Ludwigshafen. Es kann jeden treffen, Privatpersonen ebenso wie Firmen: Einbruchdiebstähle und Raubüberfälle kommen unerwartet und hinterlassen bei den Opfern deutliche Spuren. Mit gezielter Prävention lässt sich die Gefahr jedoch minimieren. Dies wurde auf der Veranstaltung "Raubüberfälle in Privat- und Geschäftsräumen" erläutert, zu der die IHK und das Polizeipräsidium eingeladen hatten.
Es war eine klare Botschaft, die Polizeidirektor Harald Brock den Teilnehmern übermittelte: "Man hat mit einer gezielten Prävention die Möglichkeit, sich vor Einbruchs- und Raubdelikten zu schützen, etwa durch eine aktuelle Sicherheitstechnik", betonte er. Ein Großteil dieser Straftaten bleibt dadurch bereits im Versuchsstadium stecken, weiß der Leiter des Führungsstabes im Polizeipräsidium Rheinpfalz.
Kriminalhauptkommissar Joachim Bossek erläuterte, wie sich Personen mit Geschäften und Firmen vor, während und nach einem Überfall verhalten sollen. Er charakterisierte dabei zwei Tätertypen: solche, die es auf die Kasse abgesehen haben und jene, die an eine größere Beute, wie sie etwa in Tresoren liegt, herankommen wollen. Erstere sind überwiegend Einzeltäter mit geringer Planung. "Die meisten sind uns bekannt, oft haben sie ein Alkohol- oder Drogenproblem", erläuterte Bossek. Diese Gruppe beabsichtigt keine Verletzungen der Überfallenen. Deutlich gefährlicher seien diejenigen Gauner, die einen Tresor als Angriffsziel haben. "Die sind gewaltbereiter und haben echte Waffen", teilte er mit.
Er rät, schon bevor ein Überfall stattfindet, zu besonderer Aufmerksamkeit. Wenn etwa Personen sich auffällig benehmen. Geschäftsinhaber könnten die Situation klären mit der Frage: Kann ich Ihnen helfen? "Bleibt die Person undurchsichtig, verständigen Sie die Polizei", sagte Bossek. Außerdem sollte man außerhalb der Öffnungszeiten nur bekannte Personen einlassen, Türen geschlossen halten. Alarmsysteme oder eine optische Raumüberwachung seien wichtige Maßnahmen.
"Während eines Überfalls gilt der Grundsatz: Schutz und Erhaltung von Gesundheit und Leben geht vor Wertverlusten", unterstrich Bossek. Überfallene Personen sollten versuchen, Ruhe zu bewahren und Anweisungen befolgen. Heldentum ist zu vermeiden. Wichtig ist, dass man sich die Person des Täters einprägt, seine Größe, spezielle Merkmale, Dialekt oder Kleidung.
Horst Gesell beleuchtete die Sicherheitsmaßnahmen in Privaträumen. "Auch hier gilt zunächst, verdächtige Wahrnehmungen der Polizei melden", sagte der Kriminalhauptkommissar. Sinnvoll ist es, Nachbarn mit einzubeziehen und bitten, Bescheid zu geben, wenn sie dubiose Gestalten registrieren. Fenster und Türen sind bei Abwesenheit zu schließen, auch Balkontüren darf man nicht kippen. "Privatpersonen sollten keinerlei Hinweise auf längere Abwesenheit geben etwa in Form von vollen Briefkästen", teilte Gesell mit. Da Gauner nicht ausreichend gesicherte Fenster und Türen mit Leichtigkeit aufhebeln, ist hier Sicherheitstechnik wichtig. Bewegungsmelder können ebenfalls Einbrecher fernhalten.
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