Pfalzbau - Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und Geigerin Bomsori Kim begeistern bei Weihnachtskonzert der Bürgerstiftung

Ein „berauschender“ Abend

Von 
Christina Jost-Mallrich
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Im Konzertsaal des Pfalzbaus spielten die Musiker russische und finnische Stücke. © Tröster

Ludwigshafen. Mit einem langanhaltenden Beifallssturm dankten die Besucher des Weihnachtskonzerts der Ludwigshafener Bürgerstiftung für einen unvergesslichen Abend mit russischen und finnischen Klängen. Im fast ausverkauften Konzertsaal des Pfalzbaus feierte das Publikum den Gastdirigenten Ari Rasilainen, der von 2002 bis 2009 Generalmusikdirektor der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz war, die Musiker der Staatsphilharmonie und die Violinistin Bomsori Kim.

Michael Cordier vom Vorstand der Bürgerstiftung erinnerte daran, dass sich die Bürgerstiftung seit 15 Jahren unter dem Motto „Deine Stadt ist, was du aus ihr machst“ für die Verbesserung der Lebensqualität der Bürger einsetze. Höhepunkt des Abends war die Vergabe des Bürgerpreises 2019 in Höhe von 10 000 Euro an die Jugendfarm Pfingstweide. „Sie werden für ihr beispielhaftes bürgerschaftliches Engagement, das nachhaltig zur Verbesserung der Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen beiträgt, ausgezeichnet“, sagte Cordier. Christian Dietz, Vorsitzender der Jugendfarm, dankte für die Anschubfinanzierung eines neuen Kletterturms auf dem 25 000 Quadratmeter großen Areal.

Leichtigkeit und Spielfreude

Dirigent Rasilainen führte das renommierte rheinland-pfälzische Orchester, das schon seit 100 Jahren besteht, zu Höchstleistungen. Mit Leichtigkeit und Spielfreude sorgten die Musiker bei der Ouvertüre aus Rusian Ljudmila von Michail Iwanowitsch Glinka für ein atemberaubendes Tempo. Im pinkfarbenen Abendkleid und mit ihrer Violine von Johannes Baptista Guadagnini aus dem Jahr 1774 brillierte Solistin Kim Bomsori. Die Gewinnerin vieler Wettbewerbe gilt als eine der aufregendsten Geigerinnen der Gegenwart. Die 30-jährige Südkoreanerin, die seit ihrem fünften Lebensjahr Geige spielt, verzauberte Publikum und Orchester mit dem Violinkonzert D-Dur Opus 35 von Peter Tschaikowsky. „Die Musik ist mein Leben“, sagte Bomsori im Anschluss im Gespräch mit dieser Zeitung. Mit der zweiten Sinfonie D-Dur, Opus 43, von Jean Sibelius entführte Ari Rasilainen das Orchester in seine Heimat Finnland. Als Zugabe spielte es Sibelius’ „Walzer Triste“.

Lob für Violinistin

„Ludwigshafen war die schönste Zeit meines Lebens. Wir haben als Familie hier gewohnt. Jetzt lebe ich im Hotel. Aber meine Tochter Klara hat im Dezember ihr Abitur absolviert und jetzt sehen wir weiter“, sagte Rasilainen dieser Zeitung. Seit 2016 ist er Chefdirigent der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz.

Die Reaktionen auf das Konzert waren überschwänglich: „Es war richtig toll. Wer heute nicht dabei war, muss sich unbedingt Karten für das Weihnachtskonzert 2020 bestellen“, sagte Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck. „Das Konzert war sehr schön. Die Violinistin holte mit ihrer alten Geige das Optimum heraus. Sie spielte auch das schwerste Violinkonzert der Klassik und hat eine 1A-Leistung geboten“, urteilte Besucher Helmuth Morgenthaler (72). „Das Konzert war berauschend“, ergänzte Susanne Traue (58).

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