Lampertheim

Wirtschaftsminister kommt zu Platz-Einweihung nach Lampertheim

Der Alfred-Delp-Platz in Lampertheim wird zu einem kleinen Park umgestaltet, die Arbeiten kommen gut voran. Die Einweihung wird am 4. Mai gefeiert - mit Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori.

Von 
Susanne Wassmuth-Gumbel
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Lampertheim. Die Neugestaltung des Alfred-Delp-Platzes in der Lampertheimer Innenstadt geht voran. Am Freitagvormittag wurde der Toilettencontainer an seinem Standort an der Neuen Schulstraße aufgestellt. Wie Sabine Vilgis, Leiterin der Technischen Betriebsdienste, in der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungs- und Bauausschusses mitteilte, liegen die Straßenbauarbeiten in den letzten Zügen, so dass die Straßen und Parkplätze den Anwohnern bald wieder zur Verfügung stehen.

Arbeiten an der Grünfläche sind ebenfalls in vollem Gange. Wege bereits wurden angelegt, Spielgeräte zum Teil schon einbetoniert. Es lässt sich daher bereits erahnen, wie der Platz einmal aussehen wird. Laut Planung wird die offizielle Eröffnung am Samstag, 4. Mai, gefeiert – am Tag der Städtebauförderung. Zu diesem Anlass wird Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) in Lampertheim erwartet, heißt es von der Stadt.

Land und Bund finanzieren mit

Das Land Hessen hat im Rahmen des Stadtumbaus ein Drittel der Kosten der Kosten übernommen. Ein weiteres Drittel finanziert der Bund, den Rest zahlt die Stadt Lampertheim. Dies ist bei allen Projekten so, die im Rahmen des Städtebauförderprogramms umgesetzt werden, das inzwischen den Namen „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ trägt. Insgesamt kommt der Stadtumbau in Lampertheim gut voran, wie Bürgermeister Gottfried Störmer (parteilos) in der Ausschusssitzung betonte. Nicht ohne Stolz könne er mitteilen, dass bisher noch keine Fördermittel verfallen sind. Dass dies so gut funktioniert, dafür sorge die ProjektStadt NH, die 2010 mit dem Programmmanagement betraut wurde.

Projektleiter Tjark Albrecht erstattete im Ausschuss Bericht über den aktuellen Stand in Sachen Stadtumbau. Zu Beginn wies er auf den Zeitrahmen hin. 2016 wurde Lampertheim in das Förderprogramm aufgenommen, seit 2018 läuft die Umsetzung. Bis 2026 können Anträge für Förderung gestellt werden. Die letzte Möglichkeit, Mittel abzurufen, besteht bis ins Jahr 2031. Bisher wurden laut Albrecht 8,73 Millionen Euro an Zuschüssen von Land und Bund bewilligt. 5,41 Millionen sind noch verfügbar, der Rest wurde bereits ausgegeben. Aktuell gehe man mit der Neugestaltung des Alfred-Delp-Platzes, der Sanierung von Heimatmuseum, Zehntscheune und Altem Rathaus die großen Projekte an.

Die grundlegende Sanierung und Umgestaltung der Zehntscheune an der Römerstraße gilt – mit Blick auf die Kosten – als das Projekt, in das am meisten Geld investiert wird: insgesamt 4,8 Millionen Euro. In diesem Jahr stehen weitere Projekte auf der Agenda: Zwischen Altrhein und Biedensand-Bädern soll ein Aufenthaltsplatz für Jugendliche geschaffen werden. Die Fassade des Turms der St.-Andreas-Kirche, für dessen Erhalt aus historischen Gründen die Stadt Lampertheim zuständig ist, muss ebenfalls saniert werden.

Die Begrünung spielt für den Stadtumbau aus Klimagründen außerdem eine große Rolle. Deswegen werden die Arbeiten auch im Stadtpark fortgesetzt und weitere Bäume im gesamten Stadtgebiet gepflanzt.

In diesem Jahr sollen zudem die Rahmenplanung für den Altrhein sowie die Machbarkeitsstudie für die Alte Viernheimer Straße abgeschlossen werden. Sie soll zwischen Neuschloßstraße und Europabrücke umgestaltet werden. An der Zehntscheune könnte bald der bisherige Treppenhaus-Turm fallen und durch eine gläserne Konstruktion ersetzt werden.

Im Unterdorf hingegen, das im Rahmen des Stadtumbaus ebenfalls entwickelt werden sollte, kommt man nur schleppend voran. Die Stadt hatte geplant, mehrere Grundstücke zu erwerben und zu entwickeln. Bisher konnte sie aber nur das Grundstück Am Graben 37 kaufen, auf dem laut Anne Wicke, Leiterin der Bauabteilung, ein nicht mehr bewohnbares Haus steht. Auch wenn derzeit keine weiteren Grundstücke zur Verfügung stünden, sei es wichtig, dass die Stadt dieses besitze, um zu gegebener Zeit entsprechende Planungen vorantreiben zu können.

Ähnlich schwierig ist weiterhin die Lage am Bahnhof. Die Stadt würde das Gebäude, das Stefan Griesheimer von der CDU im Ausschuss als „Tor zur Stadt“ bezeichnete, gerne übernehmen und ebenfalls entwickeln. Allerdings konnte sie sich bisher mit dem privaten Eigentümer nicht auf einen – aus Sicht der Verwaltung – akzeptablen Kaufpreis verständigen. „Immer dann, wenn es um den konkreten Euro geht, den der Bahnhof kosten soll, geht es nicht weiter“, berichtete Rathauschef Störmer und unterstrich zugleich, dass er sich nicht durch das Förderprogramm unter Druck setzen lassen möchte – selbst wenn nur noch bis 2026 entsprechende Anträge gestellt werden könnten.

Redaktion Susanne Wassmuth-Gumbel ist stellvertretende Teamleiterin des Südhessen Morgen.

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