Lampertheim. Frieden an 365 Tagen im Jahr unter diesem Motto hatte die Literatur Initiative Lampertheim (LIL) zu einem literarischen Treff in die Stadtbücherei eingeladen. Christine Kanold von der Bücherei und Helmut Blepp von der LIL begrüßten die Zuhörer, wobei Blepp Überraschung im Programm ankündigte. Eine Performance aus dem Buch „365 Tage Frieden“ mit Prosa, Lyrik und Liedern standen als Erstes auf dem Programm.
Der Autor des Werkes, Rüdiger Heins, der persönlich mit seinen Mitakteuren Jutta Zimmermann und Gabriele Heins erschienen war, boten den Zuhörern eine Mischung aus Lesung, Gesang und instrumentaler Begleitung, die durchaus auf positive Resonanz der Zuhörer stieß. Rüdiger Heins trug Gedichte und Fragmente aus dem Buch vor, die inhaltlich die immerwährende Sehnsucht der Menschen nach Frieden verdeutlichten, aber zum Teil auch durchaus sozialkritische Themen zum Inhalt hatten.
Von der globalisierungsfähigen Liebe
„Das Einzige, das auf der Welt globalisierungsfähig ist, ist die Liebe“ war eine Aussage. Oder der Beitrag über den Unangepassten mit dem Titel „Alle wollen mich loswerden, aber sie kriegen mich nicht los“. Seine Lesungen wurden immer wieder gesanglich oder auch instrumental unterbrochen von Gabriele Heins, die mit angenehmer Sopranstimme zu gefallen wusste. Mit religiösen Melodien der Hildegard von Bingen, der ersten deutschen Dichterin und Komponistin, setzte sie ein weiteres Ausrufezeichen.
Instrumental begleitet wurde die Sängerin von Jutta Zimmermann, die mit der Trommel die Mantra ähnlichen Klänge begleitete. Mit ihrem musikalischen Beitrag auf dem Nyckelharpa, einem Saiteninstrument mit zusätzlicher Tastatur, setzte sie Akzente. Reichlich Beifall erhielten die Protagonisten, ehe Helmut Blepp Gedichte vortrug. Das Elend der endlosen Kriege zog sich wie ein roter Faden durch seine Gedichte und vermittelte einen düsteren Eindruck der Realität. Immer stand der Mensch mit seinem erduldeten Leiden und als Opfer im Mittelpunkt, der sich letztendlich den Tatsachen resignierend ergibt, denn „Schuld waren immer die Anderen“.
Nächste Veranstaltung am 18. November zu „Lost Places“
Auch der nächste Protagonist Manfred Klenk thematisierte das Thema wider das Vergessen, ehe Holger Reitz, ein Mitglied der LIL, abschließend eine Kurzgeschichte von Helmut Blepp vortrug. „Der Kälte trotzen“, so der Titel. Das Geschehen handelte von dem unaufgeregten Agieren für Frieden. Ein alter Mann hebt wortlos ein Schild hoch, auf der das Wort Frieden steht. Passanten stellen sich dazu, und er wird letztendlich durch die Staatsmacht wegen Aufruhr verhört. Erst nach formellem Antrag darf er wieder sein Schild hochheben. Ordnung muss eben sein, so die kritische Schlussfolgerung. Die Zuhörer hatten insgesamt einen interessanten Abend erlebt und dankten mit Beifall allen Akteuren.
Die nächste Veranstaltung der LIL ist am 18. November um 19 Uhr in der Stadtbücherei. Dann geht es um „Lost Places“. Die LIL trifft sich einmal im Monat, um neue Aktionen vorzubereiten oder um sich über aktuelle literarische Themen auszutauschen. Die Organisation des alle zwei Jahre stattfindenden Schreibwettbewerbs für jedermann gehört ebenfalls dazu.
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