Gesellschaft

Zauberhafte Momente unter Schatten spendenden Bäumen in Lampertheim

Beim Sommerfest des Behindertenbeirats Lampertheim wurden Spiele, Live-Musik und umfangreiche Informationen zum Thema Inklusion angeboten. Das Fest war ein voller Erfolg.

Von 
Rosi Israel
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Vielfältige Spielangebote unterhalten die Gäste des Sommerfests. Daniela Reiprich und Thomas Gentgen vom Behindertenbeirat betreuen eine der Stationen. © Rosi Israel

Lampertheim. Das Sommerfest des Behindertenbeirates Lampertheim präsentierte sich als ein Treffpunkt der Generationen und machte seinem Namen alle Ehre. Die Sonne schien am Samstag kräftig vom wolkenlosen Himmel auf die Gäste im Stadtpark. Auch wenn die Organisatoren Pavillons als Schutz vor der intensiven Sonnenstrahlung aufgebaut hatten, so waren sie sehr dankbar für die großen Bäume mit ihren üppigen Kronen, die reichlich Schatten spendeten. Es war ein Tag mit vielen Begegnungen und Gesprächen, voller Musik, Schlemmereien und Spielmöglichkeiten.

Und es war ein zauberhaftes Fest. Vor allem die Kinder, wie die dreijährige Anna, staunten nicht schlecht, als das niedliche Einhorn Michelle kunterbunte Seifenblasen produzierte und tanzen ließ. Außerdem erschien die Fee Magda mit Jedi zur Open-Air-Veranstaltung, ihr besonders schöne Momente zu verleihen. „Wir gehören zum Verein ‚Helden für Herzen‘, wurden angefragt, ob wir teilnehmen können, und kommen dafür extra aus Stuttgart angereist“, erklärte die Fee. Sie heißt mit weltlichen Namen Magda Seitz und Jedi ist ihr Ehemann Tobias. Bei der Eröffnung würdigte Bürgermeister Gottfried Störmer den großen Einsatz der Ehrenamtlichen bei der Ausrichtung des attraktiven Events. Auch Lampertheims Spargelkönigin Nadine III. schwärmte von dem „coolen Programm“ für Groß und Klein.

Die Inklusive Band vom Falterweg überzeugt durch ihre Spielfreude. © Rosi Israel

„Das Fest wird von Jahr zu Jahr vielfältiger“, stellte der Erste Stadtrat und Bürgermeisterkandidat Marius Schmidt fest. Allerdings sei es ein bisschen zu viel Sommer für Aktionen im Freien, sagte Schmidt mit Blick auf die Temperaturen von über 30 Grad. Aber die grüne Oase im Herzen Lampertheims sei allgemein bestens für Festveranstaltungen geeignet. Doch es gebe nicht nur den Stern des Sonnensystems, der Hitze über die Stadt bringe. „Wir haben auch Sonne im Herzen“, versicherte der Erste Stadtrat. Er begrüßte Kommunalpolitiker und dankte dem Behindertenbeirat mit seinem Ersten Vorsitzenden Jochen Halbauer und dessen Stellvertreter Ansgar Schneider, den Organisatoren und ihren Mitstreitern.

Gelobt wurden auch die Helfer, die sich einbrachten, das Rote Kreuz, das die Verpflegung übernommen hatte, die Helfer des Jugendrotkreuzes sowie Vertreter der inklusiven Kindertagesstätte Schwalbennest unter dem Dach der Lebenshilfe Lampertheim und Ried. Die Kita widmet sich mit einem besonderen Schwerpunkt der Inklusion, in ihr begegnen sich Kinder mit und ohne Förderbedarf. Eine große Hilfe waren auch die Mitglieder der Defi-Selbsthilfegruppe Heppenheim.

Aktionsplan beinhaltet vielfältige Projekte

Das Sommerfest des Behindertenbeirates mache die Stadt facettenreicher und setze ein Zeichen in Sachen Inklusion, sagte Schmidt. Der Beirat habe Großartiges geleistet. Die Errungenschaften seien vorbildlich, und die Beteiligten sowie die Stadt Lampertheim könnten darauf stolz sein. „Wenn ich einen Hut auf hätte, würde ich den jetzt vor den aktiven Menschen ziehen“, betonte Schmidt.

Er stellte den Aktionsplan Inklusion heraus, der 2021 hauptsächlich von der Stadt und der Lebenshilfe erstellt wurde. Auch der Behindertenbeirat sei beteiligt gewesen und engagiere sich für ein inklusives Lampertheim. Der Plan beinhalte Ziele und Maßnahmen, erläuterte Jochen Halbauer. Ein Projekt sei etwa, die Mobilität und Barrierefreiheit voranzutreiben. Im Fokus steht auch das Inklusionscafé, das ein Treff für jedermann ist, ob mit oder ohne Beeinträchtigung. Auch die Beratung beim Umbau des Jugendzentrums Zehntscheune und eines Ärztehauses spielt eine wichtige Rolle. „Außerdem ist die dritte barrierefreie öffentliche Toilette, die vom Behindertenbeirat initiiert wurde, in Planung“, erklärte Halbauer. Zudem soll der neue barrierefreie On-Demand-Busverkehr ab Mitte August möglich sein.

Um die Errungenschaften zu feiern, spielte Ansgar Schneider als DJ Chaos flotte Rhythmen ab. Und die inklusive Band vom Falterweg mit dem Musiktherapeuten Lucas Posselt und Musikschulleiter Joachim Sum begeisterte mit ihrer Spielfreude. Die Sänger ließen wissen: „Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Liebe nicht.“ Ebenso gute Laune zeigten anschließend die Band Second Chance und etwas später die neue inklusive Formation Grenzenlos Stark.

Graffiti-Künstler Tobias Kilian gestaltet ein T-Shirt

Jochen Halbauer freute sich auch, dass das inklusive Spielmobil des BSK im Stadtpark Station gemacht hatte. „Paul hat schon zahlreiche Angebote genutzt“, sagte seine Mutter Marina Wiedemann. Vom Lampertheimer Graffiti-Künstler Tobias Kilian alias Rise One bekam der Achtjährige gegen eine Spende ein T-Shirt gestaltet. Anschließend probierte Paul, einen Gewinn am Glücksrad zu ergattern, das Daniela Reiprich und Thomas Gentgen betreuten. Fortuna meinte es gut mit dem Jungen, er erhielt ein Lesezeichen.

Das Familienzentrum Dieselstraße war mit der Koordinatorin Sabrina Mohr vertreten. Hier konnten die Mädchen und Jungen mit Pfeifenreinigern basteln und sich Glitzertattoos auftragen lassen. „Obendrein hat uns Joachim Fuchs vom Flipperloft einen Flipper zur Verfügung gestellt. Eine weitere Attraktion ist der ‚Dunk Tank‘. Hierbei kann mit einem gezielten Ball-Wurf eine Person ins Bällebad befördert werden“, erläuterte der Vorsitzende des Behindertenbeirates.

Graffiti-Künstler Tobias Kilian besprüht ein T-Shirt für den achtjährigen Paul. © Rosi Israel

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