Bundestagswahl - SPD nominiert erneut Oggersheimerin

97 Prozent für Barnetts Kandidatur

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Martin Wegner (v.l..n.r.) mit Doris Barnett und David Schneider.

© Rittelmann

Kein Anzeichen von Verdruss: Auch wenn Doris Barnett bereits für eine fünfte Legislaturperiode im Bundestag kandidiert, erhielt sie eine breite Unterstützung der Partei. Mit 97 Prozent der Stimmen nominierte eine SPD-Wahlkreiskonferenz die 62-Jährige erneut als Direktkandidatin für die Bundestagswahl 2017 (wie kurz berichtet). "Das ist ein Superergebnis, zumal wenn man so schon lange dabei ist wie ich", freute sich die Oggersheimerin über das Votum von 66 Ja-Stimmen bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung. "Die Partei ist geschlossen und motiviert", ergänzte Stadtverbandschef David Schneider.

Hochstraße wichtig für Region

Großer Diskussionsbedarf bestand bei den Delegierten nicht. Unterbezirkschef Martin Wegner lobte Barnetts Tätigkeit als Abgeordnete. "Sie hat Unternehmen, aber auch vielen sozialen Gruppen die Tür in Berlin geöffnet, damit ihre Anliegen beim Bund besser gehört werden."

"Wo immer ich in der Region eine Möglichkeit für neue Arbeitsplätze oder Entwicklungsmöglichkeiten von Betrieben sehe, versuche ich, diese zu realisieren", sagte Barnett. Das Thema Erneuerung der Hochstraße Nord habe sie ständig auf Wiedervorlage. Denn die Stadt könne das Projekt trotz Landesunterstützung nicht allein stemmen. "Wie wichtig die Straße für die Region ist, erleben wir immer, wenn sie wegen Reparaturmaßnahmen verengt ist", erklärte Barnett. Überschüsse im Bundeshaushalt sollten vorrangig in die Sanierung der Infrastruktur fließen. Eine Privatisierung der Bundesfernstraßen lehnt sie ab. Damit würde auch die Zukunft der Autobahnmeisterei Ruchheim gesichert.

Nachdrücklich lobte die 62-jährige Juristin die Einführung des Mindestlohns. "Entgegen vieler Unkenrufe ist die Wirtschaft nicht in die Knie gegangen, sondern sie brummt." Nachholbedarf sieht Barnett jedoch bei der Schaffung von bezahlbaren Wohnungen. "Dabei sind nicht nur die Städte, sondern auch die Landkreise in der Pflicht."

Zuvor hatte Ex-Unterbezirkschef Günther Ramsauer betont, dass die Partei alles daran setze, um im Wahlkreis 207 (Ludwigshafen/Frankenthal) wieder das Direktmandat zu gewinnen. Zweimal hatte Barnett gesiegt, bei der Wahl 2013 lag aber Maria Böhmer (CDU) vorn. Ob die Unionsabgeordnete erneut kandidiert, ist indes noch offen. ott

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