Lampertheim

Wie Erdbeeren in Lampertheim angebaut werden

Erdbeeren haben auch in Lampertheim derzeit Hochkonjuntur. Doch Philipp Strauß und Sven Steinmetz haben als Anbieter der süßen Früchte unterschiedliche Strategien, diese anzubauen

Von 
Rosi Israel
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Philipp Strauß und die Erntehelferinnen haben derzeit viel zu tun. © Rosi Israel

Philipp Strauß und Sven Steinmetz sind zwei Lampertheimer Erdbeeranbauer, die mit verschiedenen Techniken arbeiten und dabei auch unterschiedliche Erdbeersorten verwenden. Bei Gemüsebau Strauß werden die roten, süßen Früchtchen nur im Freiland angebaut. „Seit gut einer Woche ernten wir Erdbeeren auf dem Feld. Wir haben im August vergangenen Jahres frühe, mittlere und späte Sorten gepflanzt. Somit können wir den Ernteverlauf entzerren und Erdbeeren wie auch Spargel bis zum 24. Juni, dem Johannistag, anbieten“, erklärt Philipp Strauß.

Kultivierte Sorten wachsen schneller für eine frühe Ernte

Der Jungbauer erläutert die Vorzüge der kultivierten Sorten: Die Gattung Flair wächst schnell und kann deshalb früh geerntet werden. Auch Clery gehört zur Kategorie frühzeitig. Die Beeren sind fruchtig-süß und besitzen weniger Säuregehalt. Außerdem sind die Blüten von Clery ausgesprochene Bienenweiden. Die Erdbeere Sibilla wird als mittelspäte, süße Sorte eingestuft. Wunderschöne, große Früchte und mengenmäßig viele Erdbeeren bringt die Pflanze Faith hervor.

„Das aktuelle Frühsommerwetter sorgt für die Reife und Süße der Erdbeeren, und durch die Versorgung mit Wasser werden die Früchte saftig“, sagt Strauß. Hingegen hatten die frostigen Nächte im April den Landwirten große Sorge bereitet. Strauß schildert die Herausforderungen: „Mit einer Frostberegnung konnten wir die Blüten und die noch unreifen, grünen Erdbeeren vor dem Erfrieren retten.“

Die Erdbeerpflanzen wachsen auf Dämmen, die mit schwarzer Mulchfolie überzogen sind. „Durch diese Methode bleibt der Boden locker und bleiben die Erdbeeren sauber. Außerdem wird das Unkraut unterdrückt“, erläutert Strauß und fügt hinzu: „Da es auf die richtige Bewässerung der Erdbeerpflanzen ankommt, haben wir ein spezielles Bewässerungssystem auf den Dämmen verlegt.“ Zwischen den Dämmen liegt Stroh, um die Erntewege begehbar zu halten. Ein 500-Gramm-Schälchen Erdbeeren kostet beim Gemüsebau Strauß derzeit 4,20 Euro.

Das landwirtschaftliche Familienunternehmen Steinmetz baut seine Erdbeerkulturen hingegen in Folientunneln und im Freiland an. „In den Tunneln ist es wie in einem Gewächshaus, also wesentlich wärmer“, berichtet Sven Steinmetz und ergänzt: „Gleichzeitig werden die Früchte vor Wetterkapriolen wie Frost, Starkregen oder Hagel geschützt.“

Ernte in den Folientunneln geht bald zu Ende

Die Ernte in den Folientunneln werde bald zur Neige gehen, dann wird nur noch im Freien geerntet. Auf den Dämmen der Erdbeerkulturen vom Bauernladen Steinmetz liegen schwarze und weiße Steuerungsfolien, ähnlich wie beim Spargelanbau. Bedingt durch diese Anbaumethode wird nur eine Sorte von Erdbeerpflanzen verwendet.

„Liegt die schwarze Folienseite oben, dann zieht diese die Wärme an, und die Erdbeeren reifen schneller. Zeigt die weiße Seite zum Himmel, wird die Sonne reflektiert, und die Reife verzögert sich“, erklärt Steinmetz. Gleichzeitig ermögliche eine gezielte Tropfbewässerung bessere Fruchtqualitäten. „Noch dazu ist diese Art von Bewässerung ressourcenschonend“, betont er.

Freie Autorin

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