26-Jähriger in Ludwigshafen-Maudach erschossen - Fahndung der Polizei läuft

Ludwigshafen. Ein 26-Jähriger ist in der Nacht zu Samstag in Ludwigshafen-Maudach durch Schüsse tödlich verletzt worden. Die Suche nach dem Täter oder den Tätern lief auch am Sonntag weiter auf Hochtouren, hieß es von den Ermittlern am Nachmittag. Die genauen Umstände und der Hintergrund der Tat waren zunächst nicht bekannt. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht, so die Polizei.

Zwischenzeitlich war bereits eine Person in Gewahrsam genommen worden, wie die Polizei dem „Mannheimer Morgen“ bestätigt hatte. Ein Tatverdacht habe sich gegen den 23-Jährigen jedoch nicht ergeben, hieß es am frühen Samstagnachmittag. Der Mann war im Zuge der Ermittlungen zu einer Polizeidienststelle gebracht und befragt worden.

Anwohner berichtet von sechs Schüssen in Maudach

Ein Anwohner berichtete unserem Reporter vor Ort, dass gegen 0.55 Uhr zunächst vier Schüsse gefallen seien. Wenig später zwei weitere. Zu dieser Zeit wollte er mit seiner Frau ins Bett gehen, und daher hätten sie noch einmal gelüftet. Von seinem Haus habe er aber nichts Genaues sehen können.

Der Mann berichtete weiter, dass eine Nachbarin einen Streit gehört habe und diesen vom Fenster aus schlichten wollte. Dann seien die Schüsse gefallen und sie habe einen Mann auf dem Boden liegen sehen.

Auf Anfrage äußerte sich die Polizei nicht zu weiteren Details, was in der Nacht in Ludwigshafen-Maudach vorgefallen war. Bestätigt wurde jedoch, dass Zeugen gegen 1 Uhr Schussgeräusche gemeldet hatten. Die Beamten hätten den 26-Jährigen auf der Straße liegend vorgefunden.

Vor Ort war von den Ereignissen der Nacht am Samstagmittag nicht mehr viel zu sehen. Einzig Markierungen der Polizei auf dem Fußweg zwischen Kaiserstraße und Bergstraße zeugen von dem Geschehen. Gegen 11 Uhr fährt ein Streifenwagen von der Breiten Straße über die Bergstraße in Richtung Friedhof. Die Polizei bestätigt später, dass sie mit mehr Streifen in Maudach unterwegs sei, um dem Sicherheitsempfinden der Bevölkerung Rechnung zu tragen.

Besorgte Anrufe bei Maudacher Ortsvorsteher Andreas Olbert

Bei Andreas Olbert, Ortsvorsteher von Maudach, steht das Telefon am frühen Samstag nicht still. „Die Menschen sind natürlich beunruhigt und wollen wissen, was passiert ist“, sagt er im Gespräch mit dem „Mannheimer Morgen“. Er selbst sei schockiert von der Tat - als Ortsvorsteher, aber auch als Mensch. „Maudach ist ein ruhiger Stadtteil, in dem wir mit Kriminalität eigentlich nichts zu tun haben“, betont er. In der Kriminalitätsstatistik stehe Maudach im Vergleich zu den übrigen Stadtteilen immer besser da.

Ortsvorsteher: Opfer nicht aus Maudach

Olbert war am Samstagmorgen selbst am Tatort präsent. „Da war aber ja alles abgesperrt und die Polizei gibt zunächst auch nur spärliche Informationen preis“, sagt er. Genaue Erkenntnisse zu den Hintergründen der Tat habe er demnach auch nicht.

Spekulationen über mögliche Bandenkriminalität will der Ortsvorsteher nicht befeuern. „In Maudach gibt es sowas nicht“, sagt er. Ihm sei jedoch gesagt worden, dass Bandenkriminalität häufig an anderen Orten ausgetragen werde. Und das Opfer komme seiner Kenntnis nach nicht aus Maudach.

„Natürlich sind wir dennoch erschüttert und denken an das Todesopfer“, so Olbert. „Die Tat hat Maudach aufgeschreckt“. In der Nacht sei ein Polizeihubschrauber über dem Ort gekreist. „Das hat viele Menschen geweckt. Das kennen wir hier so nicht“, sagt er. Nun müsse man die Ermittlungen der Kriminalpolizei abwarten.

Maudach ist ein dörflich geprägter Stadtteil im Ludwigshafener Westen. Hier leben rund 6500 Einwohner. Bekannt ist der Ort durch das Maudacher Bruch, ein großes Landschaftsschutzgebiet.