Ludwigshafen. Vor zehn Jahren startete das Projekt „Integrationsbegleiter als Brückenbauer“ – und das mit Erfolg. Die Brückenbauer, die selbst einen Migrationshintergrund haben, helfen Menschen mit geringen Deutschkenntnissen bei Behördengängen, Arztbesuchen oder ähnlichen Dingen. Umgesetzt wird das Projekt von der Abteilung Integration, Bereich Steuerung. Derzeit gibt es 38 aktive Brückenbauer, davon 28 Frauen und zehn Männer aus 25 verschiedenen Ländern mit Kompetenzen in insgesamt 36 Sprachen. In einer kleinen Feier im Cinema Paradiso im Stadtteil Hemshof dankte Sozialdezernentin Beate Steeg nun den Brückenbauern.
Finanziell unterstützt wird das Projekt von der BASF. „Die Integrationsbegleiter hatten sich einen Namen gemacht, doch dann brachen die Fördergelder weg, und wir fragten uns, wie es weitergeht. Die BASF stieg ein, wir könnten sonst nur wenig durchführen“, sagte Steeg. „Die Stadt wäre ärmer ohne die Brückenbauer, sie stehen für die Willkommenskultur. Diese Stadt braucht sie!“
Auch während der Corona-Zeit haben sich die fleißigen Helfer bewährt, denn viele Ämter waren nur eingeschränkt erreichbar, selbst für Deutschsprachige sei es schwierig gewesen, einen Termin oder ein Telefongespräch zu bekommen.
Die Brückenbauer gaben alles und schafften 1600 Einsätze in der Pandemie-Zeit. Auch bei den Impfaktionen waren sie mit im Einsatz und halfen bei der Erfassung.
„Viele Leute haben ein bestimmtes Fachwissen, so dass wir beim Amt entscheiden, wer für welchen Termin geeignet ist. So profitieren alle Seiten, und die Ämter können effektiver ihre Arbeit erledigen“, so Hannele Jalonen, Integrationsbeauftragte.
Ausbildung erforderlich
Inzwischen haben die Integrationshelfer eine Qualifikation, wer mitmachen möchte, braucht eine Ausbildung, die mehrere Monate dauert. „Was die Helfer leisten, ist die kulturelle Übersetzung bei Kita, Arzt oder Behörde. Sie vermitteln zwischen den Kulturen und erleichtern den Leuten das Ankommen. Im Lauf der Jahre ist das Projekt professionalisiert worden“, sagte Ulrike Wilson, Abteilung Gesellschaftliches Engagement der BASF.
Besonders von Vorteil sei ein vorhandenes Netzwerk, so dass stets jemand greifbar ist, der für einem bestimmten Einsatz Fachkenntnisse mitbringt. „Es ist ein sehr überzeugendes Konzept, auch wir als BASF möchten Danke sagen. Sie sind die Garanten, dass das Zusammenleben gelingt. Die Brückenbauer sind ein Erfolgsprojekt“, so Karin Heyl von der BASF.
Für Musik sorgte die Singer-Songwriterin Merve Uslu mit einem Lied auf Türkisch und Deutsch: „Was wäre aus uns geworden, wenn ihr nicht gekommen wäret?“
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