Deutsche Bahn

Erneut kritische Personalsituation im Stellwerk Ludwigshafen

Die DB Infra Go steht erneut vor einer kritischen Personalsituation im Stellwerk Ludwigshafen und muss ab dem 5. Mai Zugfahrten reduzieren. Was zu erwarten ist.

Von 
Celine Char
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Reduzierung der Zugfahrten wegen kritischer Personalsituation (Symbolbild). © Christophe Gateau/ dpa

Ludwigshafen. Die DB InfraGO steht erneut vor einer kritischen Personalsituation im Stellwerk Ludwigshafen. Laut einer Pressemeldung der ZÖPNV, muss ab Montag, dem 5. Mai, die Anzahl der planmäßigen Zugfahrten reduziert werden.

Was ist zu erwarten?

Ab dem 5. Mai entfallen fast alle Fahrten der Linie RE 14 zwischen Mainz, Worms und Mannheim. Fahrgäste werden gebeten, auf die Fahrten der Linie RE 4 und der S-Bahn S 6 auszuweichen. Darüber hinaus müssen die Pendelfahrten in die BASF entfallen. Die Zugfahrten aus Richtung Neustadt an der Weinstraße und Germersheim/Speyer ins Werk und aus dem Werk hinaus in Richtung Pfalz werden hingegen weiter angeboten.

Bis zum 5. Mai versucht die DB InfraGO, die Überlastungssituation der vorhandenen Fahrdienstleiter durch Ad-hoc-Lösungen und mit möglichst wenig Zugausfällen zu überbrücken. Ab dem 5. Mai soll dann die planmäßige Anpassung der durchzuführenden Zug- und Rangierfahrten die Belastungen so weit absenken, dass das Betriebsprogramm mit den vorhandenen Personalen zuverlässig bewältigt werden kann.

Ob es eine weitere Anpassung, gegeben falls ab Ende Mai, geben muss, sollen dann weitere Analysen zeigen.

Personalsituation ist kritisch und muss langfristig stabilisiert werden

Die Versprechen der DB InfraGO vom letzten Jahr, es würden, nach den Ausfällen im Frühjahr 2024, ausreichend Personale ausgebildet und bereitgestellt, hat die bundeseigene Gesellschaft jedoch nicht eingehalten. Der ZÖPNV Süd erwartet jetzt die Aufarbeitung und Bewertung der Situation sowie die maximale Transparenz, wie die nun zu ergreifenden Gegenmaßnahmen zur möglichst raschen Rückkehr zum Normalbetrieb führen können.

Notwendig sind nun langfristig wirkende Maßnahmen. Die Bisherigen sind offenkundig nicht ausreichend erfolgreich gewesen. Die Reduzierung des Angebots über Monate hinweg ist grundsätzlich nicht hinnehmbar, aber scheint zum Schutz der im Stellwerk arbeitenden Personale unausweichlich.

Das Vertrauen in die Verlässlichkeit von Zusagen der DB InfraGO hat sich deutlich reduziert. Nun ist die DB InfraGO aufgefordert, ein Konzept vorzulegen, wie die Verlässlichkeit des Bahnverkehrs wiederhergestellt werden kann. Dies schließt die Planungen von Sperrpausen im Zuge von Baumaßnahmen ebenso ein wie die Beteiligung an notwendigen Maßnahmen, um jene Kunden wieder für die Schiene zurückzugewinnen, die angesichts der ständigen Ausfälle dem öffentlichen Nahverkehr den Rücken zugewandt haben.

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