Soziales - Caritas-Zentrum legt Jahresbericht vor / Anfragen von Flüchtlingen haben deutlich zugenommen

Gefragte Ratschläge zur Rückkehr

Von 
Moritz Köhler
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Ein Blick in den Schlafbereich der Notunterkunft am Messplatz. Flüchtlinge beschäftigten die Caritas im vergangenen Jahr intensiv.

© Proßwitz

Der Flüchtlingsstrom beschäftigte 2015 auch das Caritas-Zentrum. Das geht aus dem Jahresbericht der Einrichtung hervor, den Leiterin Beate Czodrowski gestern in einem Pressegespräch vorgestellt hat. Demnach nahmen die Anfragen von Flüchtlingen an das Caritas-Zentrum deutlich zu. "Diese Entwicklung zeigte sich vor allem im Migrationsbereich, aber auch in anderen Fachdiensten, wie beispielsweise der Schwangerschaftsberatung", erklärte Czodrowski.

Zudem übernahm die Einrichtung im vergangenen Jahr die Organisation des Arbeitskreises Sprachförderung. Seitdem koordiniert das Zentrum den Einsatz ehrenamtlicher Mitarbeiter, die Sprachkurse begleiten. Eine weitere Neuerung war der Start des Fachdienstes "Rückkehrberatung" im Oktober 2015. Der Dienst richtet sich an Zuwanderer, die sich entschlossen haben, in ihr Heimatland zurückzukehren oder mit dem Gedanken an eine Rückkehr spielen. "Die Rückkehrberatung wurde gut angenommen", sagte Czodrowski. "Bereits im November und Dezember haben wir 29 Beratungsgespräche geführt."

Einen Anstieg der Zahlen gab es in der Allgemeinen Sozialberatung, obwohl sich insgesamt weniger Menschen ans Caritas-Zentrum wendeten: 2015 erhielten 655 Hilfesuchende 1496 Beratungen; 2014 waren es noch 731 Menschen bei 1376 Beratungen. Die meisten Beratungen, behandelten finanzielle Probleme. Auch Arbeitslosigkeit und Wohnungssuche blieben gravierende Probleme. Seit September 2015 teilen sich Birgit Andreas und Beate Czodrowski die Leitung des Caritas-Zentrums. Eine geteilte Leitung ist einmalig im gesamten Caritasverband. "Bisher läuft alles sehr gut. Das Vertrauen als Grundlage der Zusammenarbeit ist da und der ständige Austausch hilft uns beiden bei der Entwicklung neuer Ideen", sagte Czodrowski.

Neuer Mitarbeiter

Zudem präsentierte sie die Projekte und Perspektiven für 2016: "Wir werden in diesem Jahr noch einen neuen Mitarbeiter einstellen, der die Koordination ehrenamtlich Engagierter übernimmt."

In diesem Bereich habe man Verbesserungsbedarf festgestellt. Zudem nimmt das Caritas-Zentrum Ludwigshafen derzeit an der verbandsweiten Kundenbefragung teil. "Die Umfrage läuft bis zum 22. April, ab Ende Mai rechnen wir mit den Ergebnissen", sagte Czodrowski. Auf der Grundlage der Rückmeldungen sollen die Leistungen gezielt verbessert werden.

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