Internetseite.
Neben der 34-Jährigen hatten zwei Schülerinnen den vermeintlich bewaffneten Jugendlichen gesehen. Ihnen zufolge sei er ungefähr zwischen 13 und 14 Jahre alt sowie braunäugig. Er habe eine blaue Jacke, eine dunkle Kapuze und schwarze Turnschuhe mit orangefarbener Applikation getragen. Außerdem habe er einen Rucksack mitgeführt. Zeugen werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0621/963-2773 oder per Email kiludwigshafen@polizei.rlp.de bei der Polizei zu melden.
An den beiden Schulen werden zusammen rund 1200 Mädchen und Jungen unterrichtet. Schulleiter Hornickel lobte am Mittwochmittag den Ablauf und die Arbeit der Polizei. Die Schule habe ihr Notfallprogramm umgesetzt, alles sei ruhig abgelaufen. Nun müsse man die richtigen Worte finden, um besorgte Eltern zu beruhigen.
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