Regionalentscheid - Im Rahmen des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" besucht die Jury den Lampertheimer Stadtteil / Erste Ergebnisse sollen am 20. Juni vorliegen

Zusammenhalt zählt in Hüttenfeld

Von 
Kevin Schollmaier
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Wohnen im Grünen: Auch damit versuchen die Hüttenfelder und Bürgermeister Gottfried Störmer (2.v.l.), beim Rundgang die Jury zu überzeugen.

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HÜTTENFELD. Bei manchen sind sie als das gallische Dorf Südhessens bekannt, zu Lampertheim wollen sie eigentlich nicht gehören und eine eigene Vorwahl haben sie auch. Fürwahr: Die Hüttenfelder sind schon ein besonderes Völkchen. Dass dieses einzigartige Dorfleben nicht der Vergangenheit angehört, wollte der Stadtteil nun beim Regionalentscheid des hessischen Landeswettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" beweisen. Eine fünfköpfige Bewertungskommission hat dafür nun das 2000-Seelen-Dorf besucht.

Am Ende des Dorfrundgangs mussten sich Ortsvorsteher Karl Heinz Berg und seine Stellvertreterin Tiny Moos sputen und den Weg etwas kürzen, um im geforderten Zeitbudget von zwei Stunden zu bleiben. "Es gibt in Hüttenfeld einfach viel zu sehen. Alles kann man in der kurzen Zeit gar nicht erkunden", waren sich die beiden einig. Wer allerdings das Zeitlimit überschreitet, muss der Chancengleichheit wegen mit Punktabzug in der Bewertung rechnen, ließ die Kommissionsleiterin Petra Jackstein wissen.

Jackstein, beim Kreis Bergstraße für Dorf- und Regionalentwicklung zuständig, ist mit ihren vier Juroren aktuell auf großer Besichtigungstour durch Südhessen. Punkte gibt es in vier verschiedenen Bewertungsbereichen, für die jeweils ein Jury-Mitglied verantwortlich ist.

In Hüttenfeld führte die Tour vom Bürgerhaus einmal quer durch den Ort. Von evangelischer und katholischer Kirche über Sportstätten, durchs Neubaugebiet, an Schloss Rennhof vorbei bis hin zu einem Storchennest gab es in Sachen Kultur, Bauentwicklung und Begrünung einiges zu bestaunen. Gerade das Neubaugebiet zeige, dass Hüttenfeld zukunftsfähig sei, fanden die Vertreter des kleinen Stadtteils. Am Ende kehrten Kommission und Repräsentanten wieder ins Bürgerhaus zurück.

Damit das Bürgerhaus nicht nur symbolisch den Mittelpunkt des Dorflebens darstellt, sind dort weitere Veränderungen geplant. Neben dem neu gestalteten Vorplatz und dem sanierten Feuerwehrhaus sollen der Kerweplatz noch vor der Kerwe gepflastert und dem Bürgerhaus selbst ein neuer Anstrich verpasst werden. Auch in Sachen Digitalisierung soll Hüttenfeld bald nicht mehr abgehängt sein. "Und dann steht ja noch ein Kunstrasen für die Fußballer der SG Hüttenfeld auf der Wunschliste", erzählte Ortsvorsteher Berg beim gemütlichen Beisammensein zum Abschluss.

Mit dabei war auch Bürgermeister Gottfried Störmer, der besonders den durch Vereine getragenen Zusammenhalt in Hüttenfeld hervorhob. Und was ihm in Hüttenfeld noch fehle, wurde er am Ende gefragt. "Ein eigener Supermarkt für eine bessere Versorgungssituation wäre schön. Immerhin konnten wir aber den Dorfladen ins Bürgerhaus umquartieren und damit retten", so Störmer. Mit den Ergebnissen des Regionalentscheids wird am Dienstag, 20. Juni, gerechnet. Doch auch wenn es nicht zum Sieg reichen sollte: Davon werden sich die Hüttenfelder nicht unterkriegen lassen.

Der Regionalentscheid

Die für die Region "Südhessen" zuständige Bewertungskommission besucht zwölf Kommunen - neben Hüttenfeld auch Hambach, Rodau, Hochstädten, Bonsweiher und Siedelsbrunn. Außerdem nehmen Spachbrücken, Klein-Zimmern, Neutsch, Malchen, Amorbach und Gesäß teil.

Die Jury besteht aus fünf Mitgliedern unterschiedlicher Landkreise in Südhessen. Als Kommissionsleitung fungiert Petra Jackstein vom Kreis Bergstraße.

Bewertet wird in den Bereichen Entwicklungskonzepte, wirtschaftliche Initiativen, Bürgerschaftliches Engagement, kulturelle Aktivitäten, Baugestaltung, Siedlungsentwicklung, Grüngestaltung und Landschaftsbezug. Außerdem zählt der Gesamteindruck. ksm

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