Statistik

2022 mehr Verkehrsunfälle im Bereich des Polizeipräsidiums Rheinpfalz

Es kracht wieder häufiger im Bereich des Polizeipräsidiums Rheinpfalz. Das geht aus den neuesten Zahlen hervor. Vergangenes Jahr wurden 28709 Unfälle verzeichnet - rund 2200 mehr als im Vorjahr

Von 
Stefan Skolik
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Die Unfallzahlen im Bereich des Polizeipräsidiums Rheinpfalz sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen. © dpa

Mannheim. Im vergangenen Jahr hat es wieder mehr Verkehrsunfälle im Bereich des Polizeipräsidiums Rheinpfalz gegeben. Das geht aus den Zahlen hervor, die das Präsidium veröffentlichte. Nach einem deutlichen Rückgang in der Corona-Pandemie mit Homeoffice und Home-Schooling in den Jahren 2020 und 2021 nahm der Straßenverkehr wieder zu – und damit auch die Unfälle. Gleichwohl liegen die Zahlen 2022 nach wie vor unter dem Niveau im Vergleich zu vor der Corona-Pandemie.

2022 gab es im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Rheinpfalz 28 709 Verkehrsunfälle. 2021 hatte es einen Tiefstand von 26 903 Unfällen gegeben – 2019 waren noch 31 904 Verkehrsunfälle festgestellt worden. Die Zahl der Verunglückten stieg im Vergleich zum Vorjahr deutlich um etwa 13 Prozent: Von 3521 im Jahr 2021 auf 3985 im Jahr 2022. 27 Personen wurden dabei tödlich verletzt (2021: 19), 560 wurden schwer verletzt (2021: 552) und 3398 leicht verletzt (2021: 2950).

Die häufigste Unfallursache war 2022 ein zu geringer Sicherheitsabstand nach vorn und seitlich. 9352 Unfälle ereigneten sich deshalb (2021: 8022). Auch überhöhte Geschwindigkeit bleibt weiter eine Hauptunfallursache: Aus diesem Grund wurden 1896 Verkehrsunfälle registriert (2021: 1792).

Rauschmittel im Spiel

Eine deutliche Zunahme stellte die Polizei bei Unfällen unter Einfluss berauschender Mittel fest. Insgesamt waren bei 694 Verkehrsunfällen Alkohol, Drogen oder Medikamente die Ursache (2021: 534). Dies entspricht einer Zunahme von etwa 30 Prozent. Bei der Unfallursache Alkohol stiegen die Unfälle von 455 aus dem Jahr 2021 auf 623. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit der Ursache Drogeneinfluss bewegt sich auf Vorjahresniveau (2021:106, 2022: 110).

Auffällig ist, dass sich die Unfälle mit E-Scootern verdreifacht haben. Ebenso gab es mehr Unfälle mit Pedelecs – die Zahl stieg 2022 auf 1510 (2021: 1295). Ein erhöhter Absatz an Fahrrädern und die Zunahme von Pedelecs im Straßenverkehr dürften diese Entwicklung beeinflusst haben. Mit sieben tödlich verunglückten Rad- und Pedelecfahrenden verstarben 2022 drei Menschen mehr als im Vorjahr; schwer verletzt wurden 190 (2021: 177), leicht verletzt 989 Personen (2021: 826).

Eine Risikogruppe bleiben weiterhin die Kinder: Sie waren von 384 Unfällen betroffen, das ist eine Steigerung von 20 Prozent gegenüber 2021 (320). Zwar wurde 2022 kein Kind bei einem Verkehrsunfall getötet, allerdings wurden 21 Kinder schwer verletzt (2021: 25) und 264 leicht verletzt (2021: 199). Im vergangenen Jahr 2022 kam es zu 23 Schulwegunfällen, 2021 waren es noch 13.

Auf Autobahnen ähnliches Bild

Ein ähnliches Bild der Unfalllage zeichnet die Polizeiautobahnstation Ruchheim für das Jahr 2022. Auch hier stiegen die Unfallzahlen an, von 971 im Jahr 2021 auf 1036, ein Plus von 4,2 Prozent.

Mangelnder Sicherheitsabstand und nicht angepasste Geschwindigkeit waren auch auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen Hauptunfallursache. 2022 war Geschwindigkeit in 174 Fällen (2021: 158) und Abstand in 288 Fällen (2021: 267) der Unfallgrund. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle unter Einwirkung berauschender Mittel ist 2022 auf 34 angestiegen (2021: 23).

Redaktion Planer Neckar-Bergstraße / Redakteur Ladenburg

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